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Loeb top!

Sebastien Loeb (Citroen) führt vor Mäkinen (Subaru) und McRae (Ford), Stohl 20., Doppelreiter Junior-WM-Dritter!

Bernhard Eder

Etappe 1: Citroen-Triumph und -Tragödie

Citroen schreibt bislang die Geschichte der Monte Carlo-Rallye 2002. Noch vor dem Start zu SP 1 wird aus dem Trio Bugalski-Radström-Loeb ein Ein-Mann-Team - Bugalski und Radström müssen auf der Verbindungsetappe mit Motorschaden zu SP 1 aufgeben.

Der dritte Mann Sebastien Loeb freilich fährt die Konkurrenz nach dezentem Beginn letztendlich in Grund und Boden: nach tollen Bestzeiten auf den SPs 4 und 5 hat der Franzose im Etappenziel schließlich 36.7 Sekunden Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, Tommi Mäkinen (Subaru).

Auf Rang drei nach dem Eröffnungstag Colin McRae im Ford (+44.6), die weiteren Plätze belegen Marcus Grönholm (Peugeot), Carlos Sainz (Ford), Petter Solberg (Subaru) und Richard Burns (Peugeot). Der Weltmeister kann mit seinem 206er-WRC-Debüt alles andere als zufrieden sein, Rückstand auf die Spitze: 1:46.5 Minuten.

Unerfreulich: Freddy Loix bricht sich bei einem Unfall auf SP 3 das Bein, der Hyundai-Pilot lag zum Zeitpunkt seines Ausfalls an 7. Stelle. Und die fast schon traditionellen Problemen bei der Monte mit den Zuschauermassen entlang der Strecke gibt´s auch wieder: SP 2 muss aus diesem Grund gestrichen werden.

Ganz toll schlägt sich bislang David Doppelreiter (Peugeot 206) bei seinem WM-Debüt: der Österreicher belegt in der Junior-WM den ausgezeichneten dritten Zwischenrang. Pech hat Manfred Stohl (Toyota Corolla WRC), den zwei (!) Reifenschäden auf SP 4 von Rang 16 an die 20. Stelle zurückwerfen.

Citroen:1. Loeb, Bugalski & Radström out

Soll man lachen, soll man weinen? Im Lager von Citroen ist die Gefühlslage nach dem ersten Tag der Monte Carlo Rallye 2002 gemischt. Einerseits sind Philippe Bugalksi und Thomas Radström nicht einen SP-Kilometer weit gekommen - die beiden Pechvögel mussten jeweils auf der Verbindungsetappe zum Start von SP 1 mit Motorproblemen aufgeben.

Auf der anderen Seite fährt Jungstar Sebastien Loeb eine bislang sensationelle "Monte". Der 25-jährige Super-1600-Weltmeister arbeitet sich SP für SP kontinuierlich nach vor, übernimmt nach der 4. Wertungsprüfung die Führung und gibt diese auch am letzten Teilstück dieser ersten Etappe nicht mehr ab.

Loeb erklärt im Etappenziel seine tolle Performance-Steigerung: "Nach den Problemen von Philippe und Thomas wollte ich heute morgen nur keinen Fehler machen. Am Nachmittag habe ich dann aber voll angegriffen. Es liegt noch ein langer Weg vor mir. Da ich einen älteren Motor als meine beiden Teamkollegen im Auto habe, bin ich zuversichtlich, dass mir nicht ein ähnliches Malheur passiert."

Subaru: 2. Mäkinen, 6. Solberg

Tolles Subaru-Debüt für Tommi Mäkinen. Der vierfache Weltmeister findet sich bei seinem ersten WM-Einsatz mit dem Impreza auf Anhieb hervorragend zurecht, ist zwar auf keiner SP der Schnellste, aber immer unter den Top-Fünf zu finden - das ergibt in der Endabrechnung nach Etappe eins den zweiten Rang.

Wehrmutstropfen: Leader Sebastien Loeb ist bereits 36.7 Sekunden weggezogen. Hauptverantwortlich für den großen Rückstand ist ein Missgeschick auf SP 4: ein Dreher in einer Haarnadel kostet den vierfachen Ex-Weltmeister nach eigener Einschätzung an die dreißig Sekunden!

Mäkinen: "Der Dreher war eine Dummheit. Ich denke, in der Bremszone zur Kurve war etwas Eis, wir sind viel zu schnell in die Haarnadel gekommen. Dann hatte ich auch noch Probleme beim Reversieren, ich habe alles in allem sicher eine halbe Minute verloren. Was das Auto betrifft, lerne ich noch immer dazu, aber es ist sehr angenehm zu fahren!"

Ford:3. McRae, 5. Sainz, 16. Märtin

Alle drei Werks-Focus noch mit von der Partie, restlos zufrieden ist man im Team von Malcolm Wilson allerdings nicht. Carlos Sainz, nach SP 1 an der Spitze des Feldes, hat auf der folgenden SP 3 nach 12 Kilometern Servo-Defekt, muss den Rest der längsten Prüfung des Tages ohne Servo-Unterstützung bestreiten.

Sainz: "Wir haben zwischen SP 3 und SP 4 versucht, den Servo-Defekt zu beheben, aber es hat nicht wirklich funktioniert. Ich denke, es gab ein Problem mit der Pumpe. In den langsamen Passagen war es wirklich hart."

Colin McRae, der eine solide erste Etappe fährt, gibt sich halbwegs zufrieden: "Meine Zeiten waren recht gut. Ich weiß nicht, wie sich unsere Reifenwahl ausgewirkt hätte, falls SP 2 nicht abgesagt worden wäre. Ich hatte jedenfalls ein sehr gutes Gefühl."

