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Zum WM-Auftakt gibt´s mit der Monte-Carlo-Rallye gleich den Klassiker im Kalender - Favorit ist der Sieger der letzten drei Jahre, Tommi Mäkinen.

Bernhard Eder

Big Mäk´s vierter Streich?

Die Monte-Carlo-Rallye ist die traditionsreichste, weil älteste Rallye der Welt - erstmals 1911 ausgetragen, hat sich die "Monte" fast ein Jahrhundert lang ihre Anziehungskraft auf die Motorsport-Fans in aller Welt bewahrt. Seit Einführung der Rallye-Weltmeisterschaft im Jahr 1973 bildet der Klassiker – bis auf vier Ausnahmen (´73, ´74, ´89, ´´96) - den Auftakt der Saison.

Die Route ist, wie schon in den letzten Jahren, sehr kompakt, umfasst nur noch 1.463 Kilometer, davon 396 SP-Kilometer. Für die 15 Sonderprüfungen geht´s hoch in den Seealpen, am Abend kehrt der Rallye-Tross jeweils nach Monte Carlo zurück. Die "Nacht der langen Messer", in früheren Jahren eine der Hauptattraktionen der "Monte", gehört seit 1997 der Vergangenheit an.

Neben den 30 WRC´s sind heuer nur noch 27 KitCars am Start, die Gruppe-N - im diesjährigen Kalender ja nicht mehr parallel zur Super-1600-Klasse im Einsatz - wird ihren WM-Auftakt erst in Schweden feiern. Österreich ist durch zwei Starter vertreten: Manfred Stohl (Toyota Corolla WRC) geht erstmals bei einem WM-Lauf mit einem WRC an den Start, David Doppelreiter feiert im Peugeot 206 KitCar sein WM-Debüt.

Reifenpoker: aufgrund der ständig wechselnden Bedingungen gewinnt oft nicht der Pilot mit dem besten Auto, sondern der intelligenteste...

Die Monte-Carlo-Rallye gilt nach wie vor als einer der schwierigsten Läufe im Kalender. Zwar hat sich ihr Gesicht unter sanftem Druck der FIA in den letzten Jahren entscheidend verändert – weniger Starter (heuer sind´s gerade einmal 57), keine Nacht-SP´s mehr -, leichter zu gewinnen ist die Monte dadurch freilich nicht geworden. Von den aktuellen Piloten haben bislang nur Mäkinen, Auriol, Sainz (je 3x) und Delecour den Klassiker für sich entscheiden können, in der Trophäensammlung von Burns, McRae oder Grönholm hingegen fehlt ein Monte-Sieg noch.

Der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg ist gerade beim Event im Fürstentum ein äußerst schmaler – die ständig wechselnden Bedingungen machen die "Monte" Jahr für Jahr zum Reifenpoker. Auf einigen SP´s erwartet die Piloten eine trockene Asphalt-Piste, dann geht´s wieder über Schnee, andere Etappenabschnitte sind eisig. Bei nur einer Sonderprüfung die falschen Pneus aufgezogen, und schon ist der Traum vom Sieg ausgeträumt – die Monte-Carlo-Rallye gewinnt nicht immer der Pilot mit dem besten Auto, sondern sehr oft der intelligenteste...

Die Favoriten: Mäkinen gewann die letzten drei Jahre, Burns, McRae und Grönholm sind bislang ohne Monte-Sieg

Wenn´s um die Favoriten für den Sieg bei der Monte-Carlo-Rallye 2002 geht, steht ein Name natürlich ganz oben: Tommi Mäkinen. Der vierfache Weltmeister liebt die "Monte", war bei den letzten drei Ausgaben des Klassikers siegreich. Einziges Fragezeichen: der Finne hat mit Saisonende 2001 das Team gewechselt, geht jetzt für Subaru an den Start. Bleibt abzuwarten, ob sich Big Mäk in der kurzen Winterpause bereits ans neue Team und sein neues Dienstfahrzeug, den Impreza, gewöhnt hat.

Von den restlichen Startern weisen nur noch drei Piloten Monte-Siege auf: Carlos Sainz (´91, ´95, ´98), Francois Delecour (´94) und Didier Auriol (´90, ´92, ´93). Sainz, der in seine dritte Saison mit Ford geht, zählt auch heuer zu den Mitfavoriten. Beim Vorjahrsdritten Francois Delecour - von Ford zu Mitsubishi gewechselt - wird sehr viel davon abhängen, wie sich das zu Saisonende schwache Lancer WRC präsentiert. Ein Sieg Didier Auriols schließlich wäre eine Riesensensation - der Franzose, bei Peugeot Ende 2001 ausgebootet, geht mit einem privaten Toyota Corolla WRC an den Start.

Eine ganz schlechte Monte-Bilanz weisen die WM-Favoriten Richard Burns, Marcus Grönholm (beide Peugeot) und Colin McRae (Ford) auf. McRae´s bestes Resultat im Fürstentum war bislang ein dritter Platz, Burns und Grönholm haben den Sprung aufs Monte-Stockerl bislang noch nicht geschafft. Bleibt abzuwarten, ob einer der Drei seine persönliche Negativserie beenden kann...

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Rallye WM Monte Carlo 18. - 20.1.2002

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