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WRC: Schweden-Rallye 2013

Spannender "Schweden-Krimi": Top 3 innerhalb von zehn Sekunden

Trotz Schaltprobleme konnte Ogier die Führung sogar leicht ausbauen, dahinter Loeb und Latvala. Novikov/Minor rückten vor auf Rang fünf.

Michael Noir Trawniczek

Am Freitagvormittag, bei leichtem Schneefall, standen nach der morgendlichen SP „Lesjöfors“ noch die 23.7 km lange SP 3 „Värmullsasen“ sowie die 24,6 km lange SP 4 „Vargasen“ auf dem Programm.

Rallye-Leader Sebastien Ogier konnte seine Führung mit der Bestzeit auf SP 3 sowie Platz zwei auf SP 4 halten und den Vorsprung sogar ausbauen, obwohl er ab SP 3 über Schaltprobleme klagte…

„Jetzt kommen wir ins Service und ich bin mir sicher, dass sie dort das Problem beheben können“, zeigte sich der Volkswagen-Pilot zufrieden. Ogier führt vor dem Mittagsservice 10,1 Sekunden vor seinem Namensvetter Sebastien Loeb, der sich auf SP 3 den zweiten Platz von Jari-Matti Latvala schnappen konnte.

Latvala, der zweite Volkswagen-Werkspilot, haderte auf SP 3 mit dem Setup: „Ich hatte auf SP 3 zu wenig Traktion an der Hinterachse, doch das konnten wir für SP 4 verändern, was dann auch viel besser war und mir das Vertrauen zurückbrachte.“ Latvala fehlen vor dem Mittagsservice nur noch acht Zehntelsekunden, um Loeb den zweiten Platz wieder abzuknöpfen. Der Serienweltmeister gab zu, dass er „in den rutschigen Passagen, wo du leicht von der Strecke fliegen kannst, etwas zu vorsichtig“ gefahren sei…

Wie auch immer: Ogier, Loeb und Latvala liegen nach vier Sonderprüfungen der Schweden-Rallye innerhalb von 10,9 Sekunden – der Kampf bleibt spannend, Volkswagen darf mit der Performance seiner beiden Werkspiloten und auch jener des VW Polo R WRC mehr als zufrieden sein…

Tidemand, Novikov & Östberg kämpfen um Platz vier

Zufrieden darf auch der 22-jährige Stiefsohn von Henning Solberg mit seiner Leistung sein: Pontus Tidemand belegte in seinem privaten Ford Fiesta RS WRC auf den Prüfungen SP 3 und SP 4 die Plätze fünf und sieben – in der Gesamtwertung jedoch liegt er mit 35,7 Sekunden Rückstand auf dem tollen vierten Platz. Zufrieden erklärte der Jungpilot: „Wir sind happy, wir haben einen guten Rhythmus, wir machen keine Fehler. Sicher ist es die erste Rallye für mich in einem World Rally Car – und es ist zudem sehr rutschig, es gibt vielen losen Schnee.“

Der Kampf um Platz vier ist ein enger: Nur 2,1 Sekunden hinter Tidemand belegen Evgeny Novikov und Ilka Minor den fünften Platz. Novikov, der auf SP 3 und SP 4 jeweils die sechstschnellste Zeit markieren konnte, erklärte im Ziel der SP 4: „Alles läuft fein! Nur auf der letzten Prüfung lief es nicht ganz perfekt, weil wir kleine Fehler drinnen hatten. Doch das liegt ganz allein an mir.“

Nur 2,2 Sekunden hinter dem russisch-österreichischen Duo lauert der Teamkollege aus dem Qatar M-Sport World Rally Team, Mads Östberg. Der Norweger erlebte einen schwierigen Freitagvormittag: Nach SP 2 klagte er über Motorprobleme mit Verlust an Power – offenbar jedoch konnte man diese Probleme auf der Verbindungsstrecke zumindest halbwegs in den Griff bekommen. Allerdings kam man auf diese Weise zu spät zur Zeitkontrolle vor SP 3 und erhielt 30 Strafsekunden aufgebrummt.

