
IRC: Monte Carlo | 21.01.2010
Ford stiehlt Skoda die Monte-Show
Trotz Reifenschaden führt Hirvonen mit mehr als einer Minute Vorsprung auf die Skoda-Piloten Hänninen und Vouilloz. Franz Wittmann bereits auf Rang sechs.
Michael Noir Trawniczek
Auch am zweiten Tag der Rallye Monte Carlo waren die Straßen lediglich nass, jedoch selten von Schnee bedeckt. Dafür aber gab es immer wieder vereiste Flächen, die für manchen zum Verhängnis wurde…
Auf der 25,3 km langen ersten Prüfung kam es gleich zu einem Paukenschlag: Der regierende IRC-Champion, der gestern hinter dem IRC-Gaststarter, Rallye-Vizeweltmeister Mikko Hirvonen den zweiten Platz belegt hatte, flog von der Strecke. Auf einer vereisten Fläche verlor Meeke den Peugeot 207 S2000, dieser rutschte in der Folge über eine Böschung. Obwohl das Auto nur leicht beschädigt wurde, waren Meeke und sein Co-Pilot Paul Nagle nicht in der Lage, den Wagen wieder auf die Strecke zu bringen, somit ist Meeke draußen.
Die Zeitentabelle der SP 5 war für den tschechischen Hersteller Skoda sicher eine Genugtuung: Mit Nicolas Vouilloz, Juho Hänninen und Jan Kopceky lagen gleich drei Skoda Fabia S2000-Piloten in Front, dahinter Sébastien Ogier im Peugeot 207 S2000 und Mikko Hirvonen im brandneuen Ford Fiesta S2000. Allerdings fehlten dem führenden Hirvonen lediglich 12,9 Sekunden auf die Bestzeit, weshalb er weiter mit 53 Sekunden Vorsprung in Führung lag. Hänninen und Vouilloz übernahmen die Plätze zwei und drei, Ogier rückte nach seinem gestrigen Malheur mit dem Schneehaufen wieder vor auf Rang vier.
Auf der 25,67 km langen SP 6 konnte Ogier die Bestzeit markieren, dahinter Kopecky, Hänninen, ein beachtlicher Bryan Bouffier im Subaru Impreza STi sowie Hirvonen. Der Finne fuhr die letzten fünf Kilometer mit einem Reifenschaden, was seine 41,1 Sekunden Rückstand erklärt. In der Gesamtwertung blieb Hirvonen weiter in Führung, sein Vorsprung reduzierte sich lediglich auf 44,2 Sekunden.
Auf der dritten Prüfung des zweiten Tages, der 21,92 km langen SP 6, spielte Hirvonen erneut sein Können und die offensichtliche technische Brillanz des neuen Ford Fiesta S2000 aus und deklassierte den Rest des Feldes, in erster Linie Vouilloz und Hänninen um 23,2 Sekunden.
Tolles Debüt des Fiesta S2000
So führt Mikko Hirvonen nach sechs Wertungsprüfungen mit einem Vorsprung von mehr als einer Minute auf Skoda-Pilot Juho Hänninen, dessen Teamkollege Vouilloz liegt bereits rund 1,5 Minuten zurück. Ohne Ford würde Skoda also die Monte beherrschen – so aber zeigt das blaue Oval, welch toller Wurf der Ford Fiesta S2000 sein muss. Vouilloz muss zudem um seinen dritten Platz zittern, denn Ogier liegt nur noch wenige Sekunden hinter ihm.
Weit abgeschlagen, mit einem Rückstand von mehr als fünf Minuten, belegt Bruno Magalhaes im Peugeot 207 S2000 den fünften Gesamtrang.
Wittmann bereits in den Punkterängen
Erfreuliche News von Franz Wittmann: Der Interwetten-Pilot rückte mittlerweile vor auf Rang sechs. Auf SP 5 fuhr er die neuntschnellste Zeit (Rückstand 50,4 Sekunden), auf SP 6 die achtschnellste Zeit (Rückstand 51,7 Sekunden), wobei Wittmann jedoch von einem „großen Dreher“ berichtete. Auf SP 7 schließlich markierte Wittmann mit 51,5 Sekunden Rückstand die achtschnellste Zeit. Der Niederösterreicher gab im Zielraum der SP 7 zu Protokoll: „Es lief sehr gut, es gab kein Problem. Die Reifenwahl haben wir jedoch für die beiden vorigen Prüfungen gezogen, aber es ist okay.“
Auf Magalhaes fehlen Wittmann 20,5 Sekunden, hinter ihm lauert Markenkollege Stephane Sarrazin auf Rang sieben, der nur 13,5 Sekunden zurück liegt. Platz acht belegt Guy Wilks im Skoda Fabia, dahinter Toni Gardemeister und Jan Kopecky, der auf der SP 7 erneut einen Reifenschaden zu beklagen hatte.
Am Nachmittag werden die drei Prüfungen ab 15.28 Uhr erneut befahren.
Stand nach SP 7
1. Mikko Hirvonen Ford 2h24:37.0 2. Juho Hänninen Skoda + 1:08.5 3. Nicolas Vouilloz Skoda + 1:37.6 4. Sebastien Ogier Peugeot + 1:41.9 5. Bruno Magalhaes Peugeot + 5:03.2 6. Franz Wittmann Peugeot + 5:23.7 7. Stephane Sarrazin Peugeot + 5:37.2 8. Guy Wilks Skoda + 6:00.7 9. Toni Gardemeister Abarth + 6:41.4 10. Jan Kopecky Skoda + 6:47.2