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Dakar-Rallye 2003

Etappe 12: Mitsubishi-Dominanz hält an

Die Mitsubishis sind nicht zu bremsen, der Etappensieg geht einmal mehr an Peterhansel, Zweiter wird Masuoka. Kleinschmidt wieder in den Top-10.

Stéphane Peterhansel (Mitsubishi) gelang heute ein dicker Streich, indem er Hiroshi Masuoka satte 7:46 Minuten abnahm: Der Abstand zwischen den beiden Mitsubishi-Fahrern liegt heute Abend bei über 24 Minuten.

Bei den Motorrädern konnten die Spitzenfahrer keine bedeutenden Zeitabstände einfahren. Sainct gelang es, seinen Verlust gegenüber Després in Grenzen zu halten und seinen Vorsprung gegenüber Meoni leicht auszubauen. Giovanni Sala konnte heute seinen zweiten Etappensieg erringen.

Die größte Wende dieser Telefonica-Dakar gab es heute jedoch zweifellos in der Kategorie Trucks, und zwar in Form einer sehr (!) schlechten Landung nach einem Sprung in den Dünen bei km 152.

Autos

Mitsubishi erlebte einen Start nach Maß in die letzte Woche der Rallye Dakar: Auf der 445 Kilometer langen Schleife südlich der ägyptischen Oase Siwa belegten die Mitsubishi-Werkspiloten Stéphane Peterhansel, Hiroshi Masuoka, Jean-Pierre Fontenay und Massimo Biasion die Plätze eins bis vier. Das ist der zweite Vierfacherfolg im laufenden Wettbewerb.

Peterhansel durcheilte die 341 Wertungskilometer im Pajero Evolution in 3:04.17 Stunden. Da hatte selbst der von seinem deutschen Beifahrer Andreas Schulz navigierte Masuoka im zweiten Pajero Evolution alle Hände voll zu tun, den Teamkollegen nicht allzu weit davon eilen zu lassen. Der Vorjahressieger verbuchte einen Rückstand von 7.46 Minuten und liegt jetzt 24.18 Minuten hinter Spitzenreiter Peterhansel auf Platz zwei.

"Die Dünen-Passagen waren teilweise sehr gefährlich zu fahren, zum Teil auch, weil das Roadbook nicht sehr genau war", berichtete Andreas Schulz. Mit Fontenay und Biasion auf den Positionen drei und vier sowie Sousa als Fünftem stehen im vorläufigen Gesamtklassement mittlerweile fünf Mitsubishi ganz oben.

Hiroshi Masuoka fand die Spezialwertung gefährlich: „Die Dünen waren sehr beeindruckend und ich war vorsichtig. Aber ich glaube nicht, dass Stéphane die Dakar schon gewonnen hat. Morgen greife ich unabhängig vom Gelände an."

Genau die Strategie, die Peterhansel heute anwandte, wie er selbst zugibt: "Wir sind von Anfang bis Ende sehr schnell gefahren. Wir haben einige spektakuläre Sprünge gemacht, aber es hat sich alles ausgezahlt. Das ist ein guter Punkt für uns."

Das kann Grégoire de Mévius leider nicht von sich behaupten. Sein BMW (Nr. 205) musste abgeschleppt werden, nachdem er bei km249 nach einem Aufprall sein Lenkgestänge zerbrach. Gleichzeitig verlor er seinen virtuellen Platz auf dem Siegertreppchen an Jean-Pierre Fontenay.

Jutta Kleinschmidt zeigte sich hingegen happy, nach den Troubles am Sonntag arbeitete sich die VW-Pilotin auf Gesamtrang neun nach vorne: „Ich bin durchaus zufrieden mit dem heutigen Tagesergebnis. Meine Copilotin Fabrizia hat eine Strichliste geführt. Wenn wir die Lkws mit einrechnen, haben wir insgesamt 63 Fahrzeuge überholt.“

„Die Piste war zwar einerseits schön breit, aber andererseits auch schon recht weich und ausgefahren. Die Traktion war damit nicht mehr so gut wie bei den ersten Fahrzeugen auf der Piste. Zudem hatten sich verschiedene Teilnehmer an Dünenkämmen festgefahren, sodass wir ausweichen mussten. Die neuntbeste Zeit ist somit absolut in Ordnung.“

Last but not least sei auf den letzten Schlesser-Ford von Josep-Maria Servia (Nr. 209) hingewiesen, der nach einem Motorschaden bei km 40 aufgeben musste.

