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Rallye-WM: Portugal

Dramatischer Samstagvormittag in Faro

Dramatischer Vormittag in Faro: Unfälle von Grönholm & Ogier auf SP 8. Auf der neunten Prüfung konnte Loeb die Führung übernehmen.

Michael Noir Trawniczek

Der brutale Unfall von Jari Matti Latvala auf der dritten Wertungsprüfung beschäftigte die Rallyefans auch noch am Samstagmorgen. Bei dem mehrfachen Überschlag, eine steile Böschung hinab, wurde der Ford Focus schwer zerstört - es ist ein Wunder, dass Fahrer und Co-Pilot unverletzt dem Wrack entsteigen konnten. Latvala war sich dessen auch bewusst – zerknirscht erklärte er: „Dieser Unfall hätte tödlich ausgehen können.“

Unfälle von Grönholm & Ogier

Am Samstagmorgen, gleich auf der ersten Wertungsprüfung, der 22,61 km langen SP 8 „Santa Clara“, forderte die schwierige Portugal-Rallye die nächsten Opfer. Leider wurde auch der zweifache Weltmeister Marcus Grönholm von der Piste abgeworfen – er kam mit seinem Prodrive Subaru Impreza WRC2008 von der Piste ab, konnte zunächst die Fahrt mit einer schwer beschädigten Front fortsetzen, stellte den Wagen aber wenig später wegen erhöhter Motortemperatur und wenig Öldruck am Streckenrand ab. Für den 41-jährigen, der am Freitag die Fans mit schnellen Zeiten begeistern konnte, ist das umjubelte Kurzzeit-Comeback vorerst beendet. Möglicherweise kann Grönholm am Sonntag unter „Superally“ weiterfahren – in die Punkteränge würde er jedoch nicht mehr vordringen können…

Wenig später musste auch Citroen Junior Sébastien Ogier mit einem gebrochenen Lenkarm aufgeben.

Mikko Hirvonen hatte die Prüfung als Führender eröffnet – die undankbare Aufgabe des „Straßenfegens“ kostete ihn 4,6 Sekunden seines Vorsprungs auf Sébastien Loeb. Der Franzose markierte die schnellste Zeit, konnte damit seinen Citroen-Teamkollegen Dani Sordo überholen und den zweiten Gesamtrang einnehmen.

Hirvonen erklärte: „Es lief gut genug – aber Séb holt auf. Mit mir und dem Auto ist alles okay – aber ich denke, es wird noch ein harter Kampf mit Séb.“ Loeb gab im Zielraum der achten Prüfung zu Protokoll: „Das war eine sehr schwierige Prüfung – eine neue Prüfung mit sehr vielen kniffligen Passagen. Ich habe keine Fehler gemacht und fast vier Sekunden schneller zu sein als Mikko ist nicht schlecht, ich habe wirklich alles probiert.“ Loeb rückte bis auf 13,4 Sekunden an Hirvonen heran, Sordo lag 3,3 Sekunden hinter dem Franzosen.

Nach dem Ausfall von Marcus Grönholm rückte der etwas mehr als eine Minute zurück liegende Petter Solberg vor auf Rang vier. Der Norweger jedoch markierte mit seinem privaten Citroen Xsara WRC eine enttäuschende Zeit – Solberg berichtete: „Das war schrecklich. Ich steckte lange Zeit hinter Marcus und seinem Staub fest – ich konnte nichts mehr sehen. Zudem verlieren wir auf den schnellen Passagen gegenüber den stärkeren Autos.“ Solberg war besorgt, dass ihn Matthew Wilson überholen könnte – noch allerdings lag der Brite 26 Sekunden hinter dem Weltmeister des Jahres 2003 zurück.

SP 9: Loeb übernimmt die Führung

Auf der 27,18 km langen SP 9 „Almodovar“ war es dann so weit: Sébastien Loeb brannte eine weitere Bestzeit in den Schotter, Hirvonen verlor exakt 15 Sekunden auf den Citroen-Piloten - womit Loeb die Führung übernehmen konnte. Hirvonen fehlten als Zweitem 1,8 Sekunden, Dani Sordo lag nach der zweitschnellsten Zeit 13,8 Sekunden hinter dem Ford-Piloten zurück.