Peugeot: 4. Grönholm, 7. Burns, 15. Panizzi

Die Löwen sind bei der Monte Carlo Rallye 2002 zwar bislang nicht ganz vorne zu finden, aber immerhin hat man bislang keinen Ausfall zu beklagen. Marcus Grönholm führt die teaminterne Wertung an, der Finne liegt im Gesamtklassement auf Rang vier. Weltmeister Richard Burns belegt nach einem Ausritt auf SP 1 Rang sieben, Gilles Panizzi nach einem Hydraulikdefekt Platz 15.

Marcus Grönholm: "Ich bin die erste Prüfung vorsichtig angegangen. Ich wollte eigentlich nur ausprobieren, wie schnell wir sind. Viele Wertungsprüfungen sind noch völlig neu für mich. Ich bin daher sehr zufrieden."

Richard Burns erläutert sein Missgeschick gleich zu Beginn der Rallye: "Auf SP 1 bin ich auf einer sehr schnellen Passage nach einem Sprung hart gelandet, dann zu weit innen gefahren und von der Strecke abgekommen. Wir haben etwa fünf Sekunden gebraucht, bis wir weiterfahren konnten. Mein 206 WRC war heute perfekt."

Last but not least Teamchef Corrado Provera: "Schade, dass die zweite Wertungsprüfung, eine wichtige Prüfung dieser Rallye, wegen zu vieler Zuschauer abgesagt werden musste. Wir sind mit Marcus Grönholms Leistungen glücklich. Richard Burns lernt schnell, seine letzte Zeit war okay."

Mitsubishi: 8. Delecour, 12. McRae

Die beiden Lancer WRC erweisen sich zwar als standfest, wirklich glücklich ist man bei Mitsubishi mit den Zwischenrängen acht (Delecour) und zwölf (Alister McRae) allerdings nicht. Sowohl Delecour als auch McRae beklagen sich über das nervöse Fahrverhalten ihres Dienstwagens, Delecour vergreift sich auch noch bei den Pneus.

"Wir hatten heute morgen eine nicht ganz glückliche Reifenwahl", so der Franzose. "Auf Eis war ich in der Folge nicht aggressiv genug, wir werden einige Änderungen am Auto vornehmen. Ich denke, dass Loeb die Rallye gewinnen wird."

Alister McRae: "Ich habe noch nicht wirklich hunderprozentiges Vertrauen ins Auto - es ist etwas nervös zu fahren. Für uns gibt´s noch viel zu lernen, aber es ist ein tolles Gefühl, die SP´s mit vollem Speed zu fahren."

Skoda & Hyundai:10. Gardemeister, 11. Kresta, 14. Eriksson, Loix & Schwarz out

Die beiden Außenseiterteams Hyundai und Skoda können anfangs vom Speed her mit der Spitze überraschend gut mithalten, letztendlich wird´s aber - vorerst - doch nichts mit einem Underdog in den Top-Sechs:

Freddy Loix und Armin Schwarz (beide Hyundai) scheiden auf den SP´s drei und vier unfallbedingt aus - Loix bricht sich das Bein, muss ins Hospital transportiert werden, Schwarz ruiniert lediglich die Vorderradaufhängung seines Accent.

Und auch bei Skoda läuft´s nach tollem Beginn nicht rund: zwar schaffen es alle drei Werks-Octavia ins Etappenziel, allerdings wäre mehr möglich gewesen. Toni Gardemeister (10.) und Roman Kresta (11.) verlieren jeweils durch einen Aufhängungsdefekt nach Ausritt wertvolle Zeit, Kenneth Eriksson (14.) wirft ein Getriebeproblem zurück.

Die Österreicher: Doppelreiter toller Dritter der Junior-WM, Stohl nach Reifen-Pech nur auf 20.

Licht und Schatten im Lager der Österreicher: David Doppelreiter (Peugeot 206 XS 1600) beweist beim WM-Debüt sein großes Talent und liegt nach fünf von 15 Sonderprüfungen auf dem sensationellen dritten Rang der Junior-WM, wie die Super-1600-Klasse heuer offiziel heisst. Manfred Stohl (Toyota Corolla WRC) hingegen fällt nach zwei Reifenschäden auf einer Sonderprüfung (SP 4) auf den 20. Gesamtrang zurück.

Der überglückliche Doppelreiter im Etappenziel: "Endlich kommt das Glück zurück, dass mir im vergangenen Jahr gefehlt hat. Wir sind wahnsinnig gut drauf und mein Co-Pilot Thomas Lettner macht einen ausgezeichneten Job. Jetzt gilt es die nächsten beiden Tage eine ähnlich tolle Leistung auf den Asphalt zu bringen."

Weit weniger zufrieden kann Manfred Stohl sein. Der 29-jährige Wiener fährt sich zwar anfangs bis auf Rang 16 nach vor (12. Zeit auf SP 3!), lässt eine ganze Reihe Werkspiloten hinter sich, doch auf SP 4 schlägt das Pech gleich doppelt zu. Nach einem Reifenschaden vorne muss Stohl auf der Sonderprüfung das Rad wechseln. Nur wenige Kilometer folgt ein zweiter "Patschen"...

"Zum Glück hat das Auto nichts abbekommen", gibt sich Manfred erleichtert, dass er die Monte wenigstens fortsetzen kann. "Anderseits haben wir eine gute Plazierung vertan. Jetzt gilt es am Samstag und Sonntag voll anzugreifen, damit wir uns mit guten SP-Zeiten in Szene setzen können. Dann können wir auch den einen oder anderen Platz gut machen, denn die Rallye ist noch lange nicht zu Ende."

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