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WEC: 24 Stunden von Le Mans

Es bleibt weiter spannend

Die Nacht in Le Mans geht zu Ende und die Toyotas hetzen den führenden Audi. Lietz führt mit dem Porsche weiterhin in der GTE-Pro-Klasse.

"Le Mans gewinnt man nicht, sondern Le Mans lässt einen gewinnen" - diese alte Weisheit aus der Geschichte des berühmtesten Langstreckenrennen der Welt wird an diesem Wochenende wieder bestätigt. Die Schonungslosigkeit dieses Events bekamen vor allem die Audis zu spüren. Nach einem Defekt an der Lichtmaschine (Audi Startnummer 1) und einem Reifenschaden (Startnummer 3) liegen die Ingolstädter mit Loic Duval am frühe Morgen noch in Führung, aber die Toyota sind in Schlagdistanz.

Der Rückstand der beiden TS030, die aktuell von Sebastien Buemi und Nicolas Lapierre pilotiert werden, war einige Stunden bei konstant einer Runde. Duval tat am Tagesbeginn genau das, was gefordert war: vorsichtiges Verwalten des Vorsprungs, null Risiko. Durch einen Stopp während einer Safety-Car-Phase verlor das Team mit der Startnummer 2 knapp eine halbe Runde, weil man an der Ausfahrt der Boxengasse auf das nächste Führungsfahrzeug warten musste.

Seit 01:00 Uhr am Morgen gab es bereits zwei weitere Safety-Car-Phasen. Die erste wurde von Howard Blank ausgelöst. Der Amerikaner pfefferte seinen AF-Corse-Ferrari in der Dunlop-Schikane in die Barrieren. Erneut mussten die Leitplanken auf einigen Meter Länge erneuert werden. Rund eine halbe Stunde später wurde die Jagd wieder freigegeben. Dieses Signal nahm Oliver Jarvis im derzeit viertplatzierten Audi sehr ernst.

Der ehemalige DTM-Pilot nutzte die Gelegenheit, um sich eine Runde von den vor ihm liegenden Toyota zurückzuholen. Mit einem sehenswerten Manöver presste sich Jarvis in den Porsche-Kurven außen an Niclas Lapierre vorbei. Andre Lotterer holte unterdessen mit dem Auto der Titelverteidiger die nächtliche Keule heraus. Der Deutsche brannte eine neue schnellste Runde in 3:22.746 Minuten auf die Bahn. Auch Lotterer holte sich eine Runde zurück, liegt aber derzeit nur auf Rang acht.

Die zweite Safety-Car-Phase wurde ausgelöst durch einen schweren Unfall von Tony Burgess. Der Kanadier flog in den Porsche-Kurven brutal in die Leitplanken. Vom Lola-Judd des HVM-Status-Team blieb kaum etwas übrig. Der erfahrene Burgess konnte den Trümmern jedoch offenbar nahezu unverletzt entkommen. Im Medical-Centre wurden Prellungen festgestellt, Burgess wurde zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht.

In der LMP2-Klasse macht Oak die Show. Die Morgan-Nissan von Martin Plowman und Olivier Pla belegen die ersten beiden Ränge, dahinter ist Lucas Luhr (Jota) mit dem Zytek-Nissan auf Podestkurs. Der erfahrene Deutsche bekommt jedoch Druck von Landsmann Michael Krumm im baugleichen Auto von Greaves. Pierre Kaffer (Pecom) rangiert auf Rang sieben, Dominik Kraihamer (Lotus) fährt bei aktuell nasser Strecke (Regen setzte während zweiter Safety-Car-Phase ein) die schnellsten Runden aller LMP2-Teilnehmer.

In der Kategorie GTE-Pro hat Porsche die Spitze. Romain Dumas hält sich vor den beiden Aston Martin von Fred Makowecki und Stefan Mücke, dahinter folgt der zweite neue 911 RSR mit Patrick Pilet. Die Ferraris haben eine Runde Rückstand, die Corvettes sogar deren zwei. In der GTE-Am-Klasse fährt IMSA-Boss Raimond Narac mit seinem Porsche an der Spitze. Hinter ihm folgen zwei Ferraris und der 911er von US-Schauspieler Patrick Dempsey.

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