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„So wollte ich den dritten Platz nicht holen“

Sehr glücklich macht ihn der geschenkte dritte Platz nicht. Peugeot hat mittels Taktik und Zeitstrafe die Plätze von Sarrazin und Wilks getauscht.

Das Debüt von Guy Wilks bei Peugeot UK verlief recht erfolgreich. Immerhin beendete der Nachfolger von Kris Meeke die Rallye Monte Carlo auf dem dritten Rang.

Allerdings hat dieser Podiumsplatz auch für Wilks selbst einen faden Beigeschmack. Denn er bekam ihn mehr oder weniger "geschenkt". Nach der letzten Prüfung lag er noch auf Rang vier, hinter Peugeot-Gelegenheitsstarter Stephane Sarrazin, der im Endspurt noch einmal mit Bestzeiten geglänzt hatte.

Peugeot entschied sich jedoch für einen taktischen Schachzug, um Wilks doch noch auf das Podium zu hieven. Sarrazin kam absichtlich drei Minuten zu spät in den Servicepark und nahm eine 30-Sekunden-Strafe in Kauf, um seinen dritten Rang an Wilks abzugeben.

Das sorgte im IRC-Servicepark am Hafen von Monaco für einige Diskussionen, und auch Wilks scheint darüber nicht ganz glücklich zu sein, auch wenn ein Podestplatz bei der "Monte" ein großartiges Ergebnis ist.

Auf diese Art und Weise wollte ich ihn nicht holen", räumt er gegenüber Autosport ein. Und überbewerten möchte er die Bedeutung eines Podiumsplatzes auch nicht: "Letzten Endes ist das doch nur eine Momentaufnahme."

Wilks war ohne konkrete Zielsetzung in seine erste Rallye für Peugeot UK gegangen. Er saß zum ersten Mal im 207 S2000 und spürte zweifellos einen gewissen Druck. Was ihn positiv stimmte, waren jedoch seine Streckenkenntnis, sein gutes Gefühl im Auto und sein Wissen, für neue Prüfungen einen guten Aufschrieb erstellen zu können.

Allerdings musste er beim Setup auf Nummer sicher gehen. "Die anderen Jungs waren mit einer reinen Asphaltabstimmung unterwegs, und wir hatten eine Monte-Carlo-Abstimmung", berichtet er. "Bei diesen Bedingungen wäre das Asphalt-Setup von Vorteil gewesen, aber wir hatten nicht die Zeit, um eine solche Abstimmung zu testen."

Auch die Reifenwahl am verschneiten zweiten Nachmittag erwies sich für Wilks als knifflige Angelegenheit. "Die sichere Wahl war der Schneereifen, die mehr als sichere Wahl waren die Spikes. Das war aber eine Lotterie, denn falls es nicht geschneit hätte, dann wären wir mit Spikes auf trockenem Asphalt gefahren", erläutert er das Dilemma.

Also entschied er sich für einen Mittelweg, Schneereifen ohne Spikes: "Damit hätten wir so oder so nicht viel Zeit verloren. Ich sagte bewusst 'hätten', denn wir haben eine Menge Zeit verloren, da es wie wahnsinnig geschneit hat, aber das konnte man vorher nicht wissen."

Auf der letzten Schleife am Col de Turini lag Wilks in der Reifenwahl erneut daneben, er entscheid sich für eine zu weiche Mischung. In der Folge war sein Auto unruhig und er musste dagegen ankämpfen, dass die Pneus überhitzen. Dennoch konnte er ein so schnelles Tempo gehen, dass er Juho Hänninen (Skoda) hinter sich halten konnte.

Wilks hat bei seinem Debüt für Peugeot UK viele wichtige Erkenntnisse gewonnen, die es nun gilt, für die nächsten Rallyes umzusetzen. "Ich weiß jetzt, was für ein gutes Auto das ist und wie viel mehr ich da noch herausholen kann. Es gibt viele Kleinigkeiten, die wir ändern können, um noch mehr herauszuholen", sagt er.

So könne man zum Beispiel durch Änderungen an der Einstellung von Dämpfern und Differenzial einiges erreichen. Der nächste Lauf ist die Kanaren-Rallye Mitte April. Ob er bis dahin noch einmal testen gehen kann, weiß Wilks aber noch nicht.

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