RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
IRC: Rallye Monte Carlo 2011

IRC-Auftakt mit sensationellem Starterfeld

Vor 100 Jahren fand die erste Rallye Monte Carlo statt – beim Jubiläum, dem IRC-Auftakt gibt es ein tolles Starterfeld. Dabei sind auch Ilka Minor und Andi Aigner.

Michael Noir Trawniczek

Vor hundert Jahren, im Jahr 1911 also, wurde die erste Rallye Monte Carlo abgehalten – eine Kultveranstaltung, die auch außerhalb der großen Fangemeinde ein Begriff ist.

Das Jubiläum dieses Klassikers, dieses Urgesteins des Automobilrennsports wollten sich die Rallyeprotagonisten nicht entgehen lassen, und nicht nur wegen der Nenngeldbefreiung, welche angesichts der runden Zahl ausgeschrieben wurde…

Die Medien werden den 100er gebührend feiern – doch schon zum dritten Mal hintereinander wird mit der Monte die Intercontinental Rally Challenge (IRC) eröffnet.

Die Rallye-Weltmeisterschaft, deren Auftaktrallye die Monte über Jahrzehnte hinweg war, hat das Schmuckstück im Rahmen ihrer selbst auferlegten Zweijahresrotation an die IRC verloren.

Die Zusammenarbeit zwischen Monte und IRC war derart fruchtbar, sodass die Veranstalter liebend gern auf eine Rückkehr in die WM verzichtet haben. Das strenge WM-Korsett konnte abgelegt werden, die Monte fand so wieder zu ihren Wurzeln zurück.

Individueller Zeitplan

So wird auch heuer wieder ein individueller Zeitplan umgesetzt. Rallyeleiter René Isoart erklärte in einem Interview mit der französischen Zeitschrift Autohebdo: „Ich möchte mit der Rallye immer in der Freitagnacht enden – damit wir im Fernsehen nicht in Konflikt mit anderen Sportarten des Wochenendes geraten.“

Während die Weltmeisterschaft heuer beispielsweise in Großbritannien ins Pay-TV abwandert, werden bei der IRC-Monte von den 13 Sonderprüfungen deren zwölf live im TV übertragen, davon rund die Hälfte im Free-TV.

Die Rallye beginnt am Mittwochvormittag mit einer gleich einmal 36,87 Kilometer langen Sonderprüfung, am späten Nachmittag wird die letzte der vier Tages-Prüfungen absolviert.

Am Donnerstag werden zwei Prüfungen zu Mittag, zwei weitere wieder am Spätnachmittag abgehalten.

Am Freitag schließlich steht nach einer SP am Morgen die „Nacht der langen Messer“ auf dem Programm. Die vier Prüfungen auf dem Col de Turini stellen den legendären Höhepunkt der Kultrallye dar – acht Minuten nach Mitternacht wird die finale SP gestartet…

Gerne gefahren wäre wohl auch der Rekordseriensieger dieser Veranstaltung, der siebenfache Weltmeister Sébastien Loeb, der die Rallye Monte Carlo zwischen 2003 und 2008 fünfmal gewinnen konnte. Doch die WM wird wieder mit einem vergleichsweise unattraktiven Starterfeld in Schweden eröffnet, während der IRC-Auftakt eine sensationelle Nennliste aufwarten kann…

Sensationelles Starterfeld

Mit der Startnummer 1 wird der regierende IRC-Champion Juho Hänninen antreten, obschon der Skoda-Werkspilot heuer in der WM um den SWRC-Titel kämpfen wird, betreut vom Skoda-Werksteam.

Mit den neuen Skoda Fabia S2000 Evo2-Modellen will der tschechische Kulthersteller auch heuer den IRC-Titel holen - bei der Monte sind neben Hänninen auch Jan Kopecky, Freddy Loix, Nicolas Vouilloz, Andreas Mikkelsen (für Skoda England), Mark Wallenwein (Skoda Deutschland), Eyvind Brynildsen (für JM Racing) oder der frühere Formel 1-Pilot Alex Caffi auf einem Fabia am Start.

Neben der Skoda-Armada sind auch zahlreiche Peugeot 207 S2000 dabei – allen voran der Weltmeister des Jahres 2003, Petter Solberg, der vom Peugeot-Werk eingeladen wurde, an der Monte teilzunehmen. Wer Solberg kennt, weiß, dass er den Sieg anvisiert – selbst wenn es sein erster Einsatz in einem S2000-Boliden sein wird.

Neben Solberg werden Bryan Bouffier, Francois Delecour, Stephane Sarrazin, Guy Wilks, Toni Gardemeister, Bruno Magalhaes, Giandomenico Basso, Thierry Neuville, Luca Betti und andere einen Peugeot pilotieren.

Comeback von Ilka Minor

Henning Solberg wird wieder einen Ford Fiesta S2000 pilotieren – an seiner Seite feiert die in Wien lebende Kärtnerin Ilka Minor ihr Rallye-Comeback.

