
Dakar-Rallye 2003 | 15.01.2003
Etappe 14: Knapper Etappen-Sieg für Alphand
Luc Alphand (BMW) holt sich den Etappensieg, im Gesamtklassement dominiert Mitsubishi mit Stephane Peterhansel und Hiroshi Masuoka das Geschehen.
Autos:
Heute geschah, was bereits seit einigen Tagen zu erwarten war: Luc Alphand (Nr. 221) erzielte seinen ersten Etappensieg und dadurch gleichzeitig den ersten Sieg für BMW (und einen Dieselmotor) in der Kategorie Autos. Der ehemalige Skiweltmeister, der zwischen Sari und Siwa (mit 1:30 Minuten Rückstand) und zwischen Siwa und Dakhla (mit 1:18 Minuten) Etappenzweiter geworden war, schien heute auf dem besten Wege zu sein, zum dritten Mal in Folge Etappenzweiter zu werden. Wie bereits gestern, direkt hinter Ari Vatanen (Nissan Nr. 204) Oder Dritter bzw. Vierter, da Jean-Pierre Fontenay (Mitsubishi Nr. 202) und Giniel De Viliers (Nissan Nr. 217) bis zu Kontrollpunkt 2 vor ihm lagen.
Luc Alphand: „Vatanen ging ab wie eine Kanonenkugel, also habe ich Gas gegeben, um mich nicht lächerlich zu machen. Kurz vor Ende wurde es zu einer Art Versteckspiel zwischen uns Vieren. Jeder nahm eine andere Piste. Unsere war gut, Ari hatte eine Reifenpanne. Und so ist es dann passiert... Ich freue mich sehr.“
Auch Stéphane Peterhansel (Mitsubishi ''Evo'' Nr. 206) hat heute Abend allen Grund, sich zu freuen. Trotz einem sechsten Etappenplatz mit 4:27 Minuten Rückstand auf Alphand gelang es ihm, seinen Vorsprung auf den anderen ''Evo'' von Hiroshi Masuoka (Nr. 200) auszubauen, in erster Linie aufgrund der zwei Reifenpannen seines Gegners.
Die heute gewonnenen 1:23 Minuten bringen dem sechsfachen Motorrad-Gewinner einen Gesamtvorsprung von 27:13 Minuten: „Ich greife nicht mehr an. Ich möchte diese Dakar gewinnen! Ab sofort passe ich mich Masuoka an. Ich darf ihn auf keinen Fall aus den Augen verlieren.“
Und so wie es aussieht, hat Masuoka bereits resigniert: „Ich kontrolliere mein Rennen im Kopf. Ich muss Stéphane leider gewinnen lassen. Ich möchte einfach nur noch meinen zweiten Platz retten.“
Jutta Kleinschmidt kam mit Zeitrückstand ins Ziel: Ein Stecker eines Steuergerätes hatte sich an Kleinschmidts VW-Buggy gelöst. Kleinschmidt und Beifahrerin Fabrizia Pons mussten auf den Service-Truck warten und verloren knapp eineinhalb Stunden.
Motorräder:
Ein Sturz ist immer ärgerlich, aber der heutige von Fabrizio Meoni (Nr. 1) kurz vor Kontrollpunkt 1 ereignete sich unter besonderen Umständen: „Ich griff nicht an und das Gelände schien vollkommen eben. Ich habe die Gelegenheit genutzt, um meine Bordinstrumente zu untersuchen und war nicht 100%ig konzentriert. Plötzlich verlor meine Maschine ihr Gleichgewicht, und ich stürzte zu Boden, als führe ich 150 km/h!“
Die KTM wurde beim Sturz schwer in Mitleidenschaft gezogen: Lenker und Unterlage für den Aufschrieb abgerissen, Radverkleidung abgerissen, Ölkanister und Benzinschläuche durchbohrt usw. Der Italiener musste zwei Reparatursitzungen einlegen und verlor insgesamt 22:37 Minuten. Der Gewinner von 2001-2002 liegt heute Abend damit 39:21 Minuten hinter Sainct (Nr. 3) und 28:01 Minuten hinter Després (Nr. 7)
Richard Sainct erzielte heute seinen fünften Etappensieg der diesjährigen Telefonica-Dakar bleibt aber vorsichtig: „Was Meoni heute passiert ist, kann mir schon morgen widerfahren. Es bleiben immer noch drei Tage.“
Cyril Després führte bis zu Kontrollpunkt 2 (km 215), wo er 1:26 Minuten Vorsprung vor Sainct hatte, musste jedoch kurz anhalten, um einen Benzinschlauch zu befestigen und beendete die Etappe schließlich mit 18 Sekunden Rückstand.
Trucks:
Jan De Rooy (DAF Nr. 409) gelang es heute nicht, dem Klassement-Ersten Wladimir Tschagin (Kamaz Nr. 407) Zeit abzunehmen, er verlor sogar einen Platz im Gesamtklassement und liegt heute Abend 16:13 Minuten hinter Tagessieger Firdaus Kabirow (Kamaz Nr. 412) zurück.
Kabirow ließ Tschagin 29:13 Minuten hinter sich, Andre De Azevedo (Tatra Nr. 410) 31:21 Minuten und De Rooy ganze 41:17 Minuten! Tschagin kann nun ernsthaft an einen zweiten Dakar-Sieg in Folge und den dritten in seiner Karriere denken.
Zwischenstand Autos
Zwischenstand Motorräder und LKW
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