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WRC: Rallye Monte-Carlo 2013

Evgeny und Ilka ließen den Fiesta fliegen

Evgeny Novikov und Ilka Minor stürmen mit zwei SP-Bestzeiten vor auf Platz vier, das Podium in greifbarer Nähe. Es führt Loeb vor Ogier und Sordo.

Michael Noir Trawniczek
Foto: ISFPD

„Ich war ein bisschen zu vorsichtig gestern – daher habe ich mir für heute vorgenommen, auf dem Schnee, auf dem ich mich ja sehr wohl fühle, etwas härter zu attackieren…“ – dieses Vorhaben setzte Evgeny Novikov, wie immer mit Ilka Minor auf dem „heißen Sitz“ unterwegs, am Donnerstagvormittag dann auch prompt um. Und wie!

Auf der 19,8 km langen SP 5 gab sich der junge Russe noch mit Platz zwei zufrieden. Die Bestzeit markierte, wie schon auf der ersten Mittwochprüfung abermals Volkswagen-Pilot Sebastien Ogier, für viele Experten der künftige „Rallyegott“ und damit direkte Nachfolger von Namensvetter Loeb zu sein scheint. Ogier war auf SP 5 um 2,9 Sekunden schneller als Novikov sowie um 5,4 Sekunden schneller als Rallyeleader Loeb. Novikov/Minor rückten auf Platz fünf vor.

Auf den Prüfungen SP 6 und SP 7 konnte dann keiner mehr so schnell fahren wie Evgeny Novikov und Ilka Minor, die sich für einen neuen Satz Spikereifen entschieden haben und damit goldrichtig lagen: Auf SP 6 war das M-Sport-Werksduo um 4,9 Sekunden schneller als Teamkollege Mads Östberg, der nach SP 6 erklärte: „Ich war am Limit. Beim Bremsen war ich etwas vorsichtig, aber es hat großen Spaß bereitet.“

Loeb war um 20 Sekunden langsamer, allerdings musste er auch den „Schneepflug“ für seine Mitbewerber spielen: „Es hat zudem zu schneiden begonnen, da gab es stellenweise sehr viel Schnee – ich musste eine Spur erzeugen und hatte keinen Gripp. Das war mehr Stress als Fahrspaß.“ Ogier fehlten auf SP 6 nach einem Dreher rund 24 Sekunden auf Novikov/Minor.

Auf SP 7 war dann wieder Ogier der zweitschnellste Mann hinter dem russisch-österreichischen Duo – das damit einen weiteren Platz gutmachen konnte.

Nach den ersten drei Donnerstagsprüfungen führt weiterhin Sebastien Loeb 1:17 Minuten vor Sebastien Ogier im VW, Dani Sordo belegt im zweiten Werks-Citroen den dritten Gesamtrang, doch nur noch 6,7 Sekunden dahinter lauern die erwähnten Novikov/Minor, die somit am Nachmittag in die Top 3 stürmen könnten.

Allerdings fehlen Mikko Hirvonen im dritten Werks-Citroen auch nur 4,1 Sekunden auf Novikov/Minor. Hirvonen glänzte einmal mehr mit selbstkritischen Ausführungen, nach SP 5 erklärte er: „Ich weiß nicht, was da los ist, aber ich habe hier den Speed nicht.“

Rund 25 Sekunden hinter Hirvonen belegt Jari-Matti Latvala im zweiten VW Polo R WRC Platz sechs, gefolgt von Juho Hänninen, Bryan Bouffier, Mads Östberg und Martin Prokop.

In der schwach besetzten WRC-2 führt Skoda Fabia S2000-Pilot Sepp Wiegand beinahe drei Minuten vor Armin Kremer im von Stohl Racing eingesetzten Gruppe N-Subaru. Der drittplatzierte Yuri Protasov liegt rund 1,5 Minuten hinter Kremer zurück.

In der noch schlechter besetzten WRC-3 führt der französische Lokalmatador Sebastien (ja, auch er…) Chardonnet im Citroen DS3 R3, der zweitplatzierte Poutot liegt rund 40 Sekunden zurück, einen Drittplatzierten gibt es nicht.

Am Nachmittag werden die drei Sonderprüfungen ein zweites Mal absolviert.


Nach SP 7
 1.  Sebastien Loeb        Citroen             2:29:49.4
 2.  Sebastien Ogier       VW                   + 1:17.9
 3.  Dani Sordo            Citroen              + 2:18.0
 4.  Novikov/Minor         M-Sport Ford         + 2:25.6
 5.  Mikko Hirvonen        Citroen              + 2:29.7
 6.  Jari-Matti Latvala    VW                   + 2:54.8
 7.  Juho Hänninen         M-Sport Ford         + 3:20.5
 8.  Bryan Bouffier        PH Citroen           + 4:17.0
 9.  Mads Östberg          M-Sport Ford         + 4:35.4
10.  Martin Prokop         Czech Ford          + 10:04.2

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