
Dakar-Rallye 2003 | 19.01.2003
Masuoka führt Mitsubishi-Quartett an
Masuoka lässt sich den Sieg nicht mehr nehmen, hinter ihm seine Mitsubishi-Kollegen Fontenay, Peterhansel und Sousa. Sainct (KTM) bei den Bikes vorne.
Hiroshi Masuoka (Mitsubishi) bei den Autos, Richard Saint (KTM) bei den Motorrädern und Wladimir Tschagin (Kamaz) bei den Lkws mussten sich auf der letzten Etappe dieser Dakar keine Sorgen mehr machen, bevor sie zum zweiten (Masuoka) bzw. zum dritten Mal (Sainct und Tschagin) den Gesamtsieg davontrugen.
Die letzte Spezialwertung, bei der sich Lundmark (Motorräder), Vatanen (Autos) und Kabirow (Lkws) durchsetzen konnten, ähnelte eher einer Ehrenrunde, die sich die 186 Teilnehmer (von insgesamt 343 am Start) im Ziel in Sharm El Sheikh eindeutig verdient hatten.
Autos
Bei den Autos (61 im Ziel von insgesamt 130, also 47 %) muss Ari Vatanen (Nissan Nr. 204) wohl oder übel 2004 wieder dabeisein, wenn er die Hürde der 50 Etappensiege erreichen bzw. überschreiten möchte. Der vierfache Dakar-Sieger konnte heute den 49. Etappensieg erzielen, indem er mit der gewohnten Entschlossenheit Luc Alphand (BMW Nr. 221) und Jutta Kleinschmidt (VW Nr. 203) auf den 2. bzw. 3. Platz verbannte und ihnen 2 Sekunden pro Kilometer abnahm!
Stéphane Peterhansel (Mitsubishi Nr. 206) blieb nach seiner Riesenenttäuschung vom Vortag vorsichtig (10. mit 4:15 Minuten Rückstand) und fasste seinen Frust mit einem Satz zusammen: "Das Schlimmste ist, dass man jetzt ein Jahr warten muss, bis man sein Glück wieder versuchen kann."
Hiroshi Masuoka (Mitsubishi Nr. 200), der mit 8:12 Minuten Rückstand auf dem 35. Platz liegt, schwebte zweifelsohne bereits auf seiner Glückswolke: "Vor zwei Jahren ist es für mich schlecht ausgegangen. Dieses Jahr ist mir das Glück hold. Die Dakar einmal zu gewinnen ist schon toll, aber gleich zweimal in diesen Genuss zu kommen ist phantastisch!"
Mitsubishi konnte 11 Etappensiege erzielen, Nissan 4 und BMW 1. Bei den Fahrern führt Pechvogel Peterhansel mit 6 Etappensiegen vor Masuoka mit 4 und Vatanen, Biasion und Alphand mit jeweils einem Sieg. Neben diesem Erfolg - als erster Hochleistungssportler, der nicht aus dem Motorsport stammt- landete Luc Alphand (BMW, 9. Platz) in der Kategorie Diesel auf dem ersten Platz vor dem Spanier José Luis Monterde (Mitsubishi Nr. 224, 10.) und dem Brasilianer Klever Kolberg (Mitsubishi Nr. 212), der nebenbei die Trophäe Total Amateurs gewann.
Jean-Pierre Strugo (Mercedes Nr. 220, 16.) lag von Anfang bis Ende auf dem ersten Platz der Kategorie Serienfahrzeuge ("T1") vor Jean-Jacques Ratet (Toyota Nr. 219, 18.) und Paul Belmondo (Nissan Nr. 241, 20.). Der erste Wagen mit Zweiradantrieb ist der Protruck Nr. 254 von Christophe Tinseau (15.) und das erste Frauenteam besteht aus Jutta Kleinschmidt (Siegerin 2001) und Fabrizia Pons (VW Tarek, 8.).
Bikes
Während sich die beiden "fliegenden Skandinavier" - PG Lundmark (Nr. 16) und Pal Anders Ullevalseter (Nr. 12) - ein letztes Duell lieferten (das der Schwede mit 8 Sekunden Vorsprung gewann), verwandelte das Motorrad-Spitzentrio die letzte Spezialwertung in eine Ehrenrunde im gewohnten Rallye-Rhythmus. Fabrizio Meoni (Nr. 1), Cyril Després (Nr. 7) und Richard Sainct (Nr. 3), die den 3., 4. und 6. Platz belegen, beendeten die Dakar in zu ihren Plätzen im Gesamtklassement umgekehrter Reihenfolge.
Meoni hätte sogar gerne einen vierten Etappensieg erzielt: "Meine Schaltung blieb nach einigen Kilometern im dritten Gang stecken. Ich fuhr trotzdem so schnell wie möglich. Ich kann nicht mit halber Leistung fahren, ich muss alles geben, um Spaß zu haben!" Zwar ließen Sainct ("Ich freue mich so sehr wie bei meinem ersten Sieg.") und Després ("Dieses Siegerpodest ist einer der großen Momente im Leben eines Sportlers, von dem man träumt.") ihrer Freude freien Lauf, aber "il vecchio" Meoni fand wieder einmal die bewegendsten Worte: "Jedes Jahr freue ich mich mehr auf die Dakar: Sie ist fast mein ganzes Leben!"
60% der Motorradfahrer sind im Ziel angekommen (98 von insgesamt 162). KTM hat erneut allen gezeigt, wo es lang geht - der erste "nicht-KTM-Fahrer" ist der Japaner Jun Mitsuhashi (Nr. 15) auf dem 16. Platz - und gewann sämtliche Spezialwertungen: 5 Siege für Sainct, 3 für Meoni, jeweils 2 für Després, Lundmark und Sala, jeweils 1 für Cox und Roma.
Hinter den vier "Werks-KTMs'" und nach einem fehlerfreien Rennen liegt der Brasilianer Jean De Azevedo (Nr. 25) auf dem fünften Platz und gewinnt in der Produktion - vor François Flick (Nr. 22) und Marc Coma (Nr. 10) - und bei den "Amateuren" - vor Lundmark (6.) und Ullevalseter (7.). Den Challenge Elf Amateur gewinnt José Manuel Pellicer (Nr. 35), 12. und bester Nachwuchsfahrer. Bestplatzierte Frau ist Astrid Pichegrain (Nr. 57) auf dem 92. Platz, und der erste Quad ist Josef Machacek (Yamaha Nr. 170) auf dem 46. Platz.
Trucks
Bei den Trucks (27 von insgesamt 51 im Ziel, d.h. 53%) konnte Kabirow heute morgen innerhalb von fünf Tagen seinen fünften Etappensieg in Folge erzielen. Damit zieht er mit Gerardus De Rooy gleich, der bei der Rundetappe Siwa-Siwa als Bestplatzierter aufgeben musste.
Wladimir Tschagin und Jan De Rooy haben beide je zwei Etappensiege erzielen können, André De Azevedo und Karel Loprais je einen. Bei den Herstellern steht es für Kamaz und DAF unentschieden: Jeder Hersteller konnte 7 Etappensiege einfahren, gegenüber 2 Siegen für Tatra. Wladimir Tschagin (Kamaz Nr. 407):
"Von meinen drei Siegen war dieser hier der schwierigste. DAF ist ein bemerkenswerter Gegner." Antwort von Jan De Rooy (DAF Nr. 409, 4.), der wiederholt unter Dämpferproblemen litt: "Wir kommen nächstes Jahr wieder. Und werden versuchen, zu gewinnen!"
Die Fortsetzung folgt in 2004...
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