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Rallye-WM: Deutschland

Loeb zog davon – doch Sordo konnte mithalten

Dass Loeb dem Feld enteilen wird, war klar – doch Sordo liegt überraschend nur 9,5s zurück. Latvala auf Platz drei. Wittmann auf dem 24. Gesamtrang.

Michael Noir Trawniczek

Auch mit „nur“ einer Bestzeit am Freitagnachmittag konnte Sébastien Loeb den ersten Tag der Deutschland-Rallye in Führung liegend beenden. Auf SP 4 gelang Petter Solberg die schnellste Zeit, auf der letzten Freitags-Prüfung war Teamkollege Dani Sordo um 0,7 Sekunden schneller.

Der frühere Juniorenweltmeister konnte auf der ersten Etappe als einziger in Schlagdistanz zu Loeb verweilen, Sordo fehlen auf seinen Stallkollegen lediglich 9,5 Sekunden. Entsprechend zufrieden äußerte sich der Citroen-Pilot am Ende: „Ich bin sehr happy, der Wagen lief wirklich gut.“ Sordo fuhr erstmals mit seinem neuen Beifahrer Sergio Vallejo – das neue Gespann feierte demnach eine erfolgreiche Premiere. Sordo nickte: „Mit meinem neuen Beifahrer bin ich auch sehr glücklich.“

Kampf um Platz drei

Um den dritten Platz bahnt sich ein spannender Dreikampf zwischen den beiden Ford-Werkspiloten Jari Matti Latvala und Mikko Hirvonen sowie Citroen Junior Sébastien Ogier an.

Dass er am Ende des ersten Tages auf Platz drei liegt, war selbst für Latvala erstaunlich, der junge Finne bestätigte: „Das ist eine große Überraschung für mich – es war ein guter erster Tag.“ Auf die Spitze fehlt Latvala freilich bereits mehr als eine Minute.

Sébastien Ogier, der am Vormittag wegen eines Ausfalls des Anti-Stall-Systems in den engen Haarnadelkurven wegen eines ständig absterbenden Motors viel Zeit verloren hatte, konnte am Nachmittag immerhin einen Platz gutmachen und Hirvonen überholen. Auf Latvala fehlen Ogier 6,2 Sekunden, auf Hirvonen weist er einen Vorsprung von 3,6 Sekunden auf. Ogier zog eine zufriedene Bilanz: „Am Morgen war es schwierig mit dem Auto, aber am Nachmittag lief es viel besser.“

Ebenfalls vorarbeiten konnte sich Francois Duval, der nach dem ersten Tag Platz sechs belegt – allerdings lief es auch am Nachmittag nicht problemlos, sodass der Belgier bereits mehr als drei Minuten zurückliegt. Duval erklärte geknickt: „Das war ein sehr schlimmer erster Tag – am Vormittag hatten wir nur Hinterradantrieb, am Nachmittag hatten wir eine zu hohe Motortemperatur.“

Nur 4,7 Sekunden hinter dem Stobart Ford-Gastpiloten liegt dessen Teamkollege Matthew Wilson auf Rang sieben. Weitere 7,7 Sekunden dahinter belegt Kimi Räikkönen Platz acht. Der „Iceman“ gab zu Protokoll: „Wir haben uns am Nachmittag verbessert – doch am Vormittag konnte ich keinen Rhythmus finden.“

Auf Platz neun abgerutscht ist Citroen-Privatier Petter Solberg – nachdem er bereits am Vormittag einen Reifenschaden hinnehmen musste, ereilte ihn am Nachmittag noch einmal dieses Schicksal. Allerdings war der Norweger diesmal kein „Opfer“, sondern vielmehr ein „Täter“, wie er reumütig zugab: „Der Schaden war meine Schuld, wir sind in einer Kurve ein bisschen zu weit raus geraten und dabei wurde die Felge beschädigt.“

Mit 5:42 Minuten Rückstand belegt „Videokünstler“ Ken Block im Ford Focus des Monster World Rally Teams den zehnten Gesamtrang.

