RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

„Der Kampf ist noch nicht zu Ende!“

Sébastien Loeb führt exakt 15 Sekunden vor Mikko Hirvonen, der noch nicht aufgeben möchte. Dahinter Jari Matti Latvala und Henning Solberg.

Michael Noir Trawniczek

Nachdem der führende Sébastien Loeb die SP 14 „Mountain“ am Nachmittag ein zweites Mal befahren hatte, gab er zu Protokoll: „Ich habe wirklich hart gepuscht, aber es ist anders als am Vormittag. Die Straßen sind zerfurcht, es ist sehr viel loser Schnee auf der Strecke. Der Wagen fährt nicht mehr voll auf Linie, er beginnt immer wieder zu schwimmen. Ich fühle mich jetzt nicht mehr so wohl wie am Vormittag, doch Mikko scheint auch nicht schneller zu fahren – hoffentlich kann ich meinen Vorsprung auf ihn halten, aber es wird schwierig.“

Die Bestzeit auf SP 14 markierten dann auch weder Loeb noch Hirvonen – Stobart Ford-Pilot Henning Solberg war der schnellste Mann, knapp gefolgt von Jari Matti Latvala im zweiten Werks-Ford. Loeb belegte Rang 3, Hirvonen Platz 4 – der Franzose konnte dem Finnen weitere 1,4 Sekunden abknöpfen. Auf SP 15 „Lillehammer“ war dann Latvala am schnellsten unterwegs, Hirvonen konnte als Zweitschnellster 1,1 Sekunden auf Loeb gutmachen. Dafür wiederum konnte Loeb auf SP 16 „Ringsaker“ als Zweiter hinter Latvala den Vorsprung wieder um 2,2 Sekunden erhöhen. Schließlich beendete Loeb den zweiten Tag der Norwegen-Rallye mit einer Bestzeit auf der Zuschauerprüfung, während Hirvonen dort nur Platz 6 belegen konnte und somit weitere 1,8 Sekunden einbüßte.

Am Ende des zweiten Tages führt Loeb exakt 15 Sekunden vor Mikko Hirvonen, der erneut erklärte: „Ich kann nicht mehr schneller fahren, ich bin absolut am Limit.“ Für den Sonntag versprach er jedoch: „Der Kampf ist noch nicht zu Ende – es ist noch ein langer Weg vor uns!“

Latvala, neben Hirvonen der zweite Werkspilot bei Ford, konnte dank seiner Bestzeiten seinen Rückstand auf 43,2 Sekunden reduzieren. Sein dritter Platz ist ungefährdet. „Ich fühle mich jetzt viel wohler. Leider haben wir das gute Setup ein bisschen zu spät gefunden“, bereute der junge Finne.

Henning Solberg knöpft Sordo Platz 4 ab

Über ein „schwimmendes Auto“ klagte wie sein Teamkollege auch der Spanier Dani Sordo, der vor dem Mittagsservice noch Platz 4 belegt hatte – doch gleich nach der ersten Nachmittagsprüfung verlor der Citroen-Werkspilot diese Position an den erneut formidabel fahrenden Henning Solberg in dessen orange lackierten Stobart Ford Focus WRC. Der Norweger rieb sich die Hände: „Im Service haben wir ein Einstellung am Setup vorgenommen und damit das Handling verbessert – es läuft bestens. Ich liebe es.“ Der vierte Platz ist Solberg noch nicht sicher, denn Sordo liegt nur zwölf Sekunden hinter ihm.

Seinem Bruder Petter Solberg erging es gar nicht gut auf der ersten Nachmittagsprüfung – er verlor seinen sechsten Platz an Matthew Wilson im Stobart Ford: „Der Motor lief nur auf drei Zylindern, wir müssen anhalten und uns das ansehen.“ Offenbar konnte das Problem gelöst werden, denn Solberg arbeitete sich in seinem privat eingesetzten Citroen Xsara WRC im Laufe des Nachmittags wieder vor auf Platz 6. Allerdings liegt Wilson nur 2,3 Sekunden hinter ihm auf Rang 7.

25,3 Sekunden hinter dem Sohn des Ford-Teamchefs liegt Urmo Aava auf Rang 8 – der Stobart Ford-Teamkollege weist mehr als 1,5 Minuten Vorsprung auf den Neunten, Adapta-Subaru-Pilot Mads Östberg auf. Dahinter liegen die Citroen-Junioren Sébastien Ogier, Conrad Rautenbach und Evgeny Novikov.

PWRC: Sandell führt überlegen

Mit einem Riesenvorsprung von über zwei Minuten führt Red Bull-Pilot Patrick Sandell in seinem Skoda Fabia Super 2000-Boliden das Feld der PWRC an. "Ich bin einfach hoch zufrieden. Da es rundum überhaupt keine Probleme gibt, das Auto bestens läuft, kann ich mich voll aufs Fahren konzentrieren. Und das macht wirklich Spaß", erklärte Sandell. Hinter ihm belegen Eyvind Brynildsen und Martin Prokop die Plätze 2 und 3.

Am letzten Tag der Norwegen-Rallye sind noch mehr als 120 Wertungskilometer abzuspulen – noch ist also alles möglich. Der Tag wird um 7.34 Uhr mit der längsten Prüfung des Wochenendes eröffnet, mit der rund 30 km langen SP 18 „Valer1“.



Stand nach Tag 2

 1.  Sebastien Loeb      Citroen    2:22:11.1
 2.  Mikko Hirvonen      Ford        +   15.0
 3.  Jari-Matti Latvala  Ford        +   43.2
 4.  Henning Solberg     Ford        + 2:41.3
 5.  Dani Sordo          Citroen     + 2:53.3
 6.  Petter Solberg      Citroen     + 4:50.9
 7.  Matthew Wilson      Ford        + 4:53.2
 8.  Urmo Aava           Ford        + 5:18.5
 9.  Mads Östberg        Subaru      + 6:57.8
10.  Sebastien Ogier     Citroen     + 9:10.2

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye-WM: Norwegen

Weitere Artikel:

Am Samstag wurde in Neuzeug der für Christof Klausner wiederaufgebaute Audi quattro präsentiert - im Gedenken an seinen verstorbenen Bruder wird Thomas Klausner den Boliden bei der quattrolegende zum ersten Mal pilotieren.

ERC, Gran Canaria: Bericht

Simon Wagner in den Top 10

Wagner/Winter schafften den Sprung in die Top 10, Neubauer auf P 20, Von Thurn und Taxis auf P23. Waldherr Motorsport in der ERC4 zweifach auf dem Podium.

„Vollgassreini-Projekt“

Mit 50 Copilot werden - wie geht das?

Ein 50-jähriger Rallyefan erfüllt sich den Traum, Copilot zu werden - via Social Media lässt er seine wachsende Fangemeinde am „Vollgassreini Projekt“ teilhaben…

Rallye Portugal 2024

60. WRC-Sieg für Sebastien Ogier

Sebastien Ogier feiert bei der Rallye Portugal seinen 60. Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft: Thierry Neuville setzt sich in der WM-Wertung von Elfyn Evans ab

Die Kolumnen von Achim Mörtl polarisieren, für die einen ist er Nestbeschmutzer, den anderen zu milde. Der Kärntner erklärt die Motivation hinter seinen Kolumnen und warum er immer die höchsten Ansprüche an sich selbst stellt.