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Es hat nicht sein wollen...

Manfred Stohl blickt zurück auf seine turbulente Akropolis-Rallye, die am Sonntagmorgen mit einer dreifachen Rolle ihr enttäuschendes Ende fand.

Michael Noir Trawniczek

Viele Ausfälle hat er erwartet, doch dann hat es Manfred Stohl leider selbst erwischt. Nach einem Überschlag auf der ersten Sonderprüfung am Sonntagmorgen war die Akropolis-Rallye für den OMV-Piloten vorzeitig zu Ende. Jetzt sitzen der Wiener und seine Co-Pilotin Ilka Minor in einer Ecke der Team-Hospitality, um geduldig jene Fragen zu beantworten, die für die beiden im Grunde nicht mehr von Belang sind. Es ist aus. Es ist vorbei. Es hat nicht sein wollen.

"Es hat schon am Freitag begonnen, als wir in den ersten drei Sonderprüfungen kleinere Probleme am Auto hatten", konstatiert Manfred Stohl. Danach jedoch lief es prächtig - am Samstag konnte "Stohlito" Rang fünf belegen, lag nur wenige Sekunden hinter dem spanischen Kometen Dani Sordo. Der Podestplatz, den sich Stohl erwartet hatte, schien - bei einem weiteren Ausfall - immer noch möglich. Wenig später sorgte ein undichter Auspuffkrümmer dafür, dass Stohl am Sonntagmorgen nur noch Siebenter war. Doch es kam noch schlimmer: "Auf der Verbindungsetappe zur ersten Prüfung hat es zu rauchen begonnen, alles war voller Öl, es gab keinen Ladedruck mehr. Auf der Prüfung sind wir nur noch herumgerollt."

Dreifache Rolle

Mit einer Geschwindigkeit von rund 60 km/h wurde Stohl zur fahrenden Schikane - weshalb man das Kronos-Team von Dani Sordo darüber informierte, dass der OMV-Peugeot zur Seite fahren wird, sobald der Spanier im Rückspiegel des Österreichers auftaucht. Doch so weit kam es gar nicht: "Ich habe das Auto laufen lassen - denn wenn man stehen blieb, war es schwer, wieder wegzukommen. Nach zirka acht Kilometern, in einer nach außen hängenden Linkskurve, haben wir uns überschlagen. Wir sind die Straße, die steil bergab ging, hinuntergerollt - ich weiß nicht mehr, wie viele Rollen es waren."

Co-Pilotin Ilka Minor hat mitgezählt - es war eine dreifache Rolle, am Ende war das Auto dementsprechend zugerichtet. Unverletzt, aber schwer enttäuscht, stiegen die beiden aus dem zerknitterten Wagen.

Jetzt genießt Manfred Stohl die zweimonatige Pause bis zum nächsten WM-Lauf - der frisch gebackene Papa hat nun Zeit, sich seinem Töchterchen Hannah zu widmen und wird so die Nullrunde aus Griechenland wohl schnell wieder wegstecken.

Noch am Donnerstag sprach der sympathische Wiener von den zwei Grundphilosophien im Rallye-Sport - "die Briten, die alles immer noch kleiner und leichter haben wollen und die Franzosen, die lieber etwas mehr Gewicht hinnehmen, weil sie haben wollen, dass der Wagen auch hält". Und dass es heuer schon so oft vorgekommen sei, dass vorne ein Grönholm oder ein Petter Solberg Meter machen, während Loeb dahinter nur auf deren Ausfall wartet. "Heute hatte Grönholm eben auch einmal Glück, das hat er sich auch verdient. Dafür hat das Pech bei uns zugeschlagen", schließt Manfred Stohl versöhnlich das Kapitel Akropolis-Rallye 2006.

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