MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Dakar-Rallye 2003

Mitsubishi auch 2003 nicht zu biegen

Mitsubishi feiert bei der Dakar 2003 den bereits achten Sieg, nach Peterhansels Missgeschick am vorletzten Tag war der Weg frei für Hiroshi Masuoka.

Mitsubishi feierte bei der Dakar 2003 seinen achten Sieg bei der härtesten Wüsten-Rallye der Welt.

Angeführt von Hiroshi Masuoka und seinem deutschen Beifahrer Andreas Schulz im neuen Pajero Evolution triumphierte ein Mitsubishi-Quartett im Zielort Sharm El Sheikh. Jean-Pierre Fontenay und sein Beifahrer Gilles Picard bewiesen mit Platz zwei die Leistungsfähigkeit des bewährten Pajero T2.

Das lange Zeit in Führung liegende Pajero Evolution-Team Stéphane Peterhansel und Jean-Paul Cottret eroberte den dritten Podiumsplatz. Platz vier erkämpften sich Carlos Sousa und sein Beifahrer Henri Magne im werksunterstützten L200 Pick-up.

Damit hat sich Mitsubishi mit drei verschiedenen Fahrzeug-Konzepten an die Spitze gesetzt – ein eindrucksvoller Beweis für die Allrad-Kompetenz des Unternehmens, das nach Siegen 2001 und 2002 nun den Hattrick schaffte.

„Der Dakar-Sieg ist das größte Ziel, das man im Marathon-Sport erreichen kann. Ich bin überglücklich. Ein großes Lob gebührt natürlich auch unser Service-Crew. Marathon ist ein Mannschaftssport. Und wir hatten ein super Team“, jubelte Andreas Schulz.

Nach seinem Erfolg 2001 mit Jutta Kleinschmidt feierte der gelernte Kfz-Meister an der Seite des Japaners Hiroshi Masuoka bereits seinen zweiten Triumph bei dem legendären Wüsten-Klassiker. Damit ist der mittlerweile in Dubai lebende Bayer der erfolgreichste deutsche Dakar-Teilnehmer.

Auf vier der 17. Prüfungen fuhren Masuoka/Schulz Bestzeit und lieferten sich über die Gesamtdistanz von 8602 Kilometer ein spannendes Duell um die Führung mit dem zweiten Pajero Evolution von Peterhansel/Cottret. Mit Ausnahme des nicht zur Gesamtwertung zählenden Prologs führte immer einer der beiden Pajero Evolution das Starterfeld an.

Die Entscheidung der mit einem Temposchnitt von 107 km/h sehr schnellen Dakar kam erst auf der vorletzten Prüfung. Spitzenreiter Peterhansel, der mit Kühlerproblemen kämpfte, traf bei seiner Aufholjagd in der Staubwolke eines Konkurrenten einen großen Stein und beschädigte das linke Vorderrad und die Aufhängung so stark, dass er auf den Service-Lkw warten musste.

Mit knapp drei Stunden Rückstand erreichte er schließlich das Ziel. In der Gesamtwertung fiel er auf den dritten Platz zurück. „Motorsport kann grausam sein. Es hat sich wieder gezeigt, dass das Rennen erst auf der Ziellinie zu Ende ist“, so Peterhansel, der mit sechs Etappensiegen mehr als ein Drittel aller Prüfungen für sich entschied.

Weitere fünf Mal beendete er den Tag als Zweiter. Eine beeindruckende Bilanz des 37 Jahre alten Franzosen, der die Dakar zuvor sechs Mal mit dem Motorrad gewann und somit der erfolgreichste Teilnehmer aller Zeiten ist.

„Ich weiß genau, was in Stéphane vorgeht. 2001 habe ich die Rallye unter ähnlichen Umständen verloren“, berichtete Masouka. Der 42 Jahre alte Japaner feierte nach 5257 Wertungskilometern seinen zweiten Dakar-Sieg in Folge. „Auch wenn ich lieber unter anderen Umständen gewonnen hätte, ist es natürlich ein großer Erfolg für uns.“

Sieben Mal fuhr Jean-Pierre Fontenay seinen bewährten Pajero T2 unter die besten Fünf der Tageswertung. Nur einen Ausrutscher erlaubte sich der Dakar-Sieger von 1998: Auf der sechsten Prüfung verlor er knapp eine Stunde, als er mit seinem Auto im Sand stecken blieb. Ansonsten brillierte der Franzose bei der Tempo-Jagd durch fünf Länder mit konstant schnellen Zeiten und eroberte so am Ende Platz zwei.