Östberg belegte Platz zwei auf SP 3 und markierte sogar die Bestzeit auf SP 4. Trotzdem klagte er unmittelbar nach seiner Bestzeit: „Ich hatte immer noch die Alarmlampe im Cockpit, das ist wirklich ärgerlich. Ich konnte nicht hundertprozentig attackieren. Ich habe alles versucht, aber ich habe zu viel Zeit verloren.“ Offenbar hätte Östberg also noch schneller fahren können. Wie auch immer: Der Freitagnachmittag verspricht weitere Spannung, denn die Top 6 der Schweden-Rallye liegen innerhalb von nur 40 Sekunden…

Große Rückstände für Hirvonen und Nikara

Mit etwas mehr als einer Minute Rückstand belegt Juho Hänninen Rang sieben, gefolgt von Citroen-Werkspilot Dani Sordo sowie den M-Sport-Piloten Thierry Neuville und Henning Solberg, der bei seiner Comeback-Rallye auf dem zehnten Platz rangiert und erklärte: „Mir gefallen diese Streckenkonditionen, aber ich habe gestern im Qualifying Zeit verloren und muss jetzt mit der vorderen Startposition leben.“

Die Rolle des „Straßenfegers“ übernahm auf SP 3 der Pole Michal Kosciuszko von seinem Mini-Kollegen Jarkko Nikara, der von der Strecke flog, in einem Graben steckenblieb und so rund 40 Minuten einbüßte. So wurde er zwar auf SP 4 vom „Straßenfegen“ erlöst, kassierte aber zusätzlich zu dem erheblichen Rückstand noch weitere Zeitstrafen.

Einen ähnlich hohen Rückstand weist bereits Mikko Hirvonen auf, nachdem er gleich auf der ersten Freitagsprüfung zweimal von der Strecke flog und beim zweiten Abflug rund 25 Minuten benötigte, um den DS3 aus dem Graben zu bekommen. Nach seiner siebtschnellsten Zeit auf SP 4 meinte der Citroen-„Titelkandidat“ nur noch selbstironisch: „Wir sind auf der Strecke geblieben – ein großer Fortschritt!“

Subaru-Pilot Gröndal führt in der WRC-2

In der WRC-2 konnte sich Anders Gröndal im Subaru Impreza WRC STI ordentlich in Szene setzen und die Führung übernehmen. Der bisherige Rallye-Leader Yazeed Al Rajhi liegt in seinem Ford Fiesta RRC nun zehn Sekunden hinter Gröndal auf Rang zwei, mit beinahe einer Minute Rückstand belegt Sepp Wiegand im Skoda Fabia S2000 Rang drei.

Die Bestzeiten auf SP 2 und SP 3 fuhr jeweils Eyvind Brynildsen, doch der Ford Fiesta RRC-Pilot kam am Vortag gleich um zehn Minuten zu spät zur Zeitkontrolle, was ihm satte 1:40 Minuten an Zeitstrafe einbrachte. Nach SP 4 liegt Brynildsen jedoch nur mehr zehn Sekunden hinter Wiegand auf Platz vier der WRC-2.

Am Freitagnachmittag werden die drei Sonderprüfungen ab 13.21 Uhr ein zweites Mal absolviert, die „Vargasen“-Prüfung wird um 15.25 Uhr in Angriff genommen. Um 19 Uhr wird noch einmal die Superspecialsonderprüfung in Karlstad gefahren.

Nach SP 4
 1.  Sebastien Ogier     Volkswagen            38:26.0
 2.  Sebastien Loeb      Citroen                + 10.1
 3.  Jari-Matti Latvala  Volkswagen             + 10.9
 4.  Pontus Tidemand     PTM Ford               + 35.7
 5.  Novikov/Minor       Qatar M-Sport Ford     + 37.8
 6.  Mads Östberg        Qatar M-Sport Ford     + 40.0
 7.  Juho Hänninen       Qatar M-Sport Ford   + 1:02.6
 8.  Dani Sordo          Citroen              + 1:12.5
 9.  Thierry Neuville    Qatar M-Sport Ford   + 1:24.2
10.  Henning Solberg     M-Sport Ford         + 1:44.6

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