BRR: Sandell 3. der SWRC, Gaßner 4. der PWRC

In der SWRC führt weiterhin Martin Prokop im Ford Fiesta S2000. Auf Platz zwei liegt nun jedoch nicht mehr BRR-Pilot Patrik Sandell, sondern dessen Skoda-Markenkollege Per Gunnar Andersson. Allerdings fehlen Sandell nur rund zwölf Sekunden auf den Schweden – die Top 3 liegen also innerhalb von 20 Sekunden, noch ist alles möglich.

BRR-Teamkollege Hermann Gaßner junior liegt nach dem ersten Tag auf Rang vier der PWRC – auf den drittplatzierten Patrick Flodin fehlen ihm rund 25 Sekunden. In Führung liegt der regierende Champion Armindo Araujo.

Wittmann wäre in SWRC auf Platz 6

Franz Wittmann, der am Vormittag wegen der Neutralisierung der Prüfungen 1 und 2 nur auf der dritten SP eine gültige Zeit markieren durfte, belegte am Nachmittag mit seiner hohen Startnummer die Gesamtplätze 24, 26 und 18. In der Gesamtwertung belegt er direkt hinter Hermann Gaßner junior Platz 24. In der S2000-Wertung würde Wittmann den sechsten Platz belegen - er ist jedoch in der SWRC nicht punkteberechtigt.

Wittmann zeigte sich erfreut: „Wir können genau das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Ein Renneinsatz ist eben viel wertvoller als noch so viele Tests. Unser Peugeot funktioniert einwandfrei. Die Zeiten zeigen uns, dass wir mit der absoluten S2000-Spitze ganz gut mithalten können, denn man darf nicht vergessen, dass die Konkurrenz mehr oder weniger Werksautos einsetzt.“

Aufgrund der Verzögerungen rund um die Neutralisation der ersten beiden Prüfungen kamen Wittmann und sein Co-Pilot Klaus Wicha um drei Minuten zu spät zu einer Zeitkontrolle und wurden dafür mit 30 Strafsekunden belegt. Wittmann nimmt es jedoch locker: "Das ist nicht so wichtig. In der IRC würde es mich sehr ärgern, doch da freue ich mich viel mehr über die gefahrenen Zeiten. Das Ergebnis ist da nicht so wichtig, denn das kommt von selber. Unser Problem ist die Startposition, da wir als nicht eingeschriebenes Team in der WM jeden Tag von hinten starten müssen."

Bei den Junioren der JWRC führt Citroen-Pilot Hans Weijs junior überlegen vor dem spanischen Renault-Piloten Yeray Lemes Macias und dem Deutschen Aaron Burkart.

Am Samstag stehen die legendären Prüfungen am Truppenübungsplatz Baumholder auf dem Programm, vier Prüfungen werden jeweils am Vormittag und am Nachmittag befahren – Höhepunkt ist dabei jeweils die 48,5 Kilometer lange SP „Panzerplatte“, wo die Hinkelsteine drohend am Streckenrand lauern. Am Samstag werden auch wieder Henning Solberg und Ilka Minor ihre Fahrt fortsetzen, nachdem sie auf SP 2 ihren Ford Fiesta S2000 mit Getriebeschaden abstellen mussten.



Nach Tag 1 (SP 6)

 1.  Sébastien Loeb      Citroen  1:18:52.5
 2.  Dani Sordo          Citroen      + 9.5
 3.  Jari Matti Latvala  Ford      + 1:04.7
 4.  Sébastien Ogier     Citroen   + 1:10.9
 5.  Mikko Hirvonen      Ford      + 1:14.5
 6.  Francois Duval      Ford      + 3:10.4
 7.  Matthew Wilson      Ford      + 3:15.1
 8.  Kimi Räikkönen      Citroen   + 3:22.8
 9.  Petter Solberg      Citroen   + 4:47.7
10.  Ken Block           Ford      + 5:42.3
24.  Franz Wittmann      Peugeot   +10:38.9

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