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Dakar-Rallye 2003

Etappe 6: Erneuter Führungswechsel der Mitsubishis

Peterhansel holt sich mit der Tagesbestzeit die Führung von Masuoka (beide Mitsubishi) zurück, Schlesser out. Cox gewinnt die Bike-Prüfung.

Die Spezialwertung El Borma-Ghardames, welche die Überfahrt von Tunesien nach Libyen bildet, hatte „nur” 228 km zu bieten und erwies sich darüber hinaus als nicht besonders schwierig. Doch sie führte zu recht großen Abständen, welche ein deutliches Relief im Gesamtklassement schufen:

Ein dichtes Spitzenfeld bei den Motorrädern einerseits und recht markante Abstände bei den Autos und LKWs andrerseits. Nachdem Cox seinen 40. Geburtstag mit 24 Stunden Verspätung feiern durfte, drängten sich bei den Motorrädern die fünf KTMs in einer Zeitspanne von sage und schreibe 4 :1/2 Minuten an der Spitze, und Sainct liegt mit einem knappen Vorsprung von 17 Sekunden in Führung, gefolgt von Roma und Meoni (auf gleichem Platz).

Bei den Autos hat Peterhansel (Mitsubishi), wenn auch nur mit einem knappen Vorsprung von 49 Sekunden, Masuoka erneut die Zügel aus den Händen gerissen. Doch der Drittplatzierte De Mévius (BWW) weist bereist einen stattlichen Abstand von 15 Minuten auf, gefolgt von Shinozuka (Nissan) und dem Fünfplatzierten Biasion (Mitsubishi), der 23:30 Minuten hinterherhing. Für Jean-Luis Schlesser kam überhaupt das vorzeitige Aus infolge eines Technik-Defekts. Bei den LKWs haben De Rooy Senior und Junior (DAF) die gestrige Niederlage wettgemacht und schoben sich an die Spitze.

Autos

In der Kategorie Autos kam es erneut zu einem „Bruderkampf” zwischen den beiden Mitsubishi Pajero „Evo”. Auch Peterhansel (Nr. 206) und Hiroshi Masuoka (Nr. 200) scheinen ihrem Prinzip der abwechselnden Führung treu zu bleiben, wobei „Peter” gegenüber dem Japaner 1 :44 Minuten aufholte und sich mit einem Vorsprung von 49 Sekunden an die Spitze des Gesamtklassement geschoben hat.

„Wir gehen wirklich hart ‘ran, und wir riskieren einiges”, meint der Franzose. „Morgen, bei der Marathonstrecke, werden wir das ganz anders angehen.” Nach den beiden „Höllenhunden” der Auto-Kategorie kam dann Grégoire de Mévius (BMW Nr. 205), der bei der heutigen Rallye für Furore sorgte: Er eroberte sich einen sagenhaften dritten Platz in der Spezialwertung und im Gesamtklassement, jedoch mit einem Rückstand von 6 :33 bzw. 15 :32 Minuten gegenüber „Peter”.

Die Nissan-Pick-ups jedoch machten heute kaum Fortschritte: Kenjiro Shinozuka (Nr. 201) und Ari Vatanen (Nr. 204), deren beste Vertreter des heutigen Tags, gaben heute 6 :33 bzw. 8 :36 Minuten ab, was „Shino” mit 16 :27 Minuten zum Viertplatzierten des Gesamtklassement macht. Vatanen, der sich mit dem achten Platz begnügen muss, meint dazu: „Das ist lediglich die erste harte Probe. Da kann man nicht zu viel von sich verlangen. Der Wagen ist solide, und morgen werden wir richtig ‘rangehen. Volle Pulle … wie alle anderen!

Bei den Autos mit Zweiradantrieb erlebte Volkswagen heute einen weitaus besseren Tag als gestern (Aus für Dieter Depping infolge eines Unfalls): Jutta Kleinschmidt (Nr. 203) eroberte den 8. Platz und Stéphane Henrard (Nr. 215) den 9. Platz: „Wir sind durch die relativ geringe Leistungskraft unseres kleinen Motors gehandikapt. Doch ansonsten fährt der Wagen sehr gut. Außerdem ist es seine erste Rallye.”

Im Gesamtklassement belegt der Belgier mit 32 :20 Minuten den 7. Platz, und die Deutsche hält mit 43 :24 Minuten und einem ehrenwerten 10. Platz Einzug im Reigen der „Top Ten”. Ein schwarzer Tag jedoch für das Schlesser-Ford-Team, dessen „Chef” bei km 68 der Spezialwertung vermutlich wegen eines Kolbenbruchs aufgeben musste und dessen Mitstreiter Josep Maria Servia (Nr. 209) einen desolaten 13. Platz in der Spezialwertung und einen 14. Platz (1 :16 Stunden) im Gesamtklassement einzustecken hatte.

Doch alle Achtung vor den beiden Pechvögeln des gestrigen Tags: Luc Alphand (BMW Nr. 221) erreichte die siebtbeste und Thierry de Lavergne (Nissan, Nr. 210) die achtbeste Zeit, obwohl sie beide nur an Position 123 und 121 starten durften!

Motorräder

„Diese Spezialwertung war für die Motorräder nicht besonders schwierig. Nach der Betankung haben Cyril Després und ich unser Bestes gegeben. Da ich ihn eingeholt hatte, dachte ich auch gewonnen zu haben.” Alfie Cox (Nr. 2) hat seine gestrige Enttäuschung überwunden, wenn er auch den Tag nach seinem Geburtstag abwarten musste, bis er schließlich seine erste Etappe der Dakar 2003 gewinnen durfte.

Ganz besonders erwähnenswert sind dabei die stattlichen 5 :06 Minuten, die er gegenüber Richard Sainct (Nr. 3), der nun mehr nur noch einen knappen Vorsprung aufweist, aufgeholt hat. Der auf dem fünften Platz der Spezialwertung befindliche Franzose musste 3 :59 Minuten an „Nani” Roma (Nr. 4) und 2 :08 Minuten an Fabrizio Meoni (Nr. 1) abgeben.

Beide befinden sich auf demselben Platz, mit einem Rückstand von 17 Sekunden gegenüber Sainct, der meint: „Auf einer so schnellen Strecke konnte ich nichts anderes machen, da ich die Piste ja eröffnete. Morgen werden wir eine lange Spezialwertung (584 km) fahren, und wahrscheinlich wird es am Ende des Tages große Abstände geben.

LKW

Bei den LKWs reagierte der De-Rooy-Clan vehement auf den gestrigen Flop. Filius Gerardus (DAF, Nr. 414) gewann die Spezialwertung mit 1 :40 Minuten Vorsprung vor seinem Vater und relegierte André De Azevedo (Tatra Nr. 410) auf 8 :50 Minuten, Firdaus Kabirov (Kamaz Nr. 412) auf 14 :23 Minuten, Vladimir Tchaguine (Kamaz Nr. 407) auf 14 :41 Minuten und Karel Loprais (Tatra) auf sage und schreibe 45 :45 Minuten!

Heute Abend ist Jan De Rooy erneut Erstplatzierter mit einem Vorsprung von 6 :35 vor seinem Sohn und einem Vorsprung von 7 :08 Minuten vor Tchaguine. Der auf Platz sechs befindliche Loprais hat einen Rückstand von rund 40 Minuten (genau 39 :33 Minuten).

Zwischenstand Autos

Zwischenstand Motorräder und LKW

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