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WTCC: Interview

Rob Huff: "Citroën ist zu stark"

Rob Huff sehnt den WTCC-Ausstieg von Citroën herbei und hofft, dass dann vier Hersteller auf gleichem Niveau gegeneinander kämpfen.

Citroën steigt Ende 2016 aus der Tourenwagen-WM aus. Zwar ist der Abgang eines Herstellers für die Meisterschaft in jedem Fall ein Verlust, doch nicht wenige im WTCC-Fahrerlager dürften den Tag, an dem die Dominatoren der vergangenen beiden Jahre die Serie verlassen, insgeheim entgegensehnen, auch wenn kaum jemand das so offen ausspricht wie Rob Huff.

"So sehr wir den Einsteig von Citroën gebraucht haben, so wichtig ist es nun, dass sie verschwinden, denn sie sind zu stark für die anderen", so Huff gegenüber Autosport. "Das Problem ist, dass sie einfach unglaubliche Arbeit geleistet haben." Das spiegelt sich in einer eindrucksvollen Bilanz wieder: Seit dem Einstieg in die Tourenwagen-WM zu Beginn der Saison 2014 hat Citroën 38 der 47 Rennen gewonnen.

Für die Dominanz der Franzosen hat Huff zwei Gründe ausgemacht. "Das liegt zum einen daran, weil ihr Budget im Vergleich zu den anderen astronomisch hoch ist, zum anderen aber auch daran, dass sie ein sehr gutes Team sind." Die jahrelange Erfahrung in der Rallyeweltmeisterschaft, in der Sébastien Loeb mit Citroën von 2004 bis 2012 neun Mal in Folge den WM-Titel gewonnen hat, habe auch bei den Tourenwagen geholfen.

"Sie wissen, was sie tun. Der Motor ist schon jahrelang im Rallyesport eingesetzt worden, das kann man ihnen nicht vorwerfen", meint Huff. Der Knackpunkt sei jedoch das Budget von Citroën, das mit vermutlich mehr als 50 Millionen Euro pro Jahr ein mehrfaches der anderen Werksteams beträgt. "Die anderen Hersteller wollen nicht so viel Geld ausgeben, daher wird Citroën immer einen Schritt voraus sein", meint Huff.

Daher sei der Ausstieg von Citroën aus sportlicher Sicht eine gute Nachricht für die Tourenwagen-WM. "Wenn man sie außer Acht lässt, sind Chevy, Honda und Lada auf einem ähnlichen Niveau", sagt Huff. Hinzu kommt im nächsten Jahr Volvo als neuer Hersteller, von dem Huff hofft, dass er nicht so dominant einsteigt wie einst Citroën.

"Man muss die Daumen drücken, dass Volvo nicht genauso gut gearbeitet hat wie Citroën", sagt er. "Ich gehe aber davon aus, dass sie von Anfang an schnell sein werden und dass man mit ihnen rechnen muss." Sollte Volvo zwar schnell, aber nicht zu schnell sein, stünden der Tourenwagen-WM laut Huff goldene Zeiten bevor. "Mit vier Herstellern, die gleich schnell sind, hätten wir wieder eine tolle Meisterschaft."

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