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WRC: Mexiko-Rallye

Gibt Ogier die Hoffnung schon vorzeitig auf?

Jari-Matti Latvala scheint in Mexiko unschlagbar zu sein, Sebastien Ogier peilt deshalb Punkte auf der Power-Stage an und beteuert nicht mehr attackieren zu wollen.

Fotos: Volkswagen

Nur noch zwei Sonderprüfungen trennen Jari-Matti Latvala (Volkswagen) vom Sieg bei der Mexiko-Rallye, dem dritten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Die sind mit zusammen 96 Kilometern Länge aber alles andere als ein Spaziergang. Da kommen 1:35.7 Minuten Vorsprung vor Vorjahressieger Sebastien Ogier (Volkswagen) auf Rang zwei gerade recht. Latvala kann die Abschlussetappe im Sicherheitsmodus bestreiten.

Die richtige Balance zwischen Attacke und Materialschonung zu finden, ist aber nicht ganz einfach. Hoch ist die Gefahr, dass Konzentrationsfehler passieren. Latvala will deswegen nicht einfach überall ein wenig langsamer fahren. "Ich fahre den größten Teil der Prüfung ganz normal. Ich kann aber an den etwas gefährlicheren Stellen Tempo herausnehmen. Zum Beispiel durch die vielen Kompressionen muss ich nicht mit Vollgas fahren. Das ist ziemlich angenehm", blickt Latvala voraus.

Beruhigend für Latvalas Nerven ist außerdem, dass Verfolger Ogier den Kampf um den Sieg längst aufgegeben hat. "Mehr als eineinhalb Minuten sind zu viel. Es hat keinen Sinn, jetzt noch zu attackieren", sagt der Weltmeister vor dem Start in den Sonntag. "Für mich geht es heute vor allem um den Sieg auf der Powerstage." Für diese 21. und letzte Sonderprüfung der Rallye gibt es noch einmal extra WM-Punkte. Drei für den Sieger, zwei beziehungsweise einen für die Nächstplatzierten. Mit dem Powerstage-Sieg und Rang zwei würde Ogier aus Mexiko 21 WM-Punkte mitnehmen und seine Tabellenführung sogar noch ausbauen.

Die direkten Verfolger in der WM-Gesamtwertung haben beim dritten WM-Lauf nämlich nicht gerade geglänzt. Andreas Mikkelsen (Volkswagen), vor der Mexiko-Rallye Tabellenzweiter, muss nach einem Unfall sogar eine Nullrunde verbuchen. "Ein Konzentrationsfehler", gibt der Norweger zu. "Ich habe vor lauter Angst, meine Bremsen nicht überzustrapazieren, meinem Beifahrer nicht richtig zugehört. In einer engen Linkskurve war ich einfach zu schnell.

Der Polo R WRC krachte gegen eine Mauer und wurde zu stark beschädigt, um die Fahrt fortzusetzen. Ironischerweise ist diese Kurve unter den WM-Piloten wohlbekannt - genau hier flog Ex-Formel-1-Fahrer Robert Kubica vor einigen Jahren heftig ab. Für Andreas Mikkelsen war an dieser Stelle die Rallye endgültig beendet. Der Schaden an seinem Polo R WRC ist vor Ort nicht zu beheben, ein Neustart am Sonntag ist unmöglich.

Mads Östberg (Ford), der als Tabellendritter nach Leon gereist war, kam die gesamte Rallye über nicht wirklich in Schwung. Vor der Schlussetappe ist der Norweger nur Vierter. Und damit immerhin noch einen Rang besser als Hayden Paddon (Hyundai), der Überraschungszweite der Rallye Schweden. Der Neuseeländer verlor am Samstag wegen einer verbogenen Radaufhängung viel Zeit. Auch wenn Jari-Matti Latvala bei der Mexiko-Rallye voraussichtlich den Sieg feiern wird, der heimliche Gewinner ist Weltmeister Sebastien Ogier.

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