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Rallye-WM: Sardinien

Latvala-Festspiele auf Sardinien

Während Loeb die Führung verteidigen konnte, rutschte Sordo ab auf Rang 4. Hirvonen Zweiter, doch Latvala nach 3 Bestzeiten nur noch knapp dahinter.

Michael Noir Trawniczek

Der Samstagvormittag hatte es in sich - auf den Prüfungen 7 bis 9 wurde hart gekämpft - und Petter Solberg, der ewige Pechvogel, der gestern noch auf Rang drei vorstürmen konnte, musste gleich am Morgen einen Rückschlag hinnehmen. Auf der 18,53 Kilometer langen SP 7 "Punta Pianedda" verlor er gleich einmal rund 40 Sekunden, womit er auf Rang sieben abrutschte. Solberg war derart entnervt, dass er im Zielraum der Prüfung keinen Kommentar abgeben wollte. Doch es kam noch dicker für den Subaru-Piloten: Auf der 29,31 Kilometer langen SP 8 "Monte Lerno" mussten Solberg und sein Co-Pilot Phil Mills einen Reifenwechsel vornehmen - so verlor der Norweger weitere fünf Minuten, womit Solberg nicht mehr in den Punkterängen aufscheint.

An der Spitze konnte Sébastien Loeb die Führung verteidigen. Der Citroen-Pilot konnte den Vorsprung halten, er beträgt nun 42 Sekunden - und das, obwohl der vierfache Weltmeister als Führender der Rallye die Prüfungen eröffnen musste. "Ich hatte saubere Fahrten - aber die Straße ist sehr rutschig, es ist nicht nass genug", erklärte Loeb. Der Hintergrund: In der Nacht hatte es kräftig geregnet, was die Straßen aufweichte. Für Loeb war dies ein Segen des Himmels: "Wenn es trocken gewesen wäre, hätten wir sehr viel Zeit auf die Ford-Piloten verloren."

Loebs Teamkollege Dani Sordo jedoch erlebte alles andere als einen schönen Samstagvormittag. Nach der 8. Prüfung lag Ford-Pilot Mikko Hirvonen, der am Freitagabend eine Aufholjagd angekündigt hatte, nur noch 0,9 Sekunden hinter dem Spanier.

Drei Bestzeiten für Latvala

Auf SP 9 kam es für Sordo noch schlimmer: Er wurde nicht nur von Hirvonen, sondern auch von dessen Teamkollegen Jari Matti Latvala überholt. Sordo klagte: "Ich habe wenig Vertrauen in das Auto - aber wir versuchen, etwas am Setup zu ändern - mal sehen, was dann passiert."

Latvala ist der große Gewinner dieses Samstagvormittags - er fuhr auf sämtlichen Prüfungen die Bestzeit, auf Rang zwei landete jeweils Hirvonen. Vor dem Mittagsservice liegt der WM-Leader 42 Sekunden hinter Loeb - doch Latvala fehlen auf seinen Teamkollegen nur noch 12,3 Sekunden. Der junge Finne hatte am Freitag bei einem Abflug über eine Minute verloren - jetzt muss Hirvonen zittern, dass ihm Latvala noch den zweiten Platz abknöpft.

Hirvonen erklärte: "Es ist ganz anders als am Freitag, die Straßenbedingungen sind jetzt ein bisschen leichter für uns - aber hinter uns ist Jari Matti am Fliegen, da wird es noch einen Fight geben."

Auf den Prüfungen 7 und 9 konnte Stobart Ford-Pilot Gigi Galli jeweils den dritten Platz hinter dem Ford-Tandem belegen - dies wurde in der Gesamtwertung belohnt: Galli liegt mit 1:15 Minuten Rückstand auf Rang fünf.

Chris Atkinson erlebte wie sein Subaru-Teamkollege Petter Solberg keinen schönen Samstagvormittag - der Australier liegt rund 40 Sekunden hinter Galli auf Rang sechs. Zumindest droht von hinten keine Gefahr - denn Munchi's Ford-Pilot Henning Solberg liegt als Siebenter über eine Minute hinter ihm. Solberg jedoch muss um seinen Platz zittern - denn der Este Urmo Aava lauert in seinem privaten Citroen C4 WRC hinter ihm, es fehlen ihm nur rund sechs Sekunden.

Aava selbst muss sich keine ernsthaften Sorgen machen - Suzuki-Pilot Toni Gardemeister liegt als Neunter mehr als 40 Sekunden hinter dem Esten. Per Gunnar Andersson liegt im zweiten Suzuki nur 0,9 Sekunden hinter seinem Teamkollegen auf Rang zehn. Dahinter Conrad Rautenbach (Citroen), Matthew Wilson (Stobart Ford), Federico Villagra (Munchi's Ford), der erwähnte Petter Solberg sowie Mads Östberg im privaten Subaru.

JWRC: Kosciuszko knapp vor Prokop

Bei den Junioren tobt weiterhin das gnadenlose Match zwischen Citroen C2 Super 1600-Pilot Martin Prokop und Michal Kosciuszko im Suzuki Swift Super 1600-Boliden. Letzterer konnte am Ende die Führung an sich reißen - jedoch führt Kosciuszko nur 1,5 Sekunden vor Prokop. Das knallharte Duell um den JWRC-Sieg wird am Nachmittag fortgesetzt.

Ab 14.56 Uhr werden die Prüfungen vom Samstagvormittag ein weiteres Mal befahren.



Stand nach SP 9

 1.  Loeb          Citroen    2:16:01.7
 2.  Hirvonen      Ford        +   42.0
 3.  Latvala       Ford        +   54.3
 4.  Sordo         Citroen     +   55.8
 5.  Galli         Ford        + 1:15.2
 6.  Atkinson      Subaru      + 1:55.5
 7.  Solberg       Ford        + 3:18.3
 8.  Aava          Citroen     + 3:24.3
 9.  Gardemeister  Suzuki      + 4:11.8
10.  Andersson     Suzuki      + 4:12.7

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