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Rallycross-WM: Interview

Vertrautes Duell auf neuem Terrain

Zwei DTM-Stars haben die Rallycross-WM aufgemischt: Mattias Ekström und Timo Scheider sprechen über ihr Duell um den Sieg in Barcelona.

Fotos: Ferdi Kräling Motorsport-Bild GmbH, FIA World RX

Elf Jahre lang waren Timo Scheider und Mattias Ekström in der DTM Markenkollegen bei Audi, sieben Jahre lang bei Abt sogar Teamkollegen. Am vergangenen Sonntag begegneten sich die beiden zweimaligen DTM-Champions dann aber auf ganz neuem Terrain. Beim Saisonauftakt der Rallycross-WM (WRX) in Barcelona kämpften beide im Finale um den Sieg, wobei der amtierende Weltmeister Ekström gegenüber den laut eigener Aussage "Nobody" Scheider die Oberhand behielt.

Dass er gleich beim ersten Saisonrennen seinen alten Bekannten Scheider auf Distanz halten muss, kam für Ekström überraschend: "Um ehrlich zu sein, habe ich nicht damit gerechnet, dass er gleich zum Auftakt mit mir auf dem Podium steht", so Ekström. "Er selbst ja auch nicht. Timo ist ein sehr guter Fahrer und das Paket in seinem Team stimmt auch, aber das war schon ein bisschen überraschend." Nicht nur ein bisschen. Auch Scheider sprach nach seinem starken Saisonauftakt von einer "kleinen Sensation."

Das Duell gegen seinen langjährigen Teamkollegen Ekström war für Scheider "auf der einen Seite neu", wie er erklärt, "auf der anderen Seite kennen wir den Charakter des anderen natürlich unglaublich gut. Daher konnte ich mich auf den Zweikampf mit ihm ganz gut einstellen", so der Deutsche.

Barcelona erfordert sauberen Fahrstil

Ekström genoss die Zeit mit seinem früheren DTM-Rivalen. "Es ist immer toll mit Timo. Wir haben auf und neben der Strecke viel Spaß zusammen. Ich bin froh, dass er jetzt auch dabei ist. Schließlich habe ich ihm Rallycross nahegelegt und am Anfang einige Tipps gegeben", so Ekström. "Wenn man sich anschaut, wie schnell er mittlerweile ist, hoffentlich nicht zu viele", grinst er.

Scheider hingegen hatte sich beim Start des Finales gar nicht in erster Linie auf Ekström konzentriert. "Meine Gedanken waren eigentlich deutlich mehr bei den anderen Jungs die drum herum standen. Das waren alles große und erfolgreiche Namen sind, mit denen ich noch nicht gekämpft habe", so Scheider, der vielmehr mit einem Kampf gegen Johan Kristoffersson, Petter Solberg oder Andreas Bakkerud gerechnet hatte.

Doch dazu kam es nicht, denn nach dem Start fuhr das Duo Ekström-Scheider der Konkurrenz rasch davon. Dass zwei gelernte Rundstreckenfahrer in Barcelona dominierten, hat für Ekström auch mit der Charakteristik der Rennstrecke zu tun. "Barcelona ist ein Kurs, der Rundstreckenfahrern ein wenig mehr in die Karten spielt", sagt der Schwede. "Es gibt lange Vollgaspassagen auf Asphalt und in diesem Jahr war der Schotter in Barcelona noch einmal etwas härter. Das liegt uns."

Nicht das letzte Duell Ekström vs. Scheider?

Diese Einschätzung bestätigt Scheider: "Im Finale hat der Offroad-Bereich eine Menge Grip aufgebaut, sodass man nicht viel seitwärts, sondern sehr sauber fahren musste." Das sei aber nicht nur in Barcelona der Fall, sondern eine generelle Entwicklung in der Rallycross-WM. "Der Trend ist ganz klar, es geht immer mehr in Richtung sauberen Fahrstil", sagt er. "Man sieht das an Petter Solberg. Er war immer der Extremste und mit dem Getriebe schon in der Kurve, ehe der Rest vom Auto folgte. Mittlerweile versuchen alle extrem sauber zu fahren, weil das der schnellste Weg ist, um die Rennstrecke zu kommen."

Daher könnte es nicht das letzte Duell Ekström vs. Scheider in dieser WRX-Saison gewesen sein. "Ich kann mir gut vorstellen, dass das nicht das letzte Podium von Timo war. Solange er immer hinter mit bleibt, ist mir das Recht", lacht der Schwede.

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