Massimo Biasion, der bei seiner ersten Dakar im Auto zusammen mit Tiziano Siviero den zweiten Pajero T2 steuerte, lag lange Zeit im Windschatten von Fontenay. Auf der sehr schweren vorletzten Prüfung fuhr der ehemalige Rallye-Weltmeister sogar Bestzeit und verbesserte sich auf den dritten Gesamtrang. Auf der Zielrampe streikte jedoch sein Auto. Erst mit fremden Hilfe ging es weiter. Da die Zielrampe zum Parc Fermé-Bereich zählt, in dem jeglicher Service verboten ist, wurde Biasion eine zehnstündige Zeitstrafe auferlegt, die ihn auf den 15. Gesamtplatz zurückwarf.

Die deutsche Mitsubishi-Pilotin Andrea Mayer beendete die Rallye als zweitbeste Frau hinter Jutta Kleinschmidt als 21. „Wir haben das Ziel in Sharm El Sheikh erreicht. Das ist das Wichtigste überhaupt bei meiner ersten Dakar im Auto“, erklärte Mayer, die nach sechs Dakar-Starts mit dem Motorrad in einen Mitsubishi Pajero DI-D umstieg.

Alleine in der Klasse T2.2 der Diesel-Prototypen mit Allradantrieb traf Mayer auf 56 Konkurrenten. Nur 25 der in Marseille gestarteten T2.2-Piloten sahen das Ziel im ägyptischen Sharm El Sheikh.

Hinter Luc Alphand (BMW) und ihren beiden Mitsubishi-Markenkollegen Jose Luis Monterde und Klever Kolberg erkämpfte sich die schnelle Allgäuerin mit ihrem neuen Beifahrers François Borsotto einen hervorragenden vierten Platz. „Ich habe François einen Tag vor dem Start zum ersten Mal getroffen. Es ist erstaunlich, wie gut wir uns auf Anhieb verstanden haben. Er hat einen großen Anteil an unserem Erfolg“, lobte Mayer.

Von den 130 gestarteten Auto-Piloten vertrauten 26 auf Mitsubishi. Vierzehn von ihnen sahen das Ziel in Sharm El Sheikh.

Vorläufiger Endstand nach 17 Etappen, (5257/8602 km WP/Ges.)
1.) Masuoka/Schulz (J/D) Mitsubishi Pajero Evolution + 49:08.52 Std.
2.) Fontenay/Picard (F/F) Mitsubishi Pajero T2 + 1:52.12 Std.
3.) Peterhansel/Cottret (F/F) Mitsubishi Pajero Evolution + 2:16.28 Std.
4.) Sousa/Magne (P/AND) Mitsubishi L200 + 2:27.47 Std.
…10.) Monterde/Tornabell (E/E) Mitsubishi DI-D + 9:08.19 Std.
…13.) Kolberg/Lourival (BR/BR) Mitsubishi DI-D + 11:11.05 Std.
…15.) Biasion/Siviero (I/I) Mitsubishi Pajero T2 + 11:49.00 Std.
…17.) Guinot/Kroiss (F/F) Mitsubishi Challenger + 13:03.54 Std.
...21.) Mayer/Borsotto (D/F) Mitsubishi Pajero DI-D + 16:09.10 Std.

Fotos finden Sie in der rechten Navigation!

News aus anderen Motorline-Channels:

Dakar-Rallye 2003

- special features -

Weitere Artikel:

GP von Kanada: Fr. Training

Wieder Crash im zweiten Kanada-Training!

George Russell sichert sich die Freitagsbestzeit in Montreal, aber nach dem Unfall von Charles Leclerc in FT1 erwischte es diesmal Lokalmatador Lance Stroll

Le Mans 2025 – Tag 4

Auch das sind die 24h von Le Mans

Das bekannteste Langstrecken-Rennen der Welt hat gerade in den letzten Jahrzehnten neue Dimensionen erreicht. Mit 230.000 bis 250.000 Zuschauern sind Größenordnungen erreicht, die die Organisation vor neue Herausforderungen stellen. Digitalisierung ist dann ein Wort, dass gern gebraucht wird – dann folgt ein großes ABER.

Le Mans 2025 – Tag 3

Testen – mit angezogener Handbremse

Knapp eine Woche vor dem eigentlichen Rennen haben die Teams und Fahrer die Gelegenheit erstmals die aktuellen Streckenbedingungen nicht nur in Augenschein, sondern vielmehr unter die eigenen Räder zu nehmen, um sich ein erstes Feedback „vom Asphalt“ zu holen. Die eigentliche Ergebnisse: Wasserstands-Meldungen oder Wetterberichte – beides mit Vorsicht einzuordnen.

Wenn diese vielzitierte Aussage irgendwo seine Berechtigung hat, dann bei den 24 h von Le Mans. Das legendäre Rennen zweimal rund um die Uhr hat dabei traditionell seine eigenen Gesetze. Eines davon ist die technische Abnahme.

Hyperpole 24h Le Mans 2025

Cadillac besetzt erste Reihe komplett

Plätze eins und zwei für die Jota-Cadillacs in der Startaufstellung für die 24 Stunden von Le Mans! - Mick Schumacher startet aus Top 10 - Ferrari erschreckend schwach