
WRC: Rallye Monte-Carlo | 23.01.2015
VW nach Loeb-Fehler ohne Gegner
Volkswagen darf sich wieder einmal über eine Dreifachführung freuen – denn Sebastien Loeb beschädigte auf SP 8 ein Rad und verlor rund sechs Minuten.
Michael Noir Trawniczek
Die rund 15 Kilometer lange „La Salle“-Prüfung hatte im zweiten Durchgang weniger Eis als am Vormittag, dafür gab es vermehrt Schnee auf der Strecke, den die Piloten im ersten Durchgang herausgeschaufelt hatten.
Nach einer weiteren Bestzeit von Sebastien Loeb meinte dessen Gegenspieler Sebastien Ogier nur: „Ich habe keine Ahnung, ich kann jetzt nicht sprechen.“ Dabei hatte Loeb vor dem Start geglaubt, er habe die falsche Reifenwahl getroffen: „Ich habe Ogier gesagt, dass er mit den Spikes die bessere Wahl getroffen hat – doch dann lief es ganz gut für uns.“ Exakt 3,6 Sekunden war Loeb schneller als Ogier, der hinter seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala die drittbeste Zeit markieren konnte.
Auf der 25 Kilometer langen SP „Apres les Corpse“ war dann wie am Vormittag Robert Kubica am schnellsten unterwegs, der aber nach seiner Zeitstrafe vom Donnerstagabend bereits zehn Minuten auf dem Konto hat. Ogier markierte hinter dem Polen die zweitschnellste Zeit und konnte solchermaßen an Loeb vorbeiziehen, lag nun acht Sekunden vorne – dabei zeigte sich Ogier mit seiner Reifenwahl unzufrieden: „Wir haben Supersofts und Spikereifen gekreuzt montiert, das war die falsche Wahl.“ Das Geheimnis lüftete Sebastien Loeb: „Wir hatten einen Dreher, das hat uns fünf Sekunden gekostet. Es ist sehr rutschig da draußen.“
Doch es sollte noch schlimmer für den neunfachen Weltmeister kommen: Auf der 25 Kilometer langen SP 8 „Les Costes“ schlug der Citroen gegen einen Stein, das linke Hinterrad wurde beschädigt.
“Mir ist ein Fehler unterlaufen“
Zerknirscht erklärte Loeb: “Es ist passiert! Ich bin an einer eisigen Stelle gegen einen Stein gekracht, nicht so hart, aber es ist etwas gebrochen. Ich habe mit der Reifenwahl wirklich alles probiert, aber mir ist ein Fehler unterlaufen. Wir werden versuchen, dass wir es ins Service schaffen.“ Der Vorfall kostete Loeb rund sechs Minuten, was ihn auf Platz14 zurückwarf…
Damit darf sich Volkswagen wieder einmal über eine Dreifachführung freuen: Ogier führt 1:45 Minuten vor Jari-Matti Latvala sowie 2:34 Minuten vor Andreas Mikkelsen. Allerdings fehlen Ott Tänak im M-Sport-Ford nur 9,6 Sekunden auf den drittplatzierten Norweger, dahinter liegen Mads Östberg im nunmehr bestplatzierten Citroen, Elfyn Evans im zweiten M-Sport, die beiden Hyundai-Piloten Thierry Neuville und Dani Sordo sowie Martin Prokop (Czech Ford) in den Top 9.
Weitere vier Minuten Rückstand holte sich Robert Kubica, indem er auf der letzten Freitagsprüfung einen „Patschen“ wechseln musste. Abstellen musste Kris Meeke, nachdem er auf der gleichen Prüfung zunächst ebenfalls einen Reifenschaden zu beklagen hatte, mehrmals auf der Strecke stoppen und schließlich mit einer beschädigten Radaufhängung aufgeben musste.
Solberg/Minor auf Rang zehn
Henning Solberg und Ilka Minor liegen somit auf Rang zehn, der Norweger erklärte: „Es ist okay, ich habe sehr viel Spaß auf jeder Prüfung und gewöhne mich langsam an die für mich neuen Konditionen und Reifen.“ Auf SP 7 musste Solberg kurz reversieren, nachdem er von der Strecke gerutscht war.
In der WRC-2 tobt weiterhin ein Sekundenduell um die Führung: Citroen-Werkspilot Stephane Lefebvre liegt 6,5 Sekunden vor Martin Koci im Ford Fiesta R5. BRR Skoda-Pilot Armin Kremer konnte sich auf Rang drei vorarbeiten, auf die Spitze der WRC-2 fehlen ihm jedoch rund zwei Minuten. Teamkollege Henk Lategan belegt hinter Julien Maurin und Craig Breen Platz sechs von zwölf noch in der Wertung vertretenen Teams.
In der WRC-3 (und auch JWRC) führt Quentin Gilbert nun überlegen- Wurmbrand Racing-Pilot Christian Riedemann belegt Platz vier, auf das Podium fehlen ihm derzeit 1,5 Minuten. Die WRC-3 wird von Citroen DS3 R3-Modellen dominiert, der beste Nicht-Citroen ist Stephane Consani auf einem Renault Clio R3.
Johannes Keferböck und Hannes Gründlinger konnten ihren 45. Gesamtrang halten – das Peugeot 207 S2000-Duo belegt damit in der Klasse RC2 Platz 17.
Nach Tag 2 (SP 8)
1. Sebastien Ogier VW 1:52:07.4 2. Jari-Matti Latvala VW +1:45.4 3. Andreas Mikkelsen VW 2:34.8 4. Ott Tanak M-Sport 2:44.4 5. Mads Ostberg Citroen 3:02.9 6. Thierry Neuville Hyundai 3:29.9 8. Daniel Sordo Hyundai 4:03.0 9. Martin Prokop Czech Ford 4:59.6 10. Solberg/Minor Adapta Ford 6:38.9 45. Johannes Keferböck Peugeot S2000 24:12.5