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Beinharter Klassiker als Saison-Höhepunkt

Der Rallye-Tross begibt sich am kommenden Wochenende an einen historischen Ort - die "Rallye des Jahres 2005" übersiedelt von Lamia nach Athen.

Michael Noir Trawniczek

Der Rallye-Tross gastiert am kommenden Wochenende an einem geschichtsträchtigen Ort - die Griechenland-Rallye blickt auf eine 51jährige Historie zurück, zählt zu den traditionsreichsten Events im WRC-Kalender. In diesem Jahr darf sie auch wieder zu Recht "Akropolis-Rallye" genannt werden, denn das Hauptquartier übersiedelt von Lamia nach Athen, quasi ganz in die Nähe des berühmten Bauwerks. Man kann die bevorstehende Rallye getrost zu den Höhepunkten des Jahres zählen - im letzten Jahr wurden die Veranstalter zudem mit dem Titel "Rallye des Jahres 2005" geehrt.

Eröffnet und abgeschlossen wird der Klassiker mit "Super-Stages" im Athener Olympiastadion - dazwischen warten auf die Schotter-Künstler einige der härtesten Wertungsprüfungen der Saison. Es lauern Schlaglöcher, Felsbrocken und Temperaturen über 30 Grad Celsius, wobei es in den Boliden bis zu 70 Grad haben kann. Ford-Pilot Mikko Hirvonen spricht die Problematik an: "Man dehydriert bei diesen Bedingungen unheimlich schnell, daher ist es wichtig, dass man stets trinkt." Leicht nachvollziehbar ist daher, dass unter diesen Bedingungen auch die Motoren zu leiden haben. Die Prüfungen sind derart hart, dass die Teams ausnahmsweise zwei Ersatzräder mitnehmen dürfen.

Wer kann "Super-Séb" aufhalten?

Auf sportlicher Ebene gibt es einen klaren Topfavoriten - WM-Leader Sébastien Loeb fuhr auf Sardinien in einer eigenen Liga, der Weltmeister konnte auch die vorjährige Griechenland-Rallye nach Belieben dominieren - am Ende hatte er über 1,5 Minuten Vorsprung auf das damalige Ford-Duo Gardemeister/Honkanen aufzuweisen.

Einer, der Loeb das Leben doch ein wenig schwerer machen könnte, ist Ford-Pilot Marcus Grönholm - auf Sardinien hat er gezeigt, was möglich ist - allerdings hat ihn einmal mehr das Glück verlassen respektive das Pech in Form eines Felsen aus dem Verkehr gezogen - den gleichen Stein hatte zuvor auch Loeb getroffen, doch der fuhr weiter - was bezeichnend für diese Saison ist. In der WM liegt Grönholm bereits satte 31 Punkte hinter Loeb - der Finne hat schon vor der Sardinien-Rallye erklärt: "Die WM liegt nicht mehr in meiner Hand." Arbeitgeber Ford konnte die Griechenland-Rallye von 2001 bis 2003 dominieren - jetzt möchte Grönholm "diesen Rekord verbessern".

Petter Solberg feiert 100.WM-Lauf

Mit vier Siegen in den letzten zehn Jahren kann auch Subaru eine gute Akropolis-Ausbeute vorweisen - zuletzt gelang es Petter Solberg im Jahr 2004, den Klassiker für sich zu entscheiden. Am kommenden Wochenende feiert der Norweger ein Jubiläum - seine 100. WRC-Rallye.

Doch in diesem Jahr will es für Solberg nicht so recht laufen, dennoch gibt er sich kämpferisch: "Ich habe bei der Akropolis-Rallye meinen ersten Podestplatz erzielt und fahre meinen hundertsten WM-Lauf - ich möchte daraus ein unvergessliches Erlebnis machen." Dies könnte Reifenfirma BFGoodrich vereiteln, die einen nagelneuen Pneu nach Griechenland bringt - für Subaru-Ausrüster Pirelli ist das keine gute Nachricht.

Stohl: Keine Probleme mehr beim Test

Weil die gesamte Rallye in diesem Jahr nach Athen übersiedelt, begeht Manfred Stohl trotz seiner acht Teilnahmen in gewissem Sinne Neuland: "Natürlich sind die Straßenverhältnisse und der Charakter der Sonderprüfungen sehr ähnlich zu den vergangenen Jahren. Doch ich kenne keine einzige Strecke. Damit kommt dem Training enorm viel Bedeutung zu. Du musst höchst konzentriert arbeiten und kannst dich nicht auf schon bestehende Notizen aus den Vorjahren verlassen." Erfreuliche Nachricht: Bei Testfahrten traten die Probleme, welche Stohl das Leben auf Sardinien erschwert haben, nicht wieder auf. "Mein Auto wurde komplett zerlegt, um den Fehler zu finden", verrät der Wiener.

Neuer Co-Pilot für Aigner

Andreas Aigner wiederum freut sich auf seinen neuen Co-Piloten Klaus Wicha: "Wir werden sicher ein gutes Team bilden." RB Skoda-Teamkollege Harri Rovanperä möchte "die schlechte Schotter-Premiere im Team ausmerzen".

Die Teamleitung sagt dazu: "Das Wichtigste ist, dass wir vor allem bei Harri die aufgetretenen Differentialprobleme in den Griff bekommen. Wir müssen hier einfach das Beste daraus machen. Für Andreas gilt die gleiche Taktik wie auf Sardinien, wenn er sich auf einer Prüfung wohl fühlt, dann soll er richtig Gas geben. Klaus Wicha wünschen wir viel Glück."

Comeback für Toni Gardemeister

Sein WM-Comeback feiert am Wochenende Toni Gardemeister, der einen von Astra-Racing eingesetzten Citroen Xsara steuern wird. "Ich kann es kaum erwarten", jubelte der ehemalige Ford-Werkspilot, nachdem er in Frankreich erste Tests mit seinem neuen Boliden absolviert hat.

Am Donnerstag um 18.00 Uhr wird im Athener Olympiastadion die Griechenland-Rallye mit der "SuperStage" eröffnet. Am Freitag dann wird um 8.38 Uhr die rund elf Kilometer lange Sonderprüfung "Imittos" gestartet.

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