RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Rallye-WM: Wales GB

Latvala-Festspiele - drei SP-Bestzeiten!

Während Hirvonen, Grönholm und Loeb ihre Positionen sicherten, markierte der junge Jari-Matti Latvala sämtliche Bestzeiten. Stohl weiter Achter, Aigner 10. der PWRC.

Michael Noir Trawniczek

Wenn es einmal relativ egal ist - weil man bereits zehn Minuten Rückstand aufweist und man unter "SupeRally" antritt - dann kann man recht befreit fahren. Diese Erfahrung hat an diesem Samstagvormittag Jari-Matti Latvala gemacht. Der Stobart Ford-Pilot beherrschte den ersten Teil der zweiten Etappe zur Wales-Rallye - sämtliche der drei SP-Bestzeiten gingen auf das Konto des jungen Finnen. Freilich fuhren der Führende Mikko Hirvonen sowie die beiden "Giganten" Marcus Grönholm und Sébastien Loeb auf "Nummer Sicher", dennoch muss die Leistung von Latvala hoch eingeschätzt werden - im Zielraum der neunten Prüfung jubelte der 22-jährige: "Das war ein großartiger Vormittag und ich habe ein wirklich großartiges Gefühl - und auch die Reifen arbeiten großartig."

Alles andere als großartig empfinden die beiden Titelkandidaten Sébastien Loeb und Marcus Grönholm ihren Auftritt bei diesem Saisonfinale - so gerne würden Sie gegeneinander fighten, wie sie das die letzten Jahre über getan haben, doch das ist bei dieser Wales-Rallye eben nicht gefragt. ´Marcus Grönholm liegt rund eine halbe Minute hinter seinem jungen Stallkollegen im Ford-Werksteam, Mikko Hirvonen - seine einzige Titelhoffnung besteht in einem möglichen Ausfall von Loeb. Sein Job besteht lediglich darin, das Auto auf der Strecke zu halten. Dementsprechend die Aussage des 39-jährigen: "Was soll ich anderes tun als abzuwarten? Ich habe versucht, ein bisschen schneller zu fahren - aber so ist es einfach nicht wirklich schön."

Loeb kann sich da nur anschließen - er muss ebenfalls nur ins Ziel kommen, um seinen vierten WM-Titel einzustreifen. Loeb: "Ich versuche einfach nur, einen guten Rhythmus zu finden, die Zeiten sind okay, das Gefühl auch. Es macht wenig Freude, in dieser Situation zu fahren - aber genau das haben wir zu tun." Loeb liegt als Dritter etwas mehr als eine Minute zurück - ein fünfter Platz würde Loeb genügen, um abermals Champion zu werden.

Hirvonen kontrolliert die Rallye

Der führende Mikko Hirvonen fuhr auf der morgendlichen SP 7 die viertschnellste, auf den Prüfungen 8 und 9 jeweils die zweitschnellste Zeit. Hirvonen gab zu Protokoll: "Auf SP 9 war es sehr schwierig, mit sehr engen Haarnadelkurven - und meine Handbremse hat nicht funktioniert. Aber das war nur ein geringfügiges Problem - die Konditionen waren heute besser als gestern."

Eine Minute hinter den Top 3 belegt Subaru-Werkspilot Petter Solberg den vierten Gesamtrang - der Norweger berichtete: "Ich habe mich auf der ersten Prüfung gleich in der ersten Kurve gedreht, ich weiß jedoch nicht, warum. Ansonsten probieren wir alles - doch es ist immer noch schwierig, ein Vertrauen zu erlangen. Es ist nicht leicht, ein gutes Gefühl zu aufzubauen."

