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Dakar-Rallye 2003

Die Spannung steigt, auf los geht's los!

Am 01.01.2003 um 17:00 Uhr fällt der Startschuss zur 25. Dakar-Rallye, bei den Autos wird Mitsubishi favorisiert, bei den Motorrädern KTM.

KTM bei den Motorrädern, Mitsubishi bei den Autos: Im von der Dezembersonne gewärmten Parc Chanot standen die amtierenden Rallyegewinner im Rampenlicht. Die beiden Teams aus Österreich bzw. Japan, die auch dieses Jahr wieder als Favoriten gehandelt werden, geben sich zwar ohne falschen Stolz als potentielle Sieger zu erkennen, vergessen weder die Wüste, diesen unerbittlichen Schiedsrichter, noch die unzähligen Herausforderer, die am 1. Januar um Punkt 17 Uhr am Start der 25. Dakar stehen werden.

Mitsubishi gilt als Favorit

Bei den Vierrädern stehen VW und Mitsubishi diesmal in Konkurrenz zueinander. Mit den großen Lüftungsöffnungen auf Motorhaube und Kotflügeln, den Hinterreifen, die zweimal so groß sind wie die Vorderreifen und den schlanken Formen von Designer Giorgetto Giugaro erinnert der ''Desert Nardo'' fast an einen Prototyp für die Rennpiste. Wären da nicht seine beeindruckende Bodenfreiheit und seine berühmte Spitzenpilotin Jutta Kleinschmidt (Nr. 203), die bislang als einzige Frau die Dakar für sich entscheiden konnte (2001). Die Deutsche gibt zu, dieses Jahr Neuland zu betreten: "Die letzten Schrauben meines Wagens wurden heute nacht angezogen, und ich habe den Wagen noch nie gefahren. Ich mache mir nichts vor, denn man darf keine Wunder erwarten: Wir nehmen teil, um 2004 und die Einführung des Touareg vorzubereiten. Es geht uns darum, Erfahrungen zu sammeln und nicht, als Erster ins Ziel zu fahren."

Der ebenfalls durch sein Design auffallende Mitsubishi Pajero ''Evo'' dagegen verfolgt ganz andere Ziele. Seine beiden Fahrer Hiroshi Masuoka (Nr. 200), Sieger der Dakar 2002 und Stéphane Peterhansel (Nr. 206), stärkster Animator der Vorjahresausgabe und sechsfacher Sieger bei den Motorrädern, sind in den Augen vieler Kenner die Favoriten schlechthin der diesjährigen Telefonica-Dakar. Zwar hören sie dies gern, sind jedoch skeptisch angesichts der 9000 km-langen Strecke über diverse Geländearten:

"Theoretisch haben wir das beste Fahrzeug", sagt Peter, der gleich bei der ersten offiziellen Teilnahme vor zwei Monaten in Dubai einen Sieg mit dem Wagen erfuhr. "Aber bei einem so schwierigen Rennen kann soviel passieren. Wer weiß, vielleicht verliere ich auf der ersten Etappe auf afrikanischem Boden zwei Stunden und bleibe bis ins Ziel Wasserträger für meine Teamkollegen? Unser Team hält zusammen: Am wichtigsten ist es uns, dass in Sham El Sheikh ein Mitsubishi gewinnt."

Mit Jean-Pierre Fontenay, Gewinner der 1998er Ausgabe (Nr. 202) und Miki Biasion (Nr. 207), dem doppelten Rallye-Weltmeister am Steuer eines Pajero und Carlos Sousa (Nr. 211) auf einem Pickup mit gleicher Motorisierung hat Mitsubishi natürlich einige schlagkräftige Argumente, die für einen Sieg sprechen…

Wer soll KTM schlagen?

Angesichts der Tatsache, dass knapp zwei Drittel der teilnehmenden Motorräder aus dem Rennstall KTM kommt ist der Gedanke an einen möglichen Sieg nur schwer zu verdrängen. Diese überwältigende Mehrheit ist jedoch nicht gleichbedeutend mit mangelnden Aussichten auf spannende Kämpfe auf der Strecke. Es ist im Gegenteil davon auszugehen, dass die zehn "offiziellen" Fahrer den Sieg unter sich ausmachen werden.

Mit der Entwicklung von vier Zweizylindern (Weiterführung des Gewinnermodells von 2002) für Fabrizio Meoni (Nr. 1), Joan ''Nani'' Roma (4), Giovanni Sala (6) und Isidre Esteve Pujol (8) sowie sechs Einzylindern für Alfie Cox (Nr. 2), Richard Sainct (3), Carlo De Gavardo (5), Cyril Després (7), Jean Brucy (9) und Marc Coma (10) hat die österreichische Fabrik nicht alles auf eine Karte gesetzt.

Després, der vor kurzem noch in Dubai den Sieg davontragen konnte, erklärt die Unterschiede zwischen beiden Modellen: "Die Fahrer der Zweizylinder-Maschinen sind alles eher 'dicke Brummer' … und so muss es auch sein. Die Maschine ist schwerer, höher, sehr leistungsstark (über 100 PS). Angesichts meiner Gewichtsklasse bin ich sehr zufrieden mit einem Einzylinder. Ich denke, dass insgesamt weder die eine, noch die andere Art Maschine im Vorteil sind. Im Sand ist die kleine Maschine besser. Wenn es dagegen darum geht, Gas zu geben, ist die große Maschine besser. So einfach ist das."

Meoni, Sieger der beiden jüngsten Dakar-Ausgaben, geht mit der gleichen Geisteshaltung an den Start wie im Vorjahr: "Natürlich versuche ich zu gewinnen, aber in erster Linie geht es mir darum, ins Ziel zu kommen und Spaß zu haben. Dreimal hintereinander zu gewinnen wäre natürlich schön, aber es ist nicht schlimm, wenn es mir nicht gelingen sollte."

Alfie Cox dagegen wagt es dieses Jahr (fast), an einen Sieg zu denken: "Es scheint so einfach: Ich müsste einfach einen Platz besser sein als letztes Jahr! Das einzige Problem ist, dass alle KTM-Fahrer sehr schnell und nicht leicht aus der Ruhe zu bringen sind. Gut ist dagegen, dass die Strecke dieses Jahr für alle Fahrer neu ist. Das ist in meine Augen ein entscheidender Faktor."

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