Motorräder

"Ich bin heute gut gefahren. Man musste vorsichtig sein, aber gegen Ende habe ich so oft wie möglich angegriffen. Es ist toll, so kurz hintereinander zwei Spezialwertungen zu gewinnen." Hier spricht Giovanni Sala (Nr. 5), der heute mit 8 Sekunden vor einem überraschenden Pal Anders Ullevalseter (Nr. 12) die Bestzeit in der Kategorie Motorräder fuhr.

Dieser zeigt sich nicht weiter überrascht: "Wenn es so technisch zugeht wie heute, bin ich gut. Ich komme aus dem Ausdauersport und brauche Dünen und Steine. Wenn es schnell geht, fehlen meiner Maschine ein paar PS."

Sala ist heute Abend wahrscheinlich der einzige offizielle KTM-Fahrer, der rundum zufrieden ist. Selbst Richard Sainct (Nr. 3) scheint betrübt: "Bei einer Etappe wie der heutigen kann man unmöglich vorne fahren. Am wichtigsten ist es, keine Zeit im Gesamtklassement zu verlieren. Das ist mir heute geglückt, zumal ich einmal leicht gestürzt bin. Ich hätte mir sehr weh tun können."

Der Klassementerste hat heute Abend genau 30 Minuten Vorsprung vor Fabrizio Meoni (Nr. 1), der auf dem dritten Platz liegt und nur 1:59 Minuten an den Klassementzweiten Cyril Després (Nr. 7) verlor.

Dieser zeigt sich frustriert: "Es war ein reiner Spaziergang. Wenn man hinten fährt glaubt man, der Erste bummelt. Aber wenn man dann selbst an der Spitze fährt merkt man, dass es nicht schneller geht. Ich warte auf die Spezialwertung, auf der ich mich endlich absetzen kann." Gleicher Tonfall bei Meoni: "Wir sind zu fünft gefahren. Wir fuhren nur mit einer Hand, denn wir mussten den Weg suchen. Ich hoffe, dass man morgen besser fahren kann."

LKW

Der Führungswechsel bei den Lastwagen ging mehr als spektakulär vor sich. Nach einem extrem weiten Sprung wurde die Kabine vom Rest des DAF (Nr. 414) getrennt und bereitete dem bislang einwandfreien Rennen von Gerardus De Rooy ein jähes Ende...

Kaum hatte er die Ziellinie als Zweiter mit 10:19 Minuten Rückstand auf Wladimir Tschagin (Kamaz Nr. 407) überfahren, machte Jan De Rooy (DAF Nr. 409) kehrt, um seinem Sohn in der Wüste zu helfen!

Bei Kontrollpunkt 3 (km 145, also 7 km vor dem Unfall) hatte dieser seinen Rückstand von 1:09 Minuten auf Tschagin bei Kontrollpunkt 1 (km 70) in 52 Sekunden Vorsprung umwandeln können und hatte einen Vorsprung von 5:44 Minuten im virtuellen Gesamtklassement.

Das Duell zwischen dem 'Neuling' und dem Gewinner von 2000-2002 ist somit leider beendet. Aber wir können darauf vertrauen, dass Andre De Azevedo (Tatra Nr. 410, Zweiter mit 1:06:52 Stunden) und Jan De Rooy (Dritter mit 2:31:36 Stunden) bis auf die letzten Meter der Spezialwertung in Sharm El Sheikh alles geben werden, um sich den Sieg doch noch zu holen!

Zwischenstand Autos

Zwischenstand Motorräder und LKW

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