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Erschwerte Bedingungen auf den ersten Monte-Prüfungen

Unwirtliche Bedingungen, Nebel erschwert die Sicht. Hirvonen führt im neuen Ford S2000 vor dem Vorjahrssieger Ogier, Franz Wittmann auf Rang neun.

Michael Noir Trawniczek

Die ersten beiden Prüfungen der Rallye Monte Carlo boten für die Piloten unwirtliche Bedingungen: Wenig Schnee, dafür sehr viel Wasser auf der Strecke, dazu Nebel, der die Sicht erschwerte. Die Startreihenfolge wurde von den Organisatoren geändert: Franz Wittmann/Klaus Wicha, die, als Siebente des gestrigen Prologs, als viertes Auto in die Rallye gestartet wären, wurden wieder auf Platz 11 zurückgereiht, da man die FIA Prioritätsfahrer in gestürzter Reihenfolge nach vor holte.

Auf der legendären ersten Wertungsprüfung, der 27,27 km langen SP 1 „Burzet – Lachamp Raphael“, sorgte IRC-Gaststarter Mikko Hirvonen für hochgezogene Augenbrauen, als er im neuen Ford Fiesta Super 2000-Boliden gleich einmal die Bestzeit markieren konnte. Auf der 45,17 km langen SP 2 „St. Pierreville – Antraigues“ reichte Hirvonen ein zweiter Platz hinter dem Vorjahressieger Sébastien Ogier, um die kurze Mittagspause als Gesamtsieger genießen zu dürfen.

Hirvonen gab nach der ersten SP trotz seiner Bestzeit offen zu: „Ich habe noch kein Vertrauen in das Auto.“ Nach SP 2 erklärte der Vizeweltmeister: „Bislang lief es okay, aber wir können jetzt auch gut erkennen, dass wir mit diesem Auto eben noch am Anfang stehen. Denn an manchen Stellen ist es sehr schwer, mit diesem Auto zu fahren – es wird daher ein harter Kampf, hier durchzukommen. Aber wenn alles wie geplant funktioniert, läuft der Wagen sehr gut.“

Hirvonen liegt nach den ersten beiden Prüfungen 4,3 Sekunden vor Ogier, der abermals einen Peugeot 207 S2000 pilotiert und nach der zweiten SP erklärte: „Es lief jetzt besser als auf der ersten Prüfung, wir haben vorne Slicks verwendet.“

Auf dem dritten Gesamtrang liegt Asphalt-Spezialist Stephane Sarrazin, ebenfalls auf einem Peugeot 207 S2000 unterwegs. Auch der Franzose, früher in der Formel 1 mit mäßigem Erfolg unterwegs, wandte den Trick an, vorne profillose Slicks zu verwenden. Ogier fehlen rund 18 Sekunden auf die Spitze.

Hänninen & Meeke noch verhalten unterwegs

Für viele gilt Juho Hänninen im Werks-Skoda Fabia S2000 als Topfavorit – im Vorjahr führte er die Monte überlegen an, ehe er von der Strecke flog. Der Finne markierte auf der ersten SP die zweitschnellste Zeit, doch auf SP 2 verlor er rund eine halbe Minute. So belegt Hänninen in der Gesamtwertung mit 32,5 Sekunden Rückstand den vierten Platz. Hänninen gab zu Protokoll: „Die Reifen haben nicht gut funktioniert – wir haben sogar weniger Zeit verloren, als ich vermutet hätte.“

Auch der regierende IRC-Champion Kris Meeke, auf SP 1 noch Drittschnellster, musste auf der zweiten Prüfung einen Rückstand von 43 Sekunden hinnehmen, er belegt mit 43,2 Sekunden Rückstand den fünften Gesamtrang. Meeke erklärte: „Auf der zweiten Prüfung gab es sehr viel Nebel, das ist gefährlich.“

Kopecky mit falscher Reifenwahl

Auf Rang sechs liegt Nicolas Vouilloz, der erstmals einen der nunmehr drei Werksboliden des tschechischen Herstellers Skoda pilotiert. Dessen Teamkollege, IRC-Vizechampion Jan Kopecky scheint wie im Vorjahr nicht mit Glück gesegnet zu sein: „Wir hatten gleich am Beginn der ersten Prüfung einen Reifenschaden, mussten stehen bleiben und wechseln.“ Nachdem er auf SP 2 beinahe zwei Minuten eingebüßt hatte, erklärte der Tscheche: „Wir haben eine total falsche Reifenwahl getroffen, es lief wirklich schlecht.“ Mit mehr als fünf Minuten Rückstand liegt Kopecky außerhalb der Top 15.

Auf Platz sieben, mit etwas mehr als einer Minute Rückstand, liegt Toni Gardemeister im Fiat Abarth Grande Punto S2000, dahinter rangiert Bruno Magalhaes im Peugeot 207 S2000.

Wittmann auf Rang neun

Franz Wittmann und Klaus Wicha fuhren im Peugeot 207 S2000 sowohl auf der ersten als auch auf der zweiten Prüfung die neuntschnellste Zeit, die beiden Interwetten-Piloten belegen daher auch in der Gesamtwertung Rang neun. Der Rückstand beträgt bereits 1:57 Minuten. Während viele Piloten mit geschnittenen Slicks unterwegs waren, wählte Wittmann mit Intermediates die sichere Variante.

Wittmann erklärte nach der zweiten Prüfung: „Ich kenne das Auto noch nicht, für mich ist die Rallye ein Test. Ich glaube aber, dass mir der Start in die Rallye ganz gut gelungen ist. Natürlich hätte ich auch Slicks wählen können, aber das Risiko ist ganz einfach zu groß, schon am Beginn der Rallye damit abzufliegen. Jetzt habe ich, wenn sich das Wetter nicht wesentlich verändert, gute Chancen, meine Vormittagszeiten noch etwas zu verbessern.““ Für den Ramsauer ist es wichtig, die Rallye zu beenden, denn er ahnt, dass noch einige Piloten ausfallen werden: „Jene Leute, die jetzt so schnelle Zeiten fahren, werden wahrscheinlich nicht ins Ziel kommen.“

Bereits zu Ende ist das Abenteuer Monte für Formel 1-Pilot Robert Kubica. Der Pole musste seinen Renault Clio R3 bereits am gestrigen Prolog mit Motorschaden abstellen.

Am Nachmittag werden die beiden Prüfungen ab 15.02 Uhr erneut befahren.

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