Petter Solberg konnte auf dieser Prüfung seinen vierten Platz absichern und seinen Vorsprung auf Wilson auf 40 Sekunden erhöhen. Evgeny Novikov beschädigte seinen Junior-C4 bei einem Crash – der Wagen wies vorne Schäden auf und einen Reifenschaden vorne rechts. Der junge Russe verlor fast zwei Minuten bei dem Zwischenfall, wodurch Stobart Ford-Pilot Henning Solberg auf Platz sechs vorrücken konnte. Solberg fehlten 22 Sekunden auf seinen Teamkollegen Matthew Wilson – auf Novikov hatte er einen Vorsprung von mehr als einer Minute. Novikov wiederum spürte bereits den heißen Atem von Adapta Subaru-Pilot Mads Östberg, der nur noch 2,4 Sekunden hinter ihm den achten Platz belegte.

SP 10: Noch einmal Loeb

Auf der 22,8 km langen SP 10 „Vascao“ konnte Sébastien Loeb erneut die schnellste Zeit fahren – Mikko Hirvonen büßte als Zweitschnellster weitere 5,3 Sekunden auf den Franzosen ein.

Vor dem Mittagsservice liegt Hirvonen nun 6,9 Sekunden hinter Loeb zurück – der 28-jährige Finne muss auch am Nachmittag als erster Pilot auf die Strecke und den losen Schotter von der Straße fegen.

Dani Sordo verlor auf dieser Prüfung 22,1 Sekunden, womit er als Gesamt-Dritter nun bereits 30,6 Sekunden Rückstand auf Hirvonen aufweist.

Petter Solberg stanzte auf der zehnten SP eine fabulöse drittschnellste Zeit in den Schotter und konnte damit seinen Vorsprung auf Matthew Wilson weiter erhöhen. Der private Xsara-Pilot liegt nun 46,7 Sekunden vor dem Stobart Ford-Piloten. Henning Solberg war einen Tick schneller als Wilson und liegt nun exakt 21 Sekunden hinter dem Briten auf einem sicheren sechsten Platz.

Evgeny Novikov verlor auf der letzten Prüfung vor der Mittagspause auch noch seinen siebten Platz, denn Mads Östberg konnte sich mit der viertschnellsten Zeit an dem Russen vorbeischieben. Novikov liegt jetzt auf Rang acht – doch sein Rückstand auf Östberg beträgt nur 1,5 Sekunden. Nach hinten ist Novikov abgesichert – sein Teamkollege Conrad Rautenbach liegt als Neunter mehr als eine Minute hinter ihm.

PWRC: Flodin knapp vor Araujo

In der PWRC tobt ein harter Kampf – die Zeitabstände sind nur gering. Vor dem Mittagsservice führt Patrik Flodin 11,1 Sekunden vor Armindo Araujo sowie 28,5 Sekunden vor Eyvind Brynildsen. Martin Prokop liegt als Vierter bereits mehr als eine Minute zurück. In der JWRC führt der Pole Michal Kosciuszko das Feld an.

Am Nachmittag werden ab 14.50 Uhr Ortszeit (15.50 Uhr MERSZ) die drei Prüfungen vom Vormittag ein zweites Mal befahren.



Stand nach SP 10

 1. Sebastien Loeb     Citroen      2:10:24.7 
 2. Mikko Hirvonen     Ford              +6.9 
 3. Dani Sordo         Citroen          +37.5
 4. Petter Solberg     Citroen Xsara  +1:25.5
 5. Matthew Wilson     Stobart Ford   +2:12.2
 6. Henning Solberg    Stobart Ford   +2:33.2
 7. Mads Östberg       Adapta Subaru  +3:43.8
 8. Evgeny Novikov     Citroen JT     +3:45.3
 9. Conrad Rautenbach  Citroen JT     +5:08.7
10. Federico Villagra  Munchi's Ford  +6:56.8

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