RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
20. Rallyesprint

Wahre Überlebenskünstler

Einen mehr als aufreibenden Rallyesprint erlebten Gerald Kures und Wolfgang Scheitz mit ihrem von Andreas Bayer vorbereiteten Escort RS 2000.

Die technische rechte Hand des Teams dirigierte auch vor Ort das Geschehen, musste allerdings tatenlos mit ansehen, wie Fahrer Gerald Kures einen Zeitverlust jenseits von Gut und Böse aufgerissen und dem schönen Auto einige hässliche Blessuren zugefügt hatte.

Dabei begnügte er sich keinesfalls mit bloß einem Ausritt der gröberen Art (erinnert irgendwie an Ari Vatanen). Doch man muss dem Fahrer auch großes Lob aussprechen: Immerhin hat er ein fast unfahrbares Auto ins Ziel getragen und war für diese Voraussetzungen auch noch ordentlich schnell.

Das Desaster begann bereits beim ersten Durchlauf am späten Freitagnachmittag, wo sich der Challenge-Spitzenreiter seinen ersten Abflug genehmigte. Dabei hatte er eine denkbar schlechte Wahl getroffen, denn nun saß der Escort auf einem Baum auf. Von dort vermochte sich das Team Kures/Scheitz nur extrem mühsam zu befreien, so dass eine gute Stunde beim Teufel war. Das Mechanikerteam zeigte Sportsgeist und schraubte bis 22 Uhr, um den Wagen einigermaßen fahrbereit hinzubekommen. Lenkeigenschaften und Straßenlage blieben dennoch mangelhaft, ganz abgesehen davon, dass es mehr als eines Wunders bedurft hätte, um noch vom letzten Platz wegzukommen.

Das Team war dennoch entschlossen, weiterzumachen, und auf der SP 3 „wollte er’s wissen“ (O-Ton Bayer). Sodann kam es zu einem Überschlag, der nicht nur die Frontscheibe zum glatten Abschreibeposten degradiert hatte, es wäre auch die Hinterachse beinahe davongeflogen.

Beifahrer Wolfgang Scheitz meinte hinterher, Gerald und er wären im umgestürzten Wagen gehängt „wie die Schildkröten“. Worauf ein Mechaniker scherzhaft meinte, man könnte ja auch in der Werkstatt den Wagen aufs Dach legen, zu Übungszwecken.

Doch allen Widerständen zum Trotz kamen Gerald Kures und Wolfgang Scheitz über die volle Sprint-Distanz. Ihnen war damit etwas gelungen, was etwa einem Andreas Hulak, einem Christian Lietz oder dem holländischen Meister von 1974, Michel Smeets, nicht vergönnt war. Und wichtige Challenge-Punkte gab es auch noch. Auch das ist ein Erfolg!

News aus anderen Motorline-Channels:

20. Rallyesprint

Weitere Artikel:

M-Sport will 2027 ein neues WRC-Auto bauen statt den Rally2 aufzurüsten - Teamchef Richard Millener nennt die Upgrade-Option ein Heftpflaster

WRC, Zentraleuropa: Nach SP5

Sebastien Ogier führt - Neuville patzt

Sebastien Ogier baut bei der Rallye Zentraleuropa am Freitagvormittag seine Führung aus: Thierry Neuville fällt nach Fahrfehlern deutlich zurück

WRC, Zentraleuropa: Nach Tag 3 (SP 14)

Rovanperä klar auf Siegkurs

Kalle Rovanperä steht kurz vor seinem dritten Saisonsieg in der Rallye-Weltmeisterschaft und hat seine Titelchancen damit deutlich verbessert

ARC: Herbstrallye & Saison 2025

ARC-Saison 2025 fand mehr als würdigen Abschluss!

Mit der „Rallye des Jahres“, der Herbstrallye Dobersberg wurde die Saison der Austrian Rallye Challenge mit einem wahren Rallye-Festival abgeschlossen. Lukas Dirnberger konnte seinen Clubmeistertitel 2024 erfolgreich verteidigen.