RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
{**} {**} {**} {**}
Rallye-WM: Wales GB

Loeb feiert vierten Titel in Folge - dritter Saisonsieg für Hirvonen

Mikko Hirvonen gewinnt vor Marcus Grönholm und Sébastien Loeb - der Franzose wurde zum vierten Mal in Folge Weltmeister. Manfred Stohl auf Rang acht. Andreas Aigner nicht im Ziel, aber als Neunter der PWRC gewertet.

Michael Noir Trawniczek

Obschon es noch mehr als hundert Wertungskilometer zu absolvieren gab, änderte sich am letzten Tag der Wales-Rallye nichts mehr bei den Spitzenplatzierungen - die Piloten achteten in erster Linie darauf, ihre Fahrzeuge auf der Strecke zu halten.

Im Zielraum der 17. und letzten Prüfung war es dann so weit: Sébastien Loeb reichte ein dritter Platz hinter Mikko Hirvonen und Marcus Grönholm, um seinen vierten Weltmeistertitel in Folge zu feiern. Damit konnte der Citroen-Pilot auch den bisherigen Rekord von Tommi Mäkinen einstellen.

Sébsatien Loeb war naturgemäß begeistert: "Ja, das ist unglaublich, nicht wahr? Wenn man bedenkt, dass wir vor zehn Jahren mit gar nichts begonnen haben - und jetzt bin ich vierfacher Weltmeister! Mit nur vier Punkten Vorsprung die WM zu gewinnen - das ist wirklich ein sehr guter Moment." In Richtung Marcus Grönholm, seinem scheidenden Dauerrivalen der letzten Jahre, sagte Loeb: "Es war ein sehr harter Kampf in diesem Jahr, es war wirklich sehr aufregend, und zwar die ganze Zeit über."

Marcus Grönholm zeigte sich auch bei seiner laut eigenen Angaben letzten Rallye als wahrer Sportsmann, der 39-jährige gratulierte seinem Gegner herzlich. Zu gerne wäre Grönholm als Weltmeister abgetreten, doch es hat nicht sein wollen, Grönholm erklärte: "Es ist natürlich eine Enttäuschung, es war ein sehr schwieriges Wochenende - aber wir haben die WM bereits in Irland verloren." Schenkt man den jüngsten Gerüchten Glauben, könnte Grönholm insgeheim bereits den Rücktritt vom Rücktritt beschlossen haben und zumindest als "Teilzeitpilot" zurückkehren [siehe unseren Bericht auf motorline.cc, d. Red.] - noch aber ist diese Rallye als die endgültig letzte des Finnen zu betrachten - der Rallyesport würde jedenfalls einen charismatischen Fahrer der Extraklasse verlieren, der diesen Sport stets mit großer Leidenschaft betrieben hat.

Hirvonen: "Ich bin bereit!"

Den Sieg eroberte sein künftiger Nachfolger im Ford-Werksteam - doch auf der letzten Prüfung mussten Mikko Hirvonen und sein Copilot Jarmo Lehtinen noch eine Schrecksekunde überstehen - lachend berichtete Hirvonen: "Wir sind von der Strecke geflogen - das war nicht geplant!" Doch mit einem leicht ramponierten Auto konnte der Finne die letzte Prüfung auf dem 7. Platz beenden und so seinen dritten Saisonsieg feiern. Hirvonen jubelte: "Die Saison auf diese Art und Weise zu beenden, das ist in Hinblick auf die kommende Saison natürlich ganz besonders toll. Das nächste Jahr wird es meine Aufgabe sein, um den Titel zu kämpfen - und ich bin bereit!"

Hinter dem Trio Hirvonen-Grönholm-Loeb konnte Subaru-Pilot Petter Solberg die Rallye auf Rang vier beenden - und damit gemeinsam mit Chris Atkinson, der Platz sieben belegte, seinem Arbeitgeber die Blamage ersparen, in der Herstellerwertung von Stobart Ford geschlagen zu werden. Solberg erklärte: "Wir haben das Beste herausgeholt, wir wissen, dass wir besser sein sollten - aber für Subaru ist es sehr wichtig, weiter Dritter in der Herstellerwertung zu sein."

Dabei war Stobart-Pilot Jari-Matti Latvala auch am letzten Tag der Rallye eine Klasse für sich - lediglich sein großer Rückstand vom Freitag verhinderte ein mögliches Rekordergebnis des 22-jährigen. Latvala konnte auch am letzten sämtliche SP-Bestzeiten markieren - eine eindrucksvolle Empfehlung für das zweite Ford-Werkscockpit neben Mikko Hirvonen.

