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Grönholm: Vom Pech verschont und unschlagbar

Marcus Grönholm (Ford) war diesmal nicht zu schlagen, gewann überlegen vor Sébastien Loeb (Kronos-Citroen) und Hirvonen (Ford). Manfred Stohl (OMV-Peugeot) schied am Sonntagmorgen aus und wurde als 17. gewertet, Andreas Aigner (Red Bull Skoda) wurde 14.

Michael Noir Trawniczek

Marcus Grönholm hat es geschafft. Das "Vogerl" mit dem Namen Glück hat sich vom ersten Meter an auf seine Schulter gesetzt und ist - diesmal - dort auch bis zuletzt verblieben. Der Finne war an diesem Wochenende nicht zu schlagen - und das bei einer Akropolis-Rallye, die von vielen Experten als ein der härtesten der letzten Jahre eingestuft wird.

"Ich bin glücklich. Das Auto hat das nötige Potential, aber wir müssen es eben auch umsetzen", erklärte ein erleichterter und frisch motivierter Marcus Grönholm. "Was die Weltmeisterschaft betrifft, müssen wir jetzt noch einige Rallyes mehr gewinnen", scheint der Finne auch in Sachen Titel wieder einen Funken der Hoffnung gefunden zu haben.

Loeb & Solberg hatten keine Chance

Weltmeister Sébastien Loeb konnte dem Ford-Piloten an diesem Wochenende nichts entgegenhalten - zudem verlor der Franzose viel Zeit, als er seinen Kronos-Citroen am Samstag in SP 13 auf der Hinterachse ins Ziel schleppen musste. "Seit diesem Vorfall lief es sehr gut für uns", stellte Loeb fest. "Ich habe am Freitag sehr viel Zeit verloren, als ich als Erster auf die Strecke musste und die Straßen für die anderen säubern musste. Ich habe danach hart gepuscht - aber Marcus war einfach sehr schnell unterwegs", gab Loeb offen zu. Am Ende konnte der WM-Leader als Zweiter den Schaden auf einen Verlust von läppischen zwei WM-Zählern begrenzen. Im WM-Duell steht es jetzt 74:45 für "Super-Séb".

Während Grönholm zur Abwechslung das Glück auf seiner Seite hatte, wurde Petter Solberg abermals vom Pech verfolgt, als er auf der Verbindungsstrecke zur ominösen SP 13 einem frontal auf seiner Seite entgegenkommenden Privatauto ausweichen musste und dabei seinen Impreza an einem Felsen so schwer beschädigte, dass er am Sonntag unter "SupeRally"-Bedingungen antreten musste. Die heute absolvierten Prüfungen vom Freitag, die in die andere Richtung befahren wurden, konnte allesamt Petter Solberg mit Bestzeit abschließen. So konnte er am Ende den siebten Platz belegen - im Vergleich zu den Möglichkeiten ein schwacher Trost für den Jubilar, der an diesem Wochenende seinen 100. WM-Lauf bestritten hat.

Neben Grönholm und Loeb stand der zweite Werkspilot von Ford, Mikko Hirvonen als Dritter auf dem Siegerpodest. Toni Gardemeister feierte in seinem Xsara als Vierter ein ermutigendes WRC-Comeback.

Henning Solberg belegte auch nach der finalen Superstage den fünften Rang - denn Juniorenweltmeister Dani Sordo kam nur bis auf 8/10 an den Teamkollegen von Manfred Stohl ran - die beiden waren die einzigen Top-Piloten, die im Rahmen der Superspecial im Athener Olympiastadion noch ihre Plätze hätten tauschen können. Vielleicht kamen auch deshalb nicht mehr als zirka 5.000 Zuschauer zum Finale, rund zehnmal so wenig wie am Donnerstagabend, als der Klassiker am selben Ort eröffnet wurde.

Xavier Pons konnte hinter Petter Solberg als Achter den letzten zu vergebenden Zähler für die Fahrerwertung einheimsen.

Kein Glück für die Österreicher

Für die Österreicher stand die Akropolis-Rallye unter keinem guten Stern. Vor allem bei Manfred Stohl schlug das Pech mehrmals unbarmherzig zu. Am Ende mussten Stohl und seine Co-Pilotin Ilka Minor nach einer dreifachen Rolle am Sonntagmorgen jegliche Punktehoffnungen begraben und vorzeitig die Rallye beenden. Gewertet wurde Stohl noch als 17. [Näheres dazu finden Sie unter "Stohl: Es hat nicht sein sollen..." in der Navigation rechts, Anm. d. Red.]

Für Andreas Aigner begann das Akropolis-Abenteuer mit 37,8 Grad Fieber, nach der Einnahme von Antibiotika konnte die Grippe überwunden werden - doch es gab bei Red Bull Skoda auch eine Vielzahl an Reifenschäden zu beklagen. Am Sonntagmorgen vollführte Aigner eine halbe Rolle - nachdem die Fans den Fabia WRC wieder auf die Räder stellten, konnte Aigner die Rallye fortsetzen und am Ende immerhin noch Rang 14 belegen. Vor einem Rätsel steht das Team von Mundl Baumschlager und Armin Schwarz in punkto Harri Rovanperä. "Wir haben alle Abstimmungsvarianten durchgespielt - und keine hat gepasst", erzählt Baumschlager. Von einem Rovanperä erwartet man einfach mehr als den elften Rang.

Die Rallye-WM legt nun eine zweimonatige Pause ein - der nächste WM-Lauf wird vom 11. bis zum 13. August in Deutschland auf Asphalt abgehalten.

Ergebnis

 1.  Grönholm      Ford         3h 56:26.8
 2.  Loeb          Citroen        + 2:26.8
 3.  Hirvonen      Ford           + 3:43.8
 4.  Gardemeister  Citroen        + 4:20.8
 5.  H Solberg     Peugeot        + 4:55.6
 6.  Sordo         Citroen        + 4:56.4
 7.  P Solberg     Subaru         + 5:34.4
 8.  Pons          Citroen        + 8:19.0
 9.  Valimaki      Mitsubishi    + 11:28.7
10.  Wilson        Ford          + 13:30.8
11.  Atkinson      Subaru        + 14:01.8
12.  Rovanperä     Skoda         + 14:35.6
13.  Duval         Skoda         + 18:04.4
14.  Aigner        Skoda         + 20:50.9
15.  Vovos         Subaru        + 26:50.3
16.  Kopecky       Skoda         + 28:18.8
17.  Stohl         Peugeot       + 29:43.0


WM-Stand Fahrer

1. LOEB Sébastien             74 Punkte
2. GRÖNHOLM Marcus            45 Punkte
3. SORDO Daniel               33 Punkte
4. HIRVONEN Mikko             21 Punkte
5. STOHL Manfred              20 Punkte
=. SOLBERG Petter             20 Punkte
7. GARDEMEISTER Toni          11 Punkte
=. GALLI Gigi                 11 Punkte
=. SOLBERG Henning            11 Punkte
=. PONS Xavier                11 Punkte
11. BENGUE Alexandre           9 Punkte


WM-Stand Marken

1. Kronos-Citroen              96 Punkte
2. Ford                        81 Punkte
3. Subaru                      64 Punkte
4. OMV-Peugeot                 41 Punkte
5. Stobart M-Sport Ford        17 Punkte
6. Red Bull Skoda              11 Punkte

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