
WRC: Rallye Monte-Carlo 2013 | 18.01.2013
Vorsicht ist die Mutter der Ankunft
Nur ein Positionswechsel, ansonsten versuchen die Piloten, nicht zu viel zu riskieren. Loeb führt vor Ogier, Novikov/Minor nähern sich Sordo.
Die 33,19 Kilometer lange SP 11 „St. Jean En Royans – La Cime du“ präsentierte sich folgendermaßen, wie Andi Aigner, bei der „Monte“ als „Eisspion“ beauftragt, auf Facebook postete: „Ab Kilometer neun voller Schnee, am Pass 1,5 Meter hohe Schneewände.“
Allzu viel riskieren wollte niemand, schließlich gibt es keine Rally2-Regel – wer also einen Ausfall produzieren würde, müsste dann den Rest der Rallye als Zuschauer genießen oder, je nach Frustausmaß, die Heimfahrt antreten…
Sebastien Loeb scheint wieder mit den korrekten Splitzeiten seiner Mitbewerber ausgestattet zu sein, so konnte er seine Fahrt wohl temperieren und eine weitere Bestzeit markieren. Er führt nun 1:36 Minuten vor seinem früheren Erzfeind bei Citroen, dem nunmehrigen VW-Werkspiloten Sebastien Ogier, der als einer von wenigen wirklich das Können hat, um einem Loeb zumindest halbwegs die Stirn zu bieten…
Bei der Monte 2013 jedoch, bei der ersten Rallye mit dem Werks-VW Polo R WRC, kann Ogier auch mit Platz zwei mehr als zufrieden sein, schließlich fährt Loeb heuer nur vier Rallyes und ohne seinen Namensvetter würde er bereits in Führung liegen…
Ogier fuhr auch die zweitschnellste Zeit, war um 1,5 Sekunden langsamer als Loeb und erklärte: „Es ist nicht leicht für mich, es ist meine erste Rallye in einem World Rally Car, ich kannte die Prüfung nicht. Ich hätte schneller fahren können, wollte aber nichts riskieren.“
Dani Sordo, der zweitschnellste Citroen-Werkspilot bislang, fabrizierte einen Dreher, nachdem er eine Schneebank berührte, der Spanier verlor dabei 17,6 Sekunden, konnte aber vorerst zumindest seinen dritten Platz halten.
Allerdings liegen Evgen Novikov und Ilka Minor nur noch 7,4 Sekunden hinter Sordo auf Rang vier, das russisch-österreichische M-Sport-Duo markierte mit 9,8 Sekunden Rückstand die fünftschnellste Zeit. Novikov erklärte kämpferisch: „Es ist keine Frage, wir wollen kämpfen! Es sind noch viele Prüfungen zu fahren.“
Mikko Hirvonen im drittschnellsten Werks-Citroen verlor den Anschluss an Novikov/Minor und rätselte einmal mehr, warum er nicht schneller fahren konnte. Mittlerweile liegt Jari-Matti Latvala im zweiten VW nur noch 16,9 Sekunden hinter ihm.
Latvala erklärte: „Ich bin zufrieden mit dem Auto – aber das Problem ist, dass ich diese Prüfung schon lange nicht gefahren bin.“
Juho Hännen bleibt weiter auf Rang sieben, dahinter konnte Mads Östberg an Bryan Bouffier vorbeiziehen, der einzige Positionswechsel in den Top 10.
Östberg, der am Donnerstagabend dermaßen enttäuscht von seiner Performance war, dass er keine Stellungnahme abgeben wollte, scheint es wieder besser zu gehen: „Wir verbessern uns, es war okay.“
Den zehnten und letzten Punkterang belegt weiterhin Martin Prokop, der tschechische Ford-Privatier. In der WRC-2 führt weiterhin Sepp Wiegand vor Armin Kremer, in der WRC-3 übernahm Burri die Führung.
Am Freitag sind noch zwei weitere Sonderprüfungen vorgesehen, diese starten um 13.31 Uhr sowie um 15.29 Uhr.