Rund eine halbe Minute hinter Solberg belegt Daniel Sordo im zweiten Citroen C4 WRC den fünften Gesamtrang. Von hinten droht dem früheren Juniorenweltmeister aus Spanien keinerlei Gefahr - denn Chris Atkinson weist als Sechster bereits einen Gesamtrückstand von mehr als fünf Minuten auf. Atkinson jedoch muss sich hüten, denn von hinten rückt Matthew Wilson immer näher. Der 28-jährige kämpft mit seinem oder besser gegen seinen Subaru - als er im Zielraum von SP 9 erfuhr, dass Matthew Wilson abermals auf ihn aufholen konnte, sagte der Australier nur: "Das überrascht mich nicht." Wilson liegt als Siebter nur noch 3,1 Sekunden hinter Atkinson.

Stohl auf Punktekurs

Beinahe eine Minute hinter Wilson belegen Manfred Stohl und Ilka Minor den achten Gesamtrang. Stohl belegte auf den Prüfungen 7, 8 und 9 die Ränge 12, 12 und 13. Wirklich zufrieden klang der Wiener nicht im Zielraum der neunten Prüfung - lapidar sprach er ins Mikrofon des WRC-Radio: "Es war okay, aber es war auch sehr schwierig - wie üblich."

Von hinten droht Stohl zurzeit keine Gefahr - Subaru-Pilot Xavier Pons liegt als Neunter rund 45 Sekunden hinter dem Österreicher, der bei seiner letzten WM-Rallye für seinen Hauptsponsor noch einmal WM-Punkte abstauben möchte und derzeit zumindest auf Punktekurs unterwegs ist.

Aigner wieder mit Plattfuß

PWRC-Pilot Andreas Aigner musste gleich auf der ersten Prüfung SP 9 wieder Federn lassen: "Wir hatten einen Platten - wir mussten direkt auf der Prüfung stoppen und einen Reifenwechsel vollziehen, da es sich um einen Vorderreifen gehandelt hat. Mit einem platten Hinterreifen kannst du weiterfahren, aber mit einem Vorderreifen ist das unmöglich. So haben wir viel Zeit verloren."

Konkret weist Aigner auf SP 7 einen Rückstand von 2:56.9 Minuten auf. Auf SP 8 fuhr Aigner die siebtschnellste PWRC-Zeit, auf SP 9 belegte der Steirer Platz sechs. Insgesamt äußerte sich Aigner vor dem Mittagsservice zufrieden: "Der Tag verlief nicht so schlecht." Nach SP 9 lag Aigner auf dem zehnten Gesamtrang der PWRC - sein Rückstand auf den PWRC-Leader Guy Wilks beträgt 6:42.5 Minuten. Hinter dem führenden Wilks liegen Evans, Hänninen, Mark Higgins, Flodin, Bettega, Araujo, Jones und David Higgins auf den Rängen zwei bis neun.

Am Nachmittag werden ab14.47 Uhr Ortszeit (15.47 Uhr MEZ) die drei Vormittagsprüfungen ein weiteres Mal befahren - um 16.30 Uhr Ortszeit (17.30 Uhr MEZ) wird dann die Superspecial im Cardiffer Millenium Stadion gestartet.

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye-WM: Wales GB

- special features -

Weitere Artikel:

Rallye Portugal 2024

60. WRC-Sieg für Sebastien Ogier

Sebastien Ogier feiert bei der Rallye Portugal seinen 60. Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft: Thierry Neuville setzt sich in der WM-Wertung von Elfyn Evans ab

Fahrfehler von Thierry Neuville und Elfyn Evans bescheren Sebastien Ogier nach spannendem Dreikampf den Sieg bei der Rallye Kroatien 2024.

Lavanttal-Rallye: Bericht

Gebrüder Wagner feiern ersten Doppelsieg

Staatsmeister Simon Wagner feierte bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg seinen zweiten Sieg nach 2022 / Ein packendes Sekundenduell prägte vor allem die 2WD-Staatsmeisterschaft

Die Kolumnen von Achim Mörtl polarisieren, für die einen ist er Nestbeschmutzer, den anderen zu milde. Der Kärntner erklärt die Motivation hinter seinen Kolumnen und warum er immer die höchsten Ansprüche an sich selbst stellt.