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WRC: Schweden-Rallye 2013

Ogier und Latvala an der Spitze

Ogier und Latvala führen knapp vor Loeb, dahinter Östberg, Tidemand sowie Evgeny Novikov und Ilka Minor. Doppel-Abflug von Hirvonen…

Michael Noir Trawniczek

Exakt 15 Kilometer war die erste echte Sonderprüfung der Schweden-Rallye, die SP „Lesjöfors“ lang – es gab leichten Schneefall bei minus sieben Grad Celsius. Die Strecke wurde also, wie von Qualifying-Bestzeithalter Sebastien Ogier vorausgesehen, mit jedem Auto besser, weshalb er auch die 17. und letzte Startposition im Feld der World Rally Cars wählte.

Und so nützte Ogier die Bedingungen optimal für sich aus, markierte die Bestzeit und übernahm auch die Gesamtführung. Allerdings hätte er noch schneller fahren können, gab der Volkswagen-Pilot ganz offen zu: „Als ich Mikko sah, habe ich etwas an Konzentration verloren und bin etwas zu vorsichtig gefahren.“

Welchen Mikko er wohl gesehen hat? Richtig! Mikko Hirvonen, den neuen Titelkandidaten von Citroen! Der Finne brachte es zu Wege, auf den 15 Kilometern gleich zweimal von der Strecke zu fliegen - wobei der zweite Abflug (einfache Rolle in einen Graben) einen Rückstand von rund 24 Minuten zur Folge hatte. So lange nämlich dauerte es, den Citroen aus dem Graben zu befreien. Hirvonen konnte damit zwar die Fahrt fortsetzen, mehr als ein paar WM-Punkte im günstigsten Fall wird es für ihn diesmal jedoch nicht geben...

Die wirkliche Nr. 1 bei Citroen, Teilzeitpilot Sebastien Loeb markierte hinter den beiden VW-Piloten Ogier und Latvala die drittschnellste Zeit, auch in der Gesamtwertung liegt er hinter den beiden auf Platz drei, der Rückstand ist mit einer Sekunde jedoch denkbar gering.

Latvala, dem nur zwei Zehntelsekunden auf Ogier fehlen, erklärte: „Es ist okay. Aber um ehrlich zu sein, war es an den engen Passagen schwierig, denn die Autos davor haben einigen Schnee auf die Fahrbahn geschaufelt und auch die Schneebänke zerstört.“

Auch Loeb gab offen zu, dass die Bedingungen schwierig waren: „In den langsamen Passagen ist es sehr rutschig – es ist leicht, dass man rausrutscht und dann in einem Graben stecken bleibt.“

Die weichen Schneebänke sorgten bei Khalid Al-Quassimi und Matthew Wilson für Aha-Erlebnisse. Wilson schilderte: „Kurz vor dem Ziel kamen wir etwas zu weit nach außen und blieben in der Schneebank stecken, Khalid ist das Gleiche passiert.“

Auf Platz vier liegt Qatar M-Sport-Pilot Mads Östberg mit exakt sieben Sekunden Rückstand – doch der Norweger klagte: „Das war wirklich schlimm, wir hatten Motorprobleme, wir haben keine Kraft und sehr viel Überhitzung.“

Auf Rang fünf der schwedische Jungstar Pontus Tidemand, der wie schon im Qualifying wieder mit der viertschnellsten Zeit aufhorchen lassen konnte.

Knapp dahinter auf Rang sechs liegen Evgeny Novikov und Ilka Minor im zweiten werksseitig eingesetzten Qatar M-Sport Ford Fiesta RS WRC. Novikov erklärte: „Es war sehr schwierig, sehr eng und rutschig, die Schneebänke sind sehr weich.“

Rund zehn Sekunden hinter dem russisch-österreichischen Duo belegt Juho Hänninen Rang sieben, der M-Sport-Pilot erklärte: „Es war alles andere als leicht, ich kam auf den engen Straßen in keinen Rhythmus. Die Prüfung war sehr knifflig und ich habe noch zu wenig Selbstvertrauen.“

Weitere 3,7 Sekunden dahinter liegt Dani Sordo im dritten respektive nach dem Hirvonen-Ausfall zweiten Werks-Citroen Platz acht. Sordo gab offen zu: „Ich wollte einfach nur kein Drama erleben und fuhr entsprechend vorsichtig – es war eine sehr enge und rutschige Sonderprüfung.“

Mit einem Gesamtrückstand von 28,5 Sekunden liegt Mini-Pilot Jarkko Nikara auf Rang neun. Der Finne klagte über seine Startposition als „Straßenfeger“: „Es war dermaßen rutschig! Es gab überhaupt keine Spur und wir schaufeln die ganze Zeit für die anderen eine Spur frei.“

Thierry Neuville in einem weiteren M-Sport Ford belegt Rang zehn, räumte jedoch ein: „Vielleicht hatten wir für die erste Sonderprüfung nicht das richtige Setup – aber dafür sollte es auf den folgenden Prüfungen damit besser funktionieren.“

Jari Ketomaa, der letztes Wochenende die ERC-Rallye in Lettland gewinnen konnte, liegt nur auf Rang elf, was auch einen Grund hat: „Wir haben Probleme mit der Servolenkung, wir können nichts dagegen tun und müssen bis zum Service so weiterfahren, das wird hart!“

WRC-„Heimkehrer“ Henning Solberg markierte auf der ersten echten Sonderprüfung der Schweden-Rallye die 13. Zeit und liegt mit 36,7 Sekunden Rückstand auf Rang zwölf, jedoch zeitgleich mit dem Tschechen Martin Prokop.

In der WRC-2 führt Yazeed Al Rajhi im Ford Fiesta RRC bereits 13,7 Sekunden vor Sepp Wiegand im Skoda Fabia S2000. Mit 18,5 Sekunden Rückstand belegt Yuriy Protasov im Subaru Impreza WRX STI R4 Rang drei der WRC-2.

Am Freitagvormittag stehen noch die 23.7 km lange SP 3 „Värmullsasen“ sowie die 24,6 km lange SP 4 „Vargasen“ auf dem Programm.

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