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Citroën-Team will beide WM-Titel

Vor dem WM-Auftakt sind die Franzosen optimistisch: Während Sébastien Loeb der Favorit ist, will Hirvonen seinem "Fluch" entkommen.

Der Start ins Jahr 2013 ist für Citroën ein Aufbruch ins Unbekannte. Der Mannschaft um Teamchef Yves Matton stehen zum Saisonauftakt, bei der in der kommenden Woche beginnenden Rallye Monte-Carlo, tiefgreifende Veränderungen ins Haus. Schließlich tritt Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb nicht mehr als Vollzeit-Pilot an, Mikko Hirvonen steht dort erstmals als WM-Speerspitze in der Verantwortung, und Dani Sordo will endlich zeigen, dass er keine ewige Nummer zwei ist.

Nur zehn Wochen nach dem Ende der Saison 2012 stellen sich die Stars wieder den WM-Prüfungen. Rund ums Fürstentum stehen insgesamt 465 Wettbewerbskilometer an, am letzten Tag sind drei Überquerungen des legendären Col de Turini geplant. Die Wetterprognosen sagen Eis und Schnee voraus. Ein Terrain, auf dem sich Loeb wohl fühlt. Mit seinem neuen Dasein als "Teilzeitkraft" hat die Rallyeikone kein Problem. "Wir haben uns vorbereitet wie immer", sagt der Franzose.

Sechs der vergangenen sieben Austragungen der Monte im Rahmen der Rallye-WM hat Loeb, der wie gewohnt mit Co-Pilot Daniel Elena unterwegs sein wird, für sich entschieden. "Kaum vorzustellen, dass wir ein anderes Resultat als den ersten Platz erreichen", meint der Elsässer, der die neuen Pneus bereits getestet hat.

Hirvonen in der Verantwortung

Das gilt auch für Hirvonen, der sportlich endlich zur Nummer eins aufsteigen will: "Das Team will beide WM-Titel verteidigen, und sie zählen auf mich, was die Fahrerwertung betrifft." Offenbar setzt die neue Rolle als Teamleader beim Finnen ungeahnte Kräfte frei. "Ich habe mich vor dem Start einer Saison noch nie so motiviert gefühlt", erklärt er. Dabei ändert sich bei Hirvonen nicht viel, seiner Linie will er auch in der neuen Situation treu bleiben.

"Ich will an meinem Ansatz gar nicht rütteln. Ich bin zuversichtlich, aber das ist mit Blick auf einen möglichen Sieg in Monte Carlo nicht die einzige Variable." Es ginge darum, von der Reifenwahl bis zum Taktieren in der Prüfung alles richtig zu machen. Gelingt ihm das mehrmals in der Saison, könnte Schluss sein mit dem "Fluch", der bei ihm und Co-Pilot Jarmo Lehtinen mitfährt – vier Mal Vizeweltmeister dürfte dem 32jährigen Finnen genügen.

Sordo entspannt, aber entschlossen

Sordo würde sich dem wohl anschließen, wenn es um den undankbaren zweiten Rang geht, was einzelne Rallyes betrifft. Er und Carlos del Barrio wollen bei Citroën erneut durchstarten. "Ich könnte gar nicht glücklicher sein", so der Spanier über die Tatsache, dass er wieder in einem siegfähigen Auto sitzt.

Mit den Testfahrten und dem DS3 sei er sehr zufrieden gewesen, betont Sordo. "Ich beginne das Jahr entspannt, aber fest entschlossen, meinen ersten WM-Lauf zu gewinnen." Das Citroën-Aufgebot komplettieren Bryan Bouffier/Xavier Panseri in einem vierten, privat eingesetzten DS3. Im Alter von 34 Jahren bestreitet der Franzose sein Monte-Debüt in einem WRC, zuvor war er schon in der S2000-Kategorie erfolgreich. Kurzum: Matton dürfte den Saisonauftakt an der Côte d'Azur mit Spannung erwarten.

Loeb ermöglicht sanften Übergang

Die Ziele hat der Belgier trotz der vielen Veränderungen nicht heruntergeschraubt und stimmt Hirvonen zu, wenn dieser von zwei WM-Titeln spricht. "Dass Sébastien Loeb nur noch vier Mal dabei ist, bedeutet den Start in eine neue Ära", betont Matton, der 2013 für Hirvonen alles geben will. Als größten Citroën-Trumpf bei der Jagd auf den Herstellertitel sieht er die Schnelligkeit und die Verlässlichkeit seiner drei besten Piloten: "Sie werden bei allen Rallyes in der Lage sein, dicke Punkte einzufahren." Dass es viele Rochaden geben wird, sieht der Teamchef nicht als Nachteil. "Wir haben uns so organisiert, dass niemand unersetzlich ist."

In Loebs Abgang auf Raten sieht Matton auch die Chance, einen sanften Übergang zu schaffen: "Mikko wird die Rolle als Nummer eins beruhigt übernehmen, Dani kann in den ersten zwei Rallyes wieder in Schwung kommen, bis er in Mexiko zum Werksfahrer aufsteigt." Citroën hat mit Khalid Al-Qassimi und Scott Martin noch zwei Piloten in der Hinterhand, die erst in Schweden zum WM-Zirkus stoßen.

Matton erklärt die Maßnahme so: "Wir haben die Zeitpläne unter Berücksichtigung unserer personellen und physischen Ressourcen erstellt – die sind nicht unbegrenzt." Al-Qassimi stünde eine arbeitsreiche Saison bevor, ein umfangreiches Testprogramm steckt dem Mann aus den Vereinigten Arabaischen Emiraten schon in den Knochen. Hinzu kommt, dass er bei der Rallye-Meisterschaft des Mittleren Osten Citroën schon aus Marketinggründen gut vertreten und dort um den Titel kämpfen soll.

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