RALLYE

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ARC: Mühlviertel-Rallye

Lechts und rinks

Die gute Nachricht: Sie sind durch. Ing. Michael Pap und Alexandra Auer-Kaller haben die volle Distanz der Mühlviertel-Rallye zurückgelegt.

Und dabei sogar – soweit technisch möglich – eine auffallende Schnelligkeit gezeigt, zumindest nach Volvo-Maßstäben gemessen. Die etwas weniger gute Nachricht: Die Getriebe-Schwäche konnte trotz der bemühten Vorbereitung nicht ganz beseitigt werden, maßgeblich platzierungs-entscheidend war jedoch vor allem ein fataler Irrtum auf dem Rundkurs Allerheiligen.

Trotzdem: Sportlich hat sich hier eine erfreuliche Zukunft angekündigt, und das ist besonders wichtig. Leider blieben die Volvo-Saurier extrem unter sich. Kurz vor der Rallye hatte es noch ausgesehen, als ob sich noch ein ansehnliches Aufgebot des Volvo Rallye & Drift Cup dazugesellen würde, angeführt von Georg Gschwandner, doch ein Ungarn-Ausflug, bei dem beherztes Schotter-Driften auf dem Programm stand, hatte sich als relativ ruinös herausgestellt, die Schiffe müssen zurück in die Werft.

Blieben also nur mehr die stolzen 940er von Martin Wurm/Erich Varga und Ing. Michael Pap/Alexandra Auer-Kaller, um unverändert motiviert die Volvo-Fahne hochzuhalten. Immerhin: Beide schafften es bis ins Ziel. Wie zu erwarten war, waren beide Volvos der leichtfüßigeren Konkurrenz zu einem großen Teil unterlegen, auch der lange anhaltende Regen verbesserte die Situation nur unwesentlich. Immerhin war Martin Wurm für Michael Pap eine wertvolle sportliche Meßlatte, handelte es sich hier doch um jenen Teilnehmer, der bei der Rallye Weiz das zweitbeste Ergebnis mit einem Volvo geschafft hat

Insoferne hätte ein Sieg über Martin Wurm doch eine große Bedeutung gehabt. Zunächst standen die Zeichen hier auch sehr gut, denn in der Anfangsphase war Michael Pap klar schneller. Auf der ersten Prüfung, der Langversion der SP Saxen, musste sich Martin Wurm um eine Dreiviertel-Minute geschlagen geben. Da konnte man schon von einem großen persönlichen Erfolg sprechen.

Zwar hat noch niemand eine Rallye auf der ersten Prüfung gewonnen, aber auch auf der Prüfung Schwertberg I entschied Michael Pap das Volvo-Duell für sich. Auch wenn ihn hier von Martin Wurm nur einige wenige Sekunden trennten. Richtig knapp ging es dann auf Saxen lang II zu, aber Michael Pap war wieder schneller. Hier lag zwischen den Volvo-Mohikanern eine glatte Sekunde. Auf Schwertberg II lag der Wiener Maschinenbau-Ingenieur abermals vorne, inzwischen war sein Vorsprung auf den nicht eben langsamen Martin Wurm bereits auf beinahe eine Minute angewachsen. Wer hätte das vor einem Jahr noch gedacht?

Zweifellos, das intensive Lernen im vergangenen Jahr hat sich bezahlt gemacht, die an sich recht hohe Zuverlässigkeit der Rallye-Volvos (= wenige Ausfälle) hat auch ein wenig geholfen, und in der Zwischenzeit konnte auch das Handling und die Motorleistung des Volvo so weit verbessert werden, daß sich nicht nur in der Theorie höhere Chancen ergeben, auch der Fahrspaß hat sich erhöht, was wiederum Vorteile bringt.

Leider hat sich auf der fünften Prüfung das Blatt gewendet, es kam zu einem kleinen Missverständnis, eine Ansage von Alexandra Auer-Kaller wurde falsch interpretiert, daraufhin bei einer Kurve die verkehrte Richtung gewählt. In der Folge war der mühsam erarbeitete Vorsprung dahin, und wohl auch ein wenig die Konzentration. Denn auch wenn gegen Martin Wurm noch alle Chancen bestanden hatten – er war zwar vorne, aber lediglich um 1,4 Sekunden – der Gram über die verlorene Zeit lastete doch schwer über der Kampfmoral.

Und um die „Freude“ perfekt zu machen – ein Unglück kommt bekanntlich selten allein – kam es auf der Prüfung Allerheiligen I erneut zu einem Faux-Pas: Alexandra Auer-Kaller, zwar bemüht wie immer, aber offensichtlich ein wenig nervös geworden, ließ Michael Pap eine Runde mehr drehen als nötig, anstatt ihn rechtzeitig in die Ausfahrt zu schicken.

Was sich gerade auf dieser langen Strecke besonders nachhaltig auswirkte. Mit einem vergnüglichen Duell mit Martin Wurm war es endgültig vorbei. Da war es fast schon egal, daß ab diesem Zeitpunkt auch das Getriebe schon wieder leichten Ärger bereitete: Der dritte Gang konnte nur noch mit roher Gewalt eingelegt werden, ein Synchronring begann sich querzulegen. Aber dabei blieb es zum Glück, und die Rallye konnte zumindest zu Ende gefahren werden.

Die Abschlussprüfungen bewiesen erneut, daß man Martin Wurm auf der Strecke schlagen kann – und damit mit den schnellsten Volvo-Teilnehmern in Österreich mithalten kann. Man ist also schon sehr viel weitergekommen, auch wenn es am Endergebnis nicht so direkt sichtbar ist, aber die SP-Zeiten zeigen die Tendenz relativ klar. Und auch Niederlagen können ein wichtiger Schritt nach vorne sein.

Ob Rallyesprint oder Waldviertel-Rallye: Der nächste Einsatz von Michael Pap und Alexandra Auer-Kaller wird mit Sicherheit den Gegnern einiges aufzulösen geben – und den Zusehern maximalen Spaß bieten.

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