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Dakar-Rallye 2003

Endspurt bei der Dakar

Knapp über 2.000 Wertungs-Kilometer liegen noch vor dem Rallye-Tross, bei den Autos führt Peterhansel vor Masuoka (Mitsubishi), Sainct Top-Biker.

Manfred Wolf

Die 25. Ausgabe der Wüstenrallye bietet wie so oft nicht nur Spannung, sondern auch Dramatik: Viele schwere Unfälle überschatten die Jubiläumsausgabe.

Der Unfalltod des Franzosen Bruno Cauvy war der traurige Höhepunkt einer Reihe von schweren Zwischenfällen. Unter anderem erwischte es Mitfavoriten Kenjiro Shinozuka, die Motorrad-Pilotin Patsy Quick, zuletzt fuhr dann noch ein österreichischer Truck auf eine Landmine auf – dabei wurde glücklicherweise niemand verletzt.

Daraufhin musste ein Teil des Rallye-Trosses eine unfreiwillige Pause einlegen – unter anderem auch Jutta Kleinschmidt, die nach einem Antriebsdefekt viel Zeit verlor und von einem in Wertung fahrenden Service-Truck abgeschleppt wurde.

Nach einem Wechsel des Zylinderkopfes kann Kleinschmidt nun doch weiterfahren: „Wir geben so schnell nicht auf“, so Jutta Kleinschmidt, die trotz Rückfall auf Platz 11 und großem Zeitrückstand angreifen will: „Auf den verbleibenden sechs Etappen bis ins Ziel wollen wir versuchen, wieder unter die besten Zehn zu kommen. Immerhin liegen noch 2060 WP-Kilometer vor uns – da ist noch einiges möglich.“

Zweikampf um den Sieg bei den Autos

In das Duell um den Sieg wird die schnelle Deutsche aber wohl nicht mehr eingreifen können: Das lautet Stephane Peterhansel gegen Hiroshi Masuoka. Beim Ruhetag konnten beide Mitsubishi-Piloten Kraft schöpfen.

Ich habe viel geschlafen, entspannt, einfach einen lockeren Tag verbracht“, berichtete Mitsubishi-Pilot Stéphane Peterhansel, der Führende der Dakar-Rallye. In der ägyptischen Oase Siwa rastete die Fahrzeug-Karawane für einen Tag. Die erste Pause nach acht harten Tagen in der Wüste.

Ganz aus den Köpfen können die Fahrer den Rallye-Marathon freilich nicht verdrängen. „Natürlich denke ich an so einem Tag auch über meine Strategie für die letzte Woche nach“, so Peterhansel. „Ich weiß, dass mein Vorsprung von 16 Minuten auf Hiroshi noch nicht den Sieg bedeutet. Er wird alles geben, um selbst an die Spitze zu kommen. Da werde ich gegenhalten.“

Hiroshi Masuoka, der im zweiten Pajero Evolution mit seinem deutschen Beifahrer Andreas Schulz den zweiten Platz belegt, bestätigte die Vermutung seines Teamkollegen. „16 Minuten sind viel, aber kein wirkliches Problem. Wir haben noch einen langen Weg vor uns. Und wie man gesehen hat, kann viel passieren. Bis zum Ziel ist nichts entschieden. Wir überlegen uns jetzt, wie wir noch gewinnen können“, erklärte der Vorjahressieger. Copilot Andreas Schulz ergänzte: „Wir werden alles geben. Das wird noch sehr spannend, weil beide Autos freie Fahrt haben.“

Auch Jean-Pierre Fontenay im Pajero T2 blickte äußerst zuversichtlich auf die verbleibenden sechs Prüfungen über 2060 Wertungskilometer bis ins Ziel in Sharm El Sheikh. „Ein Podiumsplatz ist in greifbarer Nähe“, erklärte der Dakar-Sieger 1998, der Vierter der Gesamtwertung ist. „Bisher war die Rallye sehr schnell. Wir sind auf der sechsten Prüfung stecken geblieben und haben viel Zeit verloren. Aber jetzt haben wir einen sehr guten Rhythmus gefunden.“

Ex-Rallye-Weltmeister Massimo Biasion zeigte sich ebenfalls beeindruckt vom Tempo der diesjährigen Dakar – der ersten, bei der er in der Automobil-Wertung startet. „Ich hatte eigentlich gedacht, dass hier langsamer gefahren wird als in der Rallye-Weltmeisterschaft, aber das stimmt absolut nicht. Man ist hier die ganze Zeit am Limit und muss immer voll konzentriert sein, sonst unterlaufen einem unweigerlich Fehler“, beschrieb der Gesamtfünfte.

KTM vor Dreifach-Triumph

So sicher wie ein Mitsubishi-Sieg in der Autowertung scheint, so sicher dürfte ein KTM-Triumph bei den Motorrädern sein. Fabrizio Meoni (KTM 950) führt über 12 Minuten vor Richard Sainct (KTM 660) und über 28 Minuten vor Cyril Despres (KTM 660).

Bis Platz 14 findet man in der Gesamtwertung ausschließlich Motorräder aus Mattighofen, Heinz Kinigardner ist dementsprechend entspannt: „Technisch ist Cyril der beste Fahrer. Er hat sich das Rennen bisher super eingeteilt. Und man darf ja seinen Schlüsselbeinbruch nicht vergessen! Ich denke er wird morgen auf Angriff schalten.“

Damit, meint Kini, werde es in der letzten Rallye-Woche einen spannenden Dreikampf geben. „Die Pisten in Ägypten kommen der KTM 950 Rallye entgegen. Damit hat auch Meoni noch seine Chancen. Und Richard, der fährt sehr ruhig und konzentriert sein Rennen. Aber der weiht uns nicht in seine Taktik ein. Mal sehen, wie er Ägypten angeht.“

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