
WRC: Schweden-Rallye 2013 | 09.02.2013
Ogier fährt dem ersten VW-Sieg entgegen
VW-Pilot Ogier dominierte nach Belieben, Weltmeister Loeb bleibt nur Rang zwei. Latvala verlor Platz drei an Östberg. Novikov/Minor bleiben auf Platz fünf.
„Es war ein guter Tag für uns – wir konnten sehr viel Zeit auf Ogier gutmachen. Ein interessanter Kampf“, zog Sebastien Loeb am Ende des zweiten Tages der Schweden-Rallye eine seltsam anmutende Schlussbilanz.
Am Ende des ersten Tages betrug sein Rückstand auf Volkswagen-Pilot Sebastien Ogier nämlich 31,4 Sekunden, am Ende des zweiten Tages liegt der Serienweltmeister nun 26,9 Sekunden hinter seinem früheren Teamkollegen. Loeb hat also am zweiten Tag auf acht Sonderprüfungen exakt 4,5 Sekunden aufgeholt – und ob sich am Sonntag auf den ausstehenden fünf Prüfungen über etwas mehr als 70 Wertungskilometer tatsächlich noch ein „interessanter Kampf“ entwickeln kann, ist anzuzweifeln…
In Wirklichkeit haben Sebastien Ogier und Volkswagen am zweiten Tag der Schweden-Rallye nach Belieben dominiert – sicher: Am Samstagnachmittag teilten die beiden Sebs die Bestzeiten „brüderlich“, jeder markierte deren zwei.
Wie souverän Ogier an diesem Samstag unterwegs war, beweist sein eigenes Statement am Ende des zweiten „Hagfors Sprints“, in dem Ogier erklärte: „Das war sicher ein sehr guter Tag für uns. Einzig am Morgen stellte sich die Frage, wie man einen guten Rhythmus finden kann, wenn es nicht mehr nötig ist, ständig zu attackieren…“
Ohne irgendwelche unvorhersehbaren Zwischenfälle werden Sebastien Ogier und Volkswagen am Sonntag, bei der zweiten gemeinsamen Rallye im VW Polo R WRC den ersten Sieg feiern…
Während Loeb zumindest den zweiten Platz am Samstagnachmittag absichern konnte, tobte ein spannender Kampf um Platz drei. Nach dem Vormittagsdurchgang hatte diesen der zweite VW-Werkspilot Jari-Matti Latvala inne, wenngleich Qatar M-Sport Ford Fiesta RS WRC-Pilot Mads Östberg nur 1,5 Sekunden dahinter lauerte.
Auf der zweiten Durchfahrt der SP „Sagen“ konnte Latvala den Vorsprung leicht auf 1,8 Sekunden erhöhen. Latvala, der davor stets davon berichtete, er müsse noch etwas am Setup seines Polo ändern, grübelte: „Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich etwas an meinem Fahrstil ändere und ich das Auto einfach nehme, wie es ist?“
Schon auf der nächsten Prüfung, der SP „Fredriksberg“ schnappte sich Östberg den dritten Platz, denn Latvala kam mit den Bedingungen nicht ganz zurecht: „Es war sehr schwierig, sehr rau und eng!“ Auf der nächsten SP verdoppelte Östberg seinen Vorsprung von drei auf sechs Sekunden, schließlich liegt er am Ende des zweiten Tages 6,1 Sekunden vor Latvala auf Platz drei.
Latvala erklärte: „Mads ist sehr schnell gefahren – ich tat, was ich konnte, aber mehr war heute nicht drinnen.“ Für den Sonntag hofft der Norweger Östberg auf „einige Prüfungen, die ich noch aus der norwegischen Meisterschaft kenne“ – schließlich werden am Sonntag einige Prüfungen auf norwegischem Boden absolviert.
Novikov & Minor stabil auf Platz fünf
Evgeny Novikov und Ilka Minor brauchten auf ihrem einsamen, ungefährdeten fünften Gesamtrang keine Risiken einzugehen und belegten am Samstagnachmittag die Plätze fünf, vier, vier und drei.Novikov erklärte zufrieden: „Wir hatten keinerlei Probleme. Doch die letzten Prüfungen waren knifflig, viel rutschiger als am Vormittag. Für uns war es ein guter Tag und wir freuen uns auf morgen.“
M-Sport Ford-Pilot Juho Hänninen ärgerte sich maßlos über sich selbst. Den ganzen Nachmittag über konnte er seinen sechsten Platz gegen seinen Markenkollegen Thierry Neuville verteidigen – doch auf dem kurzen „Hagfors Sprint“ passierte es: „Kurz vor dem Ziel rutschten wir in eine Schneebank und verloren sehr viel Zeit. Das war wirklich ein dummer Fehler!“ So rückte Neuville vor auf Rang sechs, Hänninen behielt zwar immerhin Rang sieben, doch auf Neuville fehlt ihm beinahe eine volle Minute.
Eine weitere Minute dahinter belegt der private Fiesta-Pilot Henning Solberg weiterhin einen ungefährdeten achten Platz, gefolgt von Martin Prokop im Czech Ford und Dani Sordo im zweiten Werks-Citroen. Der dritte Werksseitig eingesetzte DS3 mit Mikko Hirvonen am Steuer liegt auf Platz 20, ohne jede Chance auf WM-Punkte…
Andres Gröndal führt als gesamt-Elfter weiterhin in der WRC-2, allerdings fehlen Yazeed Al Rajhi in seinem Ford Fiesta RRC nur noch 4,5 Sekunden auf den Subaru-Piloten. Sepp Wiegend bleibt in seinem Skoda Fabia S2000 ein einsamer Dritter der WRC-2.
Am Sonntag sind noch fünf Sonderprüfungen über etwas mehr als 70 Wertungskilometer zu absolvieren.
Nach Tag 2 (SP 16)
1. Sebastien Ogier Volkswagen 2:18:22.8 2. Sebastien Loeb Citroen + 26.9 3. Mads Östberg Qatar M-Sport Ford + 57.7 4. Jari-Matti Latvala Volkswagen + 1:03.8 5. Novikov/Minor Qatar M-Sport Ford + 1:43.5 6. Thierry Neuville Qatar M-Sport Ford + 3:16.2 7. Juho Hänninen Qatar M-Sport Ford + 4:10.5 8. Henning Solberg M-Sport Ford + 5:16.7 9. Martin Prokop Czech Ford + 7:56.1 10. Dani Sordo Citroen + 8:31.9