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Jetzt warten alle auf die „Nacht der langen Messer“

Wieder Bestzeit für Ogier, der damit nur noch knapp hinter Hänninen auf Platz 3 liegt. Hirvonen führt weiter die Rallye an, Wittmann rutschte auf P7 ab.

Michael Noir Trawniczek

Eine einzige, dafür typische Monte-Prüfung war an diesem Samstagvormittag zu absolvieren, das heißt: Viel Schnee, und auch viel Eis! Die 30,42 Kilometer lange SP 11 „Montauban S/Ouveze – Eygalayes“ hatte es in sich…

Am schnellsten war abermals der Vorjahrssieger Sébastien Ogier auf seinem Peugeot 207 Super 2000-Boliden unterwegs. Erneut schien der Franzose förmlich über die Prüfung zu fliegen - er knöpfte dem Zweitschnellsten, Guy Wilks im Skoda Fabia S2000 satte 18,4 Sekunden ab. Dabei fuhr Ogier noch nicht einmal am Limit, zumindest habe er am Beginn der Prüfung „langsam gemacht“, er habe erst „später zu attackieren begonnen“, vermeldete Ogier im Zielraum der SP 11.

Juho Hänninen, der finnische Skoda-Werkspilot, verlor auf dieser Prüfung als Drittschnellster 18,7 Sekunden auf Ogier, weshalb er nun um seinen zweiten Gesamtrang bangen muss, denn der Franzose liegt nur noch 3,9 Sekunden hinter dem Finnen, der sich entsprechend zugeknöpft gab: „Ich weiß es auch nicht, ich hatte keinen guten Start.“

Fröhlicher Hirvonen hält vorerst den Vorsprung

Wesentlich fröhlicher die Wortmeldung des Gesamtführenden. Mikko Hirvonen, der Vizeweltmeister im nagelneuen Werks-Ford Fiesta S2000 erklärte nach seiner viertschnellsten Zeit: „Ich habe viel probiert, wir hatten viel Spaß auf dem Schnee und ich versuche, so schnell wie möglich zu fahren.“ Der Vorsprung auf Hänninen blieb mit 44 Sekunden in etwa gleich – allerdings muss Hirvonen am Abend, wenn die „Nacht der langen Messer“ auf dem Programm steht, noch mit Ogier als neuem Verfolger rechnen. Dessen Rückstand von 48 Sekunden sind auf den noch ausstehenden vier Wertungsprüfungen über rund 75 Kilometer durchaus noch aufzuholen…

Mit beinahe zwei Minuten Rückstand wird sich Nicolas Vouilloz aus eigener Kraft nur schwer zurück aufs Podium katapultieren können – allein auf SP 11 verlor er 44,5 Sekunden. Zerknittert erklärte der neu hinzu gekommene Skoda-Werksfahrer: „Es war schwierig, wir sind nicht wirklich gut gefahren.“ Reumütig und selbstkritisch fügte er hinzu: „Ich schlafe offensichtlich noch – ich habe lediglich versucht, keinen Fehler zu machen.“

Wittmann weiter auf Punktekurs

Mit seiner zweitschnellsten Zeit konnte sich Guy Wilks vom siebten auf den fünften Gesamtrang vorkatapultieren. Sehr zum Nachteil von Franz Wittmann und Klaus Wicha, die damit auf Rang sieben abrutschten.

Das Interwetten-Duo konnte auf der elften Prüfung mit 53,5 Sekunden Rückstand die siebtschnellste Zeit markieren. Wittmann war mit seiner Leistung unzufrieden: „Es war sehr schwierig. Ich hatte auf dieser Prüfung zu wenig Vertrauen.“

Auf Wilks fehlen Wittmann rund 22 Sekunden, auf den direkt vor ihm liegenden Stephane Sarrazin sind es nur 7,1 Sekunden. Zugleich pirschte sich Jan Kopecky im Werks-Skoda bis auf 5,6 Sekunden an den Ramsauer heran. Bruno Magalhaes, der auf Platz neun abgerutscht ist, liegt bereits rund eine halbe Minute hinter Wittmann zurück.

Das heißt: Ohne weitere Ausfälle wäre für Wittmann noch der fünfte Platz möglich, er könnte aber auch noch auf Rang acht zurückfallen. Allerdings ist bekannt, dass auf den legendären Col de Turini-Prüfungen noch einiges passieren kann…

Die Zeichen dafür, dass Wittmann für seine bislang clevere und besonnene Fahrweise mit den ersehnten Punkten belohnt wird, stehen gut. Wittmann hat bekanntlich von Anfang an erklärt, dass er bei der Monte noch nicht das Podium anpeilt, sondern eine Zielankunft und den damit verbundenen Punkterang bevorzugt.

Erfreulich ist auch, dass der Brasilianer Daniel Oliveira, der den Peugeot 207 S2000 des Stohl Racing Teams pilotiert, weiter im Rennen ist, und zwar auf Rang 25.

Aufgeben musste hingegen der Finne Toni Gardemeister, der am Morgen den Parc Fermé nicht mehr verließ: Mechanisches Gebrechen an seinem Fiat Abarth Grande Punto S2000.

Die „Nacht der langen Messer“

Am Abend beginnt die legendäre „Nacht der langen Messer“, zwei mal zwei Prüfungen auf den Col de Turini stehen auf dem Programm: Die 18,42 km lange SP „Peira Cava – La Bollene Vesubie“ und die 19,13 km lange SP „Lantosque – Luceram“ werden ab 19.15 Uhr und ab 23.20 Uhr befahren. Um etwa 0.15 Uhr sollte der Sieger der Rallye Monte Carlo feststehen.



Stand nach SP 11

 1.  Mikko Hirvonen         Ford     3:36:24.8
 2.  Juho Hänninen          Skoda       + 44.1
 3.  Sebastien Ogier        Peugeot     + 48.0
 4.  Nicolas Vouilloz       Skoda     + 1:56.5
 5.  Guy Wilks              Skoda     + 7:03.4
 6.  Stephane Sarrazin      Peugeot   + 7:17.9
 7.  Franz Wittmann         Peugeot   + 7:25.0
 8.  Jan Kopecky            Skoda     + 7:30.6
 9.  Bruno Magalhaes        Peugeot   + 7:53.3
10.  Jean-Sebastien Vigion  Peugeot  + 11:02.9

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