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Rallye-WM: Deutschland

Loeb mit drei Bestzeiten

Loeb konnte seinen Vorsprung vergrößern, Ogier rückte dank Latvala-Dreher vor auf P3. Solberg/Minor wieder dabei. Wittmann Gesamt-19. Sandell 3. in der SWRC.

Michael Noir Trawniczek

Drei von vier Bestzeiten schnappte sich am Samstagvormittag auf dem Truppenübungsgelände Baumholder der überlegen führende Sébastien Loeb – darunter auch die Bestzeit auf der legendären, rund 58 Kilometer langen SP „Panzerplatte“. Nur eine Prüfung konnte Dani Sordo im zweiten Werks-Citroen für sich gutschreiben lassen.

Loeb erklärte nach der Mammutprüfung: “Ich musste auf die Reifen aufpassen und durfte nicht zu hart angreifen. Man muss seinen Fahrstil umstellen und auf die Bedingungen anpassen. Man fühlt dann wenn die Reifen kommen. Es ist eine Frage, wieweit man ans Limit gehen kann. Wenn man zu hart attackiert, beginnt man überall zu rutschen und verliert wieder alles, was man eigentlich schon gewonnen hat."

Mit seinem Bestzeitenfeuerwerk konnte Loeb auch den Vorsprung auf seinen Stallkollegen vergrößern, der vor dem Mittagsservice exakt 23 Sekunden ausgemacht hat. Sordo zuckte mit den Achseln: „Ich versuche sauber zu fahren. Séb ist leider immer etwas schneller als ich. Die Strecke ist sehr wellig und hart zu den Reifen. Ich habe alles versucht, aber es war schwierig."

Wider Erwarten konnte Ford-Pilot Jari Matti Latvala lange Zeit den dritten Platz gegenüber dem aufholenden Sébastien Ogier verteidigen – erst ein Dreher auf der „Panzerplatte“ sorgte dafür, dass Ogier den dritten Platz einnehmen konnte. Latvala schilderte: „Etwa zehn Kilometer vor dem Ende ist es schief gelaufen. Dann folgte auf eine lange Gerade eine lang gezogene Linkskurve, in der ich das Heck verloren und mich gedreht habe. Wir sind verkehrt zur Fahrtrichtung stehen geblieben, weshalb es lang gedauert hatte, bis ich wieder weiterfahren konnte. Ich glaube nicht, dass etwas beschädigt wurde.“

Citroen Junior Ogier liegt als Dritter bereits 1:57 Minuten zurück. Latvala belegt Platz vier, auf Ogier fehlen ihm 8,9 Sekunden. Ogier rechnet damit, dass es weiterhin einen harten Kampf um Platz drei geben wird. Weitere 13 Sekunden zurück liegt Mikko Hirvonen im zweiten Werks-Ford auf Platz fünf. Hirvonen klagte: „Der Reifenverschleiß war gegen Ende der Prüfung hoch und ich begann zu rutschen. Die meisten Abschnitte sind in Ordnung, aber einige Sektionen sind etwas zu gefährlich. Über die harten Bodenwellen ist das Auto schwierig zu kontrollieren.“

Alles andere als ein „Asphalt-Jolly Joker“ scheint Francois Duval bei der aktuellen Ausgabe der Deutschland-Rallye zu sein. Mit etwas mehr als vier Minuten Rückstand belegt der Stobart Ford–Gastpilot den sechsten Gesamtrang. Duval gab zu Protokoll: „Die lange Prüfung war recht nett. Ich denke meine Zeit ist nicht so schlecht. Ich bin etwas zurückhaltend gefahren, damit die Reifen über die Distanz halten. Ich konnte nicht angreifen, weil ich mich im Auto nicht wohl fühle. Am Kurvenausgang liegen viele Steine und ich kann immer erst sehr spät Gas geben."

Nach zwei Reifenschäden am Freitag hatte Petter Solberg einen großen Rückstand zu verzeichnen – nichtsdestotrotz gab der Privatier kräftig Gas, auf der „Panzerplatte“ war der C4-Pilot sogar Zweitschnellster. So konnte er zwei Plätze gutmachen und belegt nun Platz sieben. Auf Duval jedoch fehlt ihm etwas mehr als eine Minute.

23,8 Sekunden hinter Solberg belegt Matthew Wilson den achten Platz – allerdings lauert wenige Sekunden hinter ihm der zweite Citroen Junior Kimi Räikkönen. Nach der für ihn bislang längsten Sonderprüfung seiner noch jungen Rallye-Karriere sagte der frühere Formel 1-Pilot: „Es war okay, aber in der Prüfung davor ist uns der hintere Stabilisator gebrochen. Das Auto hat sich deshalb nicht so verhalten, wie es eigentlich sollte. Die Prüfung kam mir gar nicht so lang vor und es lief nicht schlecht."

Die Österreicher in Trier

Henning Solberg und seine österreichische Co-Pilotin Ilka Minor sind unter „Superally“-Regel wieder in die Rallye eingestiegen – und zwar mit rasantem Tempo: Auf der „Panzerplatte“ fuhren die beiden die drittschnellste S2000-Zeit. Im Gesamtklassement liegen sie freilich abgeschlagen auf Rang 53. Zumal sie in der SWRC ohnehin keine Punkte einheimsen können, ist das jedoch von geringer Bedeutung.

Gleiche Voraussetzungen auch bei Franz Wittmann und Klaus Wicha, die in der SWRC ebenfalls nicht punkteberechtigt sind. Mit seinen Zeiten würde der Interwetten-Pilot in der SWRC-Wertung den guten sechsten Rang belegen – im Gesamtklassement belegt Wittmann Platz 19. Sein Rückstand auf den führenden S2000-Piloten Per Gunnar Andersson beträgt weniger als fünf Minuten – Wittmann kann durchaus zufrieden sein. Am wichtigsten ist dem österreichisch-deutschem Duo ohnehin die Zielankunft.

Skoda-Pilot Andersson konnte Prokop (Ford Fiesta S2000) die Führung in der SWRC-Wertung abknöpfen – allerdings fehlen dem Tschechen nur 1,5 Sekunden. Und auch BRR-Pilot Patrik Sandell liegt in seinem Skoda Fabia S2000 nur 4,4 Sekunden zurück. Ein spannender Dreikampf um den SWRC-Sieg, bei dem jede Zehntelsekunde zählt.

Der zweite Pilot des österreichischen BRR-Teams, Hermann Gaßner junior, belegt in der PWRC den vierten Platz hinter dem regierenden Champion Armindo Araujo, Hans Weijs junior, Haydon Paddon und Patrick Flodin.

Am Nachmittag werden drei kurzen Prüfungen sowie die abschließende SP „Panzerplatte“ ein zweites Mal befahren. Es sind also noch viele Kilometer abzuspulen…



Nach SP 10

 1.  Sébastien Loeb      Citroen  2:12:08.5
 2.  Dani Sordo          Citroen     + 23.0
 3.  Sébastien Ogier     Citroen   + 1:57.9
 4.  Jari Matti Latvala  Ford      + 2:06.8
 5.  Mikko Hirvonen      Ford      + 2:20.1
 6.  Francois Duval      Ford      + 4:10.1
 7.  Petter Solberg      Citroen   + 5:17.7
 8.  Matthew Wilson      Ford      + 5:41.5
 9.  Kimi Räikkönen      Citroen   + 5:45.2
10.  Ken Block           Ford      + 9:20.7
19.  Franz Wittmann      Peugeot   +15:25.3
53.  H.Solberg/I.Minor   Ford      +35:51.1

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