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Rallye-WM: Portugal

Aus dem „geplanten Doppelpodium“ wurde nichts

Hirvonen litt zunächst am „Straßenfegen“, danach störte in der von Loeb aufgewirbelte Staub. Latvala überschlug sich 20mal – er startet in Argentinien.

Das Ford-Team beendete in Portugal auch den vierten Lauf zur diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft mit einem Platz auf dem Podium. Ford Focus RS WRC-Pilot Mikko Hirvonen gelang mit Rang zwei zum vierten Mal in Folge der Sprung unter die besten Drei. Gemeinsam mit seinem Copiloten und Landsmann Jarmo Lehtinen behauptet der Finne damit nach dem ersten Saisondrittel hinter Titelverteidiger Sébastien Loeb die zweite Position in der Fahrerwertung.

Hirvonen hatte die Freitags-Etappe der ersten vollwertigen Schotter-Veranstaltung im aktuellen WM-Kalender noch deutlich für sich entscheiden können und war mit einem Vorsprung von 15,0 Sekunden auf Loeb in den Samstag gestartet.

Als erster auf der Strecke musste er jedoch für alle Nachfolgenden den Staub von den schnellen, über zahlreiche verdeckte Kuppen führenden Wertungsprüfungen fegen – ein Nachteil, aus dem sein französischer Erzrivale vollen Nutzen zog, um alsbald selbst die Führung zu übernehmen. „Ein Rückstand von 27 Sekunden ist viel, aber ich gebe mich mit dem zweiten Platz nicht zufrieden“, kündigte der 28-jährige Ford Focus RS-Fahrer Revanche an. Am Sonntag musste Loeb wieder als erster auf die Piste.

"Mehr als Rang 2 war nicht möglich"

Tatsächlich entschied Hirvonen zwei der fünf Wertungsprüfungen der letzten Etappe für sich, konnte seinen Widersacher jedoch nicht mehr gefährden: „Es war unglaublich staubig heute morgen“, rapportierte der Skandinavier im Ziel. „Dieser Nebel wollte sich nicht verziehen und behinderte unsere Sicht stark. Nach der ersten Prüfung war mir klar, dass wir unter diesen Bedingungen keine Chance haben. Ich wollte hier wirklich gewinnen, aber es sollte nicht sein. Mehr als Rang zwei lag für uns nicht in Reichweite.

Seine Titelchancen sieht Hirvonen noch nicht gefährdet: „Wir haben eine lange Saison mit weiteren acht WM-Läufen vor uns. Mein Ford Focus RS funktioniert perfekt, die Rallye hat großen Spaß gemacht – auch wenn es am Samstag als Erster auf dem staubigen Schotter nicht einfach war.“

Latvala überschlug sich rund 20 Mal

Einen frühen Ausfall verzeichneten Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila am Steuer des zweiten Turbo-Allradlers des Teams BP Ford Abu Dhabi. Souverän in Führung liegend, wurden sie auf der vierten Wertungsprüfung von einer engen Linkskurve hinter einer Kuppe überrascht. Ihr Fahrzeug rutschte einen Abhang gut 150 Meter in die Tiefe und überschlug sich dabei rund 20 Mal. Dank des hohen Sicherheitsstandards des Ford Focus RS entstiegen Fahrer und Beifahrer dem völlig zerstörten Rallye-Auto unverletzt. „Das war der heftigste Unfall meiner bisherigen Karriere“, zeigte sich Latvala an seinem 24. Geburtstag sichtlich beeindruckt.

Latvala fährt auch in Argentinien

„Nach dem vorzeitigen Ausscheiden von Latvala stand Mikko Hirvonen unter enormem Druck, auf den er mit einer tadellosen Vorstellung glänzend reagiert hat und weitere wichtige Punkte für die Fahrerwertung sammeln konnte“, lobte Teamdirektor Malcolm Wilson. „Jari-Matti sitzt bereits am Montag wieder am Steuer, das sollte seinem Selbstvertrauen helfen. Ich bin fest davon überzeugt, dass er und sein Beifahrer Miikka Anttila beim nächsten Lauf in Argentinien ein sicheres Punkte-Resultat einfahren werden.“

„Auf dieses Wochenende blicken wir mit gemischten Gefühlen zurück“, so Mark Deans, Motorsport-Direktor Ford Europa. „Der Unfall von Jari-Matti Latvala hat zwar die bemerkenswerte Sicherheit unseres Ford Focus RS WRC unter Beweis gestellt, ist für unsere Titelambitionen jedoch ein Rückschlag. Wir hatten ein Doppelpodium fest eingeplant. Mikko Hirvonen nimmt den Kampf um die Fahrer-WM an und strich ebenso wertvolle wie hochverdiente Punkte ein. Wir werden die Situation jetzt analysieren und unsere Strategie vor der nächsten WM-Rallye in Argentinien entsprechend anpassen.“

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