Im September erlitt sie bei der Steiermark-Rallye bei einem Unfall von Manfred Stohl einen Wirbelbruch – seither hat die zierliche Österreicherin wie eine Löwin an ihrer Rehabilitation gearbeitet. Sechs Tage pro Woche stand sie im Fitnessstudio, um nach der operativen Verschraubung ihres zwölften Brustwirbels ihre Rückenmuskulatur wieder herzustellen.

„Ich hatte nur dieses Ziel vor Augen, dass ich eben bei der Monte starte. Und es hat funktioniert, wir fahren!“, freut sich Minor. Henning Solberg rechnet sich Chancen auf den Sieg aus – nicht unberechtigt, schließlich war er bei einigen WM-Läufen im Vorjahr bereits mit dem Fiesta S2000 unterwegs und war dort außerhalb der SWRC-Wertung oftmals der mit Abstand schnellste S2000-Pilot…

Stichwort Markenvielfalt: Auch Proton setzt wieder Modelle des Satria Neo S2000 ein. Am Steuer sitzen Chris Atkinson und Per Gunnar Andersson. Außerdem sind auch zwei Abarth Grande Punto am Start. Insgesamt sind diesmal 33 Super 2000-Boliden bei der Monte am Start.

Andi Aigner im Dytko-Evo X

Doch auch die herkömmliche Gruppe N weist ein attraktives Starterfeld auf. Allen voran Andi Aigner und Daniela Ertl im Mitsubishi Lancer Evo X des polnischen Dytko-Teams. Der PWRC-Weltmeister des Jahres 2008 hat die Jänner-Rallye als optimalen Test für die Monte vorgefunden.

Aigner hat nur ein Ziel, wie er gegenüber motorline.cc in Freistadt verriet: „Wir wollen in der Gruppe N natürlich ganz vorne landen. In wie weit wir im Gesamtklassement nach vorne kommen können, lässt sich bei so vielen S2000-Autos natürlich nicht wirklich voraussagen. Aber wir haben bei der Jänner-Rallye sehr viel ausprobieren können und auch wichtige Erkenntnisse in punkto Reifenwahl ziehen können.“

Die Konkurrenz besteht neben Größen wie den Iren Eamonn Boland und Daniel Barry oder dem Tschechen Stajf Vojtech vorwiegend aus ortskundigen Franzosen.

In der R3-Liga konnte im Vorjahr Formel 1-Pilot Robert Kubica auf einem Renault Clio bei verschiedenen Rallyes für Aufsehen sorgen – eigentlich wollte der Pole die Monte bestreiten, zog jedoch seine Nennung zurück. Angeblich wollte er ein S2000-Auto pilotieren, doch weil Renault auf diesem Sektor nicht vertreten ist, wollte man Kubica angeblich nicht auf einer anderen Marke sehen.

Zurück gezogen hat seine Nennung auch Franz Wittmann junior, der bekanntlich seinen Hauptsponsor verloren hat.

Die österreichischen Fans können bei dieser spektakulären Rallye Monte Carlo 2011 aber weiterhin die Daumen drücken: Für Ilka Minor an der Seite von Henning Solberg und Andi Aigner in der Gruppe N.

News aus anderen Motorline-Channels:

IRC: Rallye Monte Carlo 2011

- special features -

Weitere Artikel:

Achims Sport am Montag

Kolumne: Alles wie gehabt?!

Max Verstappen bügelt wieder alle in Japan her und Simon Wagner arbeitet seine Gegner im Lavanttal auf! Und der Rest? Mit zu wenigen Ambitionen und zu farblos.

Auf den knüppelharten Schotter-Stages der Ungarn-Rallye schaffen Wagner/Winter das angepeilte Top 10-Ergebnis. Kramer/Kvick nach Überschlag out.

Lavanttal-Rallye: Vorschau ZM Racing

Drei Teams vertreten die Farben von ZM-Racing

Neben Fabian Zeiringer (Stmk) und Christoph Zellhofer (NÖ), startet auch der Deutsche Gast Björn Satorius unter der Flagge von Max Zellhofer in Kärnten

Lavanttal-Rallye: Nach SP9

Wagner-Doppelführung nach Neubauer-Dreher

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg zieht ein fehlerloser Simon Wagner auf und davon / Zwischen- und Ausfälle bremsen die Konkurrenten des Staatsmeisters

Lavanttal-Rallye: Wetter

. . . und auch der Sommer sagt sich an

Auf der meteorologischen Nennliste zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg am 5. und 6. April finden sich mit Sonnenschein und Wärme zwei Teilnehmer der angenehmen, aber unzuverlässigen Art

Achims Sport am Montag

Kolumne: Die Uhren lügen nicht

Achim Mörtl hinterfragt den seiner Meinung nach farblosen Auftritt von Simon Wagner am Wochenende beim ERC-Lauf in Ungarn und stellt die Frage nach seinen Zielen.