RALLYE

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Ernüchterung für Grönholm & Co

Die letzte Prüfung vor dem Mittagsservice ging knapp an Dani Sordo, Sébastien Loeb (beide Citroen C4) führt 6,5 Sek. vor seinem Citroen-Teamkollegen. Manfred Stohl (Citroen Xsara) Fünfter, Aigner (Mitsubishi Evo IX) 7. der Gr. N.

Michael Noir Trawniczek

Der Rallye-Tross befindet sich im Mittagsservice - nach zwei Abend- und drei Vormittagsprüfungen sowie insgesamt rund 120 Prüfungskilometern ergibt sich ein für die Gegner von WM-Heimkehrer Citroen ernüchterndes Bild.

Sébastien Loeb und Dani Sordo sind mit ihren Citroen C4WRC mehr als zufrieden - und der regierende Weltmeister scheint bei seiner ersten WM-Rallye nach seiner komplizierten Armverletzung sogar dankbar zu sein, dass er sich mit Dani Sordo duellieren darf. "Wir wussten schon seit der Deutschland-Rallye im Vorjahr, dass Dani auf Asphalt wirklichschnell sein kann." Auf SP 4 fuhren Loeb und Sordo exakt die gleiche Zeit, auf SP 5 knöpfte Sordo dem Franzosen 1,2 Sekunden ab. "Die habe ich beim Wegfahren verloren", gibt Loeb gerne zu. Und er sagt: "Es wird ein großes Duell mit Dani!" Sordo wiederum scheint sich im siebenten Rallye-Himmel zu befinden: "Die SP 5 war wirklich nett. Das Auto ist sehr gut, es ist so leicht zu fahren." In der Gesamtwertung liegt Sordo nur noch 6,5 Sekunden hinter Loeb.

Abgeschlagene Gegner

Wenig glücklich wirkte Marcus Grönholm im Zielraum von SP 5 - wieder verlor er 3,5 Sekunden auf Loeb, die Rückstände läppern sich: In der Wertung liegt Grönholm als Dritter bereits 36,1 Sekunden hinter Loeb. Gar nicht zufrieden, nämlich mit seiner eigenen Leistung, war Mikko Hirvonen, der den zweiten Ford Focus RS WRC steuert. "Ich war sehr langsam, ich muss jetzt einfach einmal aufwachen." Der 24-jährige Finne liegt in der Gesamtwertung nur auf dem siebenten Rang.

Besser als zuvor lief es bei Petter Solberg auf der letzten Prüfung vor der Mittagspause. "Jetzt läuft es gut, wir haben keine Probleme mehr, die Fahrbahn trocknet jetzt auch auf", erklärte der Subaru-Werkspilot nach seiner vierten Zeit - insgesamt belegt der Norweger den achten Platz. Über zu viel Bewegung in der Fahrspur klagte Solberg's Teamkollege Chris Atkinson, der SP 5 nur als Elfter beenden konnte - in der Gesamtwertung liegt Atkinson rund 57 Sekunden hinter Grönholm auf Rang vier.

Stohl ist Fünfter und muss lernen

Doch nur 2,7 Sekunden hinter dem Australier liegen bereits Manfred Stohl und seine Kärntner Co-Pilotin Ilka Minor. Stohl konnte auf SP 5 die sechste Zeit fahren - und war damit gleich schnell wie Toni Gardemeister, der mit seinem Mitsubishi WR05 äußerst zufrieden ist. Im Nahkampf gegen den Finnen liegt Stohl also knapp voran, Gardemeister liegt 2,1 Sekunden hinter dem Wiener, der im Zielraum von SP 5 knapp erklärte: "Wir müssen das Auto noch lernen."

Aigner: Reifenpech bei der Generalprobe

Der WM-Titel in der Gruppe N ist sein erklärtes Ziel - schon im Vorfeld der Monte Carlo Rallye, die nicht zur P-WRC zählt, war Andreas Aigner klar, dass für die "Mission Titel" auch eine gehörige Portion Glück von Nöten sein wird, denn: "Ein Reifenschaden kann immer passieren - und ohne Mousse-Reifen bist du dann weg vom Fenster."

Bei der Generalprobe in Monte Carlo, auf SP 3, bestätigte Aigner seine Theorie: "Da muss wohl ein größerer Stein gelegen sein. Wir haben ja in der Gruppe N leider keine Mousse-Reifen, und dadurch ist ein Reifenschaden doppelt schmerzhaft. Sehr schade, denn ich hatte mir nach dem gestrigen Tag besonders viel vorgenommen – jetzt muss ich mich halt Kilometer für Kilometer wieder nach vor kämpfen. Die Rallye ist ja noch sehr lang – wer weiß, was da noch alles passiert."

Danach fuhr Aigner sowohl auf SP 4 als auch auf SP 5 die zweitschnellste Zeit der Gruppe N, jeweils hinter dem Führenden der Gruppe, Subaru-Pilot Olivier Burri. Im Zielraum der SP 5 erklärte Aigner gegenüber dem WRC-Radio: "Es sind die ersten Kilometer für mich in diesem Auto, wir hatten keinen Test. Ich versuche jetzt, mich auf Platz 2 hinter Burri vorzukämpfen." Derzeit belegt Aigner Rang 7 in der Gruppe N (Gesamtrang 27).

Um 15.17 Uhr geht es weiter - dann wird abermals die 46 Kilometer lange Prüfung von St. Pierreville nach Antraigues gefahren, danach werden wieder wie am Vormittag die zwei kürzeren Prüfungen in Angriff genommen.

Stand nach SP 5

 1.  Loeb            Citroen        1:11:10.7
 2.  Sordo           Citroen        +     6.6
 3.  Grönholm        Ford           +    36.2
 4.  Atkinson        Subaru         +  1:34.1
 5.  Stohl           Citroen        +  1:36.8
 6.  Gardemeister    Mitsubishi     +  1:38.9
 7.  Hirvonen        Ford           +  1:51.3
 8.  Solberg         Subaru         +  2:03.1
 9.  Kopecky         Skoda          +  2:06.9
10.  Cuoq            Peugeot        +  2:39.5
27.  Aigner          Mitsubishi     + 12:48.3

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