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WRC: Argentinien-Rallye

Vorschau: Siegchance für Außenseiter?

Noch nie konnte Sébastien Ogier in Argentinien gewinnen; schlägt die große Stunde für Außenseiter wie Neuville, Østberg oder Sordo?

Die Argentinien-Rallye hat schon so manch überraschendes Ergebnis gebracht. Im Vorjahr gewann dort Kris Meeke (Citroën) zum ersten Mal einen WM-Lauf. Seit genau dieser Niederlage vor zwölf Monaten ist Volkswagen ungeschlagen. Bemerkenswert ist, dass Weltmeister Sébastien Ogier rund um Cordoba noch nie den Sieg geholt hat; zwei zweite Plätze sind seine besten Ergebnisse. Volkswagen hat lediglich einmal gewonnen, 2014 mit Jari-Matti Latvala. Meister der argentinischen Pampa ist Sébastien Loeb mit acht Siegen.

Bietet sich am Wochenende also die Chance für einen Außenseiter? Argentinien ist nach Mexiko erst die zweite Schotterrallye des Jahres, in Südamerika wird man das Leistungsverhältnis zwischen den Autos besser einschätzen können. Citroën ist erneut nicht am Start, das Werksteam konzentrierte sich bekanntlich auf die ersten Testfahrten mit dem neuen C3 WRC. Somit rechnet sich vor allem Hyundai Erfolgschancen aus.

Da die Hersteller nicht außerhalb Europas testen dürfen, absolvierte Hyundai Anfang April vier Testtage im Norden Portugals. Vorrangig hat man dort an der Abstimmung und der Zuverlässigkeit gearbeitet. Vor allem die Radaufhängung muss in Argentinien optimal eingestellt sein. Die Bandbreite reicht dort von weichem Schotter bis zu harten Bergstraßen. Speziell auf der zweiten Schleife können sich Fahrrillen bilden, weshalb die Autos höher gesetzt werden müssen.

Dani Sordo mit viel Erfahrung

Vor allem der Spanier Dani Sordo fühlt sich in Südamerika stets wohl: "Argentinien ist eine fantastische Rallye, mir gefallen die Prüfungen und die Atmosphäre. Ich mag auch den Ort der Rallye. Auf den Prüfungen können viele Steine liegen, wodurch es für das Auto immer schwierig ist. Für die Autos ist es die härteste Rallye des Jahres. Im Vergleich zu Mexiko sind die Straßen weicher und nicht so aggressiv zu den Reifen. Ich will konstant fahren und hoffe auf meinen ersten Podestplatz."

Sordo schaffte es 2009 mit Citroën als Zweiter aufs Podium. Teamkollege Thierry Neuville war in Argentinien erst drei Mal Fünfter: "Ein Podiumserfolg ist das ultimative Ziel für das Team. Ich werde alles dafür geben. Wichtig ist eine vorsichtige Herangehensweise", so der Plan des Belgiers. Eine Faustregel in Argentinien lautet: Wenn man problemlos durchkommt, landet man in den Top 5. Vor allem Neuville braucht nach zwei enttäuschenden Rallyes ein Erfolgserlebnis.

Auch mit Hayden Paddon wird zu rechnen sein, obwohl der Neuseeländer die Eigenheiten dieser Rallye in Ruhe lernen soll und keinen Erfolgsdruck hat: "Eine sehr schwierige Rallye mit eigenen Herausforderungen. Es ist eine der schwierigsten Rallyes des Jahres, und man muss sich mental darauf einstellen. Ich bin dort schon zwei Mal gefahren. Einmal für Hyundai und einmal 2011, als ich die WM für seriennahe Fahrzeuge gewonnen habe." Im Vorjahr blieb ein Topergebnis aus.

Ford seit 2002 sieglos

Neben Hyundai gilt vor allem Mads Østberg als Geheimtipp für einen Podestplatz. Der Ford-Pilot wird wohl einen überlegten Ansatz wählen: nicht zu schnell fahren, das Auto schonen und am Ende sehen, was dabei herauskommt. "Argentinien umfasst sehr unterschiedliche Prüfungen. Manche sind schnell mit sandigen Straßen, andere beinhalten technische Passagen. Man muss immer die richtige Abstimmung wählen", weiß Østberg aus Erfahrung. "In Mexiko war ich mit dem Setup des Fiesta sehr zufrieden. Ich hoffe, darauf können wir aufbauen."

Im Jahr 2012 holte Østberg als Dritter seinen einzigen Podestplatz in Argentinien. Bei M-Sport Ford muss man lange bis zum letzten Erfolg zurückblicken: 2001 siegte Colin McRae, 2002 Carlos Sainz. Østberg und Teamkollege Éric Camilli, der zum ersten Mal in Argentinien antritt, haben sich mit einem zweitägigen Test im Greystoke Forest nahe der M-Sport-Basis in Cumbria vorbereitet. Auch drei weitere Ford Fiesta WRC sind am Start: Henning Solberg fährt mit Co-Pilotin Ilka Minor, Ott Tänak bestreitet die komplette Saison für ein Privatteam, und Lorenzo Bertelli ist überhaupt gleich mit seinem eigenen Team vor Ort.

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