
WRC: Schweden-Rallye 2013 | 07.02.2013
Loeb führt nach den Superspecial-Duellen
Nachdem Qualifying-Bestzeithalter Sebastien Ogier für die erste Etappe Startposition 17 wählte, reichte es auf der Superspecial in Karlstad nur für Platz neun. Novikov/Minor hinter Loeb auf Platz zwei.
Tausende Fans wollten sich das Spektakel auf der 1,9 Kilometer kurzen Superspecial-Sonderprüfung in Karlstad nicht entgehen lassen – schließlich fahren dort traditionell immer zwei Fahrzeuge gegeneinander, was stets für eine aufgeheizte Stimmung sorgt…
Zudem haben die Veranstalter über ihre Facebook-Site eine Umfrage abgehalten, welche „Traumpaarungen“ die Fans gerne am Donnerstagabend gegeneinander fahren sehen würden – die absoluten Favoriten waren dabei drei „Pärchen“: Die beiden Sebastiens (Loeb und Ogier), die früheren Teamkollegen Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala sowie der Norweger Mads Östberg und der junge schwedische Lokalmatador Pontus Tidemand.
Evgeny Novikov und Ilka Minor mussten in ihrem Qatar M-Sport Ford Fiesta RS World Rally Car gegen Dani Sordo im dritten Werks-Citroen DS3 WRC antreten – mit vollem Erfolg! Denn Novikov/Minor waren nicht nur um 1,4 Sekunden schneller als der Spanier, sondern markierten zu diesem Zeitpunkt auch die absolut schnellste Zeit des Abends.
Doch schon im nächsten Duell, Hirvonen gegen Latvala, war der neue Volkswagen-Pilot exakt gleich schnell wie das russisch-österreichische Duo. Latvala erklärte: „Es war nicht sehr okay, aber wir haben auch keine großen Fehler gemacht.“ Weil Novikov seine Zeit naturgemäß etwas früher herausfuhr, wird er im Klassement vor Latvala geführt. Novikov erklärte nur: „Wir werden sehen, wie sich die Dinge im Verlauf der Rallye entwickeln werden…“
Die Bestzeit von Novikov und Latvala blieb auch nach dem Duell Östberg gegen Tidemand bestehen, das Östberg überlegen, mit 3,6 Sekunden Vorsprung für sich entscheiden konnte – dennoch reichte es bei Östberg nur für Platz fünf, Tidemand belegte Platz 14.
Erst beim vorletzten Duell, dem großen Highlight, dem Duell der beiden „Sebs“ gab es eine neue und zugleich auch letzte Bestzeit zu verzeichnen. Sebastien Loeb war um fünf Zehntelsekunden schneller als zuvor Novikov und Latvala und führt damit die Rallye an. Ogier hingegen, der im VW Polo R WRC die Qualifying-Bestzeit markieren konnte, war um 2,5 Sekunden langsamer als sein Namensvetter und früherer Teamkollege. Der Franzose zeigte sich verärgert: „Das war nicht so gut – vielleicht haben wir eine Schneebank getroffen und vielleicht haben wir uns dabei einen Reifenschaden zugezogen, ich weiß es nicht.“
Im direkten Duell der beiden „WRC-Heimkehrer“ Henning Solberg gegen Matthew Wilson war der Norweger um 1,6 Sekunden schneller als der britische Teamchefsohn, Solberg landete mit seiner Zeit auf Rang zehn. Der Bruder von Petter Solberg (startet ebenfalls in Schweden, in der Historischen Rallye) erklärte zufrieden: „Ich bin glücklich, wieder zurück im Cockpit zu sein und ich möchte einfach nur dieses Wochenende genießen.“ Wilson gab zu Protokoll: „Ich habe an diesem Wochenende einen neuen Beifahrer und einen neuen Aufschrieb – aber es sollte okay sein.“
Vor der großen Zuschauerprüfung durften die Top 17-Piloten des Qualifyings gemäß des Quali-Ergebnisses ihre Startpositionen für die am Freitagmorgen startende erste Etappe wählen: Bestzeithalter Sebastien Ogier glaubt weiterhin an einen „Road Cleaning Effect“, vermutet also, dass die Strecken wie schon beim Shakedown mit jedem Auto besser werden – so entschied er sich für die 17. und letzte Startposition des WRC-Feldes.
Mads Östberg orientierte sich als Zweitschnellster an Ogier und wählte folglich Position 16, der drittplatzierte Hirvonen wählte Position 15, der Überraschungs-Vierte Pontus Tidemand wählte Startposition 14 und so weiter.
Weil sie im Qualifying als Neunte genau in der Mitte des Feldes landeten, starten Evgeny Novikov und Ilka Minor auch entsprechend von der neunten Position aus auf die Sonderprüfungen.
Den undankbaren Job des „Straßenfegers“ muss der Finne Jarkko Nikara im Mini Countryman John Cooper Works WRC verrichten, der nach einem Crash beim Shakedown keine Qualifying-Zeit markieren konnte. Hinter ihm starten Michal Kosciuszko, Matthew Wilson, Khalid Al-Quassimi und Henning Solberg.
Am Freitag sind sechs Sonderprüfungen und erneut die Superspecialsonderprüfung in Karlstad zu absolvieren. Die Prüfungen „Lesjöfors“ (15 km), „Värmullsasen“ (23,77 km) und „Vargasen“ (24,63 km) werden jeweils zweimal, am Vormittag und am Nachmittag in Angriff genommen. SP 2 „Lesjöfors“ beginn am Freitagmorgen um 8.39 Uhr.
Nach SP 1
1. Sebastien Loeb Citroen 1:34:52 2. Novikov/Minor Qatar M-Sport Ford + 0.5 3. Jari-Matti Latvala Volkswagen + 0.5 4. Mikko Hirvonen Citroen + 0.7 5. Mads Östberg Qatar M-Sport Ford + 0.7 6. Thierry Neuville Qatar M-Sport Ford + 1.7 7. Dani Sordo Citroen + 1.9 8. Jarkko Nikara Prodrive Mini + 2.0 9. Sebastien Ogier Volkswagen + 2.5 10. Henning Solberg M-Sport Ford + 2.6 11. Juho Hänninen Qatar M-Sport Ford + 3.3 12. Jari Ketomaa M-Sport Ford + 3.3 13. Matthew Wilson M-Sport Ford + 4.2 14. Pontus Tidemand M-Sport Ford + 4.3 15. Yazeed Al Rajhi Ford Fiesta S2000 + 5.1
Startreihenfolge Etappe 1
1. Nikara 2. Kosciuszko 3. Wilson 4. Al Qassimi 5. Solberg 6. Ketomaa 7. Prokop 8. Sordo 9. Novikov 10. Loeb 11. Neuville 12. Latvala 13. Hänninen 14. Tidemand 15. Hirvonen 16. Östberg 17. Ogier