Hinter Petter Solberg beendete Daniel Sordo im zweiten Citroen C4 WRC die Rallye auf dem fünften Platz. Rang sechs erging an Stobart Ford-Pilot Matthew Wilson, der damit bei dieser selektiven Rallye eine beachtliche Leistung zeigen konnte.

Stohl beendete schwieriges Jahr auf Rang acht

Der letzte Punkterang erging an das Kronos-Duo Manfred Stohl und Ilka Minor. Der Wiener beendete die letzten vier Prüfungen auf den Rängen 10, 10, 11 und 9. Manfred Stohl erklärte: "Es ist schon frustrierend - im vorigen Jahr konnten wir noch um den Sieg kämpfen, und jetzt haben wir um den achten Platz gefightet. Ich habe mir schon mehr erwartet, aber das dürfte wohl Wunschdenken gewesen sein. Wenn du dir die Resultate dieser Saison ansiehst, dann sind wir mit dem achten Platz genau dort, wo wir die meiste Zeit über in dieser Saison gelegen sind." Jetzt zählt für "Stohlito" nur noch die Zukunft, die derzeit leider immer noch ungewiss ist.

Unter "Superally" konnte auch das neue Suzuki XS4 WRC die Rallye beenden - auf Rang 26. Sebastian Lindholm, der den Wagen zu Testzwecken auf Schotter unter Wettkampfbedingungen ausprobierte, gab zu Protokoll: "Heute lief es schon um einiges besser, die letzte Prüfung war sehr schwierig, es war sehr rutschig - aber ich bin froh, dass wir die Rallye beenden konnten. Es war immer noch ein reiner Test und es gibt noch sehr viel Arbeit zu erledigen."

Aigner nicht im Ziel, aber in der Wertung

In der PWRC gewann Guy Wilks die Rallye vor Juho Hänninen und Mark Higgins - Andreas Aigner lag nach SP 15 noch auf Rang acht, doch nach zwei neuerlichen Reifenschäden auf dieser Prüfung (zuvor gab es auch einen auf SP 14) entschied das Team, den Mitsubishi Lancer Evo IX in den Parc Férme zu bringen - so fasste Aigner zwar zehn Strafminuten aus, blieb aber in der Wertung - allerdings nicht wie erhofft auf Rang acht, sondern auf Platz neun.

Andreas Aigner erklärte: "Fünf Reifenschäden in einer Rallye sind einfach zu viel. Irgendwie fehlte mir in Wales auch ein wenig das Glück. Mit dem Ergebnis bin ich natürlich nicht zufrieden. Aber der Speed war in Ordnung. Schade, dass der unbelohnt blieb."

Die Rallye-WM 2007 hat nun ihr Ende gefunden - doch die Winterpause dauert nicht allzu lang, denn schon vom 24. bis 27.Jänner steigt in Monte Carlo die erste Rallye der neuen Saison - ob es dann auch wieder österreichische Piloten geben wird, steht derzeit leider noch in den Sternen. Zudem ergibt sich die Frage: Wer soll und vor allem wer kann "Super-Séb" an seinem fünften Titel in Folge hindern?

Das Ergebnis der Wales-Rallye, den WM-Endstand sowie die besten Bilder des WM-Finales finden Sie in der Navigation rechts.

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye-WM: Wales GB

- special features -

Weitere Artikel:

Auf den knüppelharten Schotter-Stages der Ungarn-Rallye schaffen Wagner/Winter das angepeilte Top 10-Ergebnis. Kramer/Kvick nach Überschlag out.

Lavanttal-Rallye: Zeremonienstart

Anheiz-Show im Herzen Wolfsbergs

Den Auftakt zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg bildet heute Abend der traditionelle Zeremonienstart auf dem Hauptplatz der Kärntner Bezirkshauptstadt / Sämtliche teilnehmenden Teams präsentieren sich dabei den Fans

Eugen Friedl und Helmut Aigner vom MCL 68 – Motorclub Leobersdorf haben den Saisonbeginn mit Ihrem Mitsubishi Evo IX erfolgreich gestartet und die ersten Punkte in der AART des Alpe Adria Rallye Cups eingefahren.

Die Kolumnen von Achim Mörtl polarisieren, für die einen ist er Nestbeschmutzer, den anderen zu milde. Der Kärntner erklärt die Motivation hinter seinen Kolumnen und warum er immer die höchsten Ansprüche an sich selbst stellt.

Fahrfehler von Thierry Neuville und Elfyn Evans bescheren Sebastien Ogier nach spannendem Dreikampf den Sieg bei der Rallye Kroatien 2024.