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Sven Smeets: „Das wird interessant!“

Sven Smeets, Co-Pilot von Freddy Loix, erläutert die Schwierigkeiten der Argentinien Rallye - vom Nebel bis zu den berüchtigten Wasserdurchfahrten.

Manfred Wolf

„Das Wichtigste gleich vorweg: Es gibt so viele neue Prüfungen wie ich es noch nie bei einer altbekannten Rallye erlebt habe. Die Organisatoren mussten die Rallye kompakter machen – dadurch fielen bekannte Prüfungen wie jene in der Nähe von La Cumbre weg – dafür haben sie gleich viele Neue SP’s dazugenommen.“

„Schon am ersten Tag haben wir zwei komplett neue Prüfungen zu fahren. Und einige SP’s wurden 1994 das letzte Mal gefahren. So viele neue Sonderprüfungen werden normalerweise nie gefahren, das macht die ganze Sache für alle sehr interessant – und vor allem schwierig.“

„Eine weitere Problematik ist, dass fast alle SP’s mehr als einmal befahren werden. Lediglich drei der 25 Prüfungen werden nur einmal gefahren. Dort, wo der Untergrund sandig und weich ist, bricht die Fahrbahn sehr schnell auf, es bilden sich tiefe Spur-Rillen und große Steine kommen zum Vorschein.“

„Da wird eine gute Abstimmung der Dämpfer sehr wichtig sein. Wir konnten in Neuseeland eine Menge Erfahrung sammeln, was die Einstellung unserer Aufhängung und vor allem unserer neuen Stoßdämpfer betrifft – das wird uns hier in Argentinien helfen..

„Eine weitere „Spezialität“ sind die Wasserdurchfahrten. Wir haben eine eigene Klappe am Luftfilter des Accent WRC – die muss bei solchen Durchfahrten geschlossen werden – sonst bekommt man wirklich ein Problem. Saugt der Motor einmal Wasser an, bist du schon glücklich, wenn du überhaupt weiterfahren kannst. Auch wenn der Zeitverlust dann dramatisch ist: Bis zu drei Sekunden am Kilometer kann das kosten.“

„Überhaupt ist der Motor in Argentinien ungemein wichtig. Wir fahren heuer zwar nicht mehr so hoch hinauf – im den letzten Jahren waren es ja fast 2.000 Meter – aber wir wissen genau, dass wir pro 100 Meter Höhenunterschied Motorleistung verlieren.“

„Also reichen auch schon die 1600 Meter, auf die wir in einigen Sonderprüfungen fahren. Zusätzlich kann dort sehr schnell Nebel einfallen, was wiederum Zeit kostet. Es ist kurios. Du startest bei schönstem Wetter und nach drei, vier Kilometern triffst du auf eine Nebelwand...“

„Bei den Prüfungen um El Condor wird uns das nicht mehr passieren – die wurden ja aus dem Programm gestrichen. Meiner Meinung ist das sehr schade, diese SP’s waren einzigartig, man konnte sich nicht einen einzigen Fehler erlauben.“

„Aber dafür ist der erste Tag unglaublich lang. Wir starten um 06:30 früh und kommen erst um 20:30 abends in den Parc Ferme zurück. Dazwischen liegen elf Sonderprüfungen und 175 SP-Kilometer. Das ist ein verhältnismäßig langer Tag – ich denke, wir werden schon am ersten Tag einige Ausfälle erleben!“

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