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Rallye-WM: Deutschland

Nur Sordo konnte halbwegs mithalten

Loeb und Sordo führen eine halbe Minute vor den Ford-Piloten. Probleme bei Ogier, Petter Solberg und Duval. Solberg/Minor out. Wittmann auf SP 1 und 2 neutralisiert, jedoch Gesamt-18. auf SP 3.

Michael Noir Trawniczek

Francois Duval

Sébastien Loeb ist in Deutschland bislang ungeschlagen - und er ist fest entschlossen, diese Serie fortzusetzen. Die drei Sonderprüfungen des Freitagvormittags konnte der Citroen-Pilot dann auch jeweils mit Bestzeit abschließen – auch wenn er auf der 23,2 Kilometer langen SP 2 „Grafschaft Veldenz“ eine Schrecksekunde zu verzeichnen hatte: Der C4 schlug mit einem Reifen an einer Barriere an, sodass Loeb zunächst besorgt war, dass der Reifen beschädigt sein könnte. Doch das „Glück des Tüchtigen“ war auf seiner Seite – Loeb konnte den restlichen Vormittag problemlos bewältigen.

Loeb erklärte: „Die Prüfungen waren bei der Besichtigung noch ziemlich schlammig – jetzt ist es ein bisschen abgetrocknet, doch es ist sehr viel Schmutz auf der Strecke und es gibt auch noch schlammige Stellen – das ist sehr knifflig.“

Wirklich mithalten konnte mit dem Ausnahmekönner im Grunde nur Dani Sordo, der in Deutschland und auch bei den weiteren Asphalt-Läufen wieder den zweiten Werks-C4 lenken darf, nachdem er in Finnland ins Citroen Junior Team versetzt wurde. Sordo liegt rund acht Sekunden hinter Loeb auf Platz zwei.

Die beiden Ford-Werkspiloten Jari Matti Latvala und Mikko Hirvonen belegen die Plätze drei und vier, liegen aber bereits mehr als eine halbe Minute zurück. Hirvonen lag nach der zweiten Wertungsprüfung auf Rang drei, verlor jedoch auf der dritten Prüfung, der 19,2 Kilometer langen SP „Moselland“ etwas Zeit: „Eine Abzweigung war überraschend rutschig, da bin ich ein wenig von der Straße abgekommen, einmal ist der Motor abgestorben – am Ende der Prüfung konnten wir dann wieder aufholen“, erklärte der Finne, der nur wenige Sekunden hinter seinem Teamkollegen zurückliegt.

Probleme bei Petter Solberg, Ogier und Duval

Dass die Ford-Piloten im Vergleich zur letzten Asphaltrallye in Bulgarien relativ weit vorne zu finden sind, liegt wohl auch daran, dass die Citroen-Piloten Petter Solberg und Sébastien Ogier alles andere als einen problemfreien Freitagvormittag erlebt haben – zudem wurde auch der belgische Asphaltspezialist Francois Duval bei seinem Gasteinsatz im Stobart Ford von der Technik eingebremst.

Privatier Solberg erwischte es gleich auf der ersten Prüfung „Ruwertal/Fell“: Ein Reifenschaden kostete mehr als 2,5 Minuten. Auf den beiden folgenden Prüfungen konnte Solberg jeweils hinter Loeb und Sordo die drittschnellste Zeit markieren – doch im Gesamtklassement muss sich der Norweger vor dem Mittagsservice vorerst mit Platz neun begnügen. Solberg seufzte: „Ich konnte nichts dagegen tun – jetzt wollen wir versuchen, aufzuholen, wir wollen aber auch nicht zu verrückt fahren. Es war ein sehr unglücklicher Morgen.“

Einen solchen erlebte auch Sébastien Ogier. Das Anti-Stall-System seines C4 funktionierte nicht, sodass der Motor in den langsamen Haarnadelkurven immer wieder abstarb. „Und auf der letzten Prüfung gab es sehr viele Haarnadelkurven, da haben wir gleich einmal 20 Sekunden eingebüßt“, stöhnte der Franzose. Mit 50 Sekunden Rückstand belegt er Gesamtrang fünf – ohne Probleme sollte er am Nachmittag in der Lage sein, die beiden Ford-Piloten zu überholen und den dritten Platz zu erobern.

Auf Platz sechs liegt Stobart Ford-Pilot Matthew Wilson, allerdings liegt der Sohn des Ford-Teamchefs bereits 1:40 Minuten zurück. Mit etwas mehr als zwei Minuten Rückstand belegt Kimi Räikkönen Platz sieben. Der frühere Formel 1-Pilot erklärte schmallippig und selbstkritisch: „Die Prüfungen waren sehr schwierig, ich bin heute morgen sehr schlecht gefahren, am Nachmittag werde ich besser sein.“

Schwer enttäuscht zeigte sich auch Francois Duval – der Stobart Ford-Gastpilot konnte am Morgen auf der ersten SP mit 13,7 Sekunden Rückstand Platz sechs belegen, doch am Ende der zweiten SP verlor er seinen Allradantrieb. „Wir hatten nur noch Hinterradantrieb“, klärte Duval auf. In die Mittagspause ging er mit 2:18 Minuten Rückstand auf Platz acht liegend.

Die Österreicher in Trier

Noch schlimmer erging es Henning Solberg und Ilka Minor, die in Deutschland wieder mit dem Ford Fiesta S2000 an den Start gingen, allerdings nicht in der SWRC punkteberechtigt waren. Nach der fünftschnellsten S2000-Zeit auf der ersten Prüfung war auf SP 2 schon wieder Schluss: Getriebeschaden! Der Norweger und seine österreichische Beifahrerin werden die Fahrt am Samstag unter „Superally“ fortsetzen.

Ganz anders die Stimmung im Lager von Baumschlager Rallye Racing. Das österreichische Team liegt mit Patrik Sandell auf dem zweiten Rang der SWRC – auf den führenden Martin Prokop (Ford Fiesta S2000) fehlen dem Schweden nur 5,3 Sekunden. Weitere 5,4 Sekunden dahinter lauert Per Gunnar Andersson, der wie Sandell einen Skoda Fabia S2000 pilotiert.

Der zweite Pilot des BRR-Teams, der junge Deutsche Hermann Gaßner junior, belegt in der PWRC den sechsten Rang – in Führung liegt Armindo Araujo.

Wie erging es Franz Wittmann im Interwetten-Peugeot 207 S2000? Auf der ersten Prüfung wurde dem Niederösterreicher eine Zeit gut geschrieben, da die SP nach einem Unfall von Kevin Abbring neutralisiert wurde. Weil auch SP 2 vor Wittmanns Start neutralisiert wurde, musste er auch hier Tribut für die hohe Startnummer zahlen, die ihm die Veranstalter zugewiesen haben.

Auf SP 3 konnte Wittmann trotz der hohen Startnummer die 18. Gesamtzeit markieren – auf den schnellsten S2000-Piloten, Martin Prokop, fehlten ihm rund 23 Sekunden – Wittmann konnte namhafte S2000-Piloten wie Xavier Pons oder Michal Kosciuszko hinter sich lassen. Wittmann ist allerdings nicht in der SWRC eingeschrieben – für ihn ist die Rallye in erster Linie eine Vorbereitung auf sein IRC-Comeback am kommenden Wochenende im Rahmen der Barum-Rallye.

Am Nachmittag werden die drei Wertungsprüfungen ein zweites Mal befahren. Los geht’s um 14.37 Uhr mit der SP „Ruwertal/Fell“. Die letzte Prüfung des Tages, die SP „Moselland“ wird um 16.25 Uhr in Angriff genommen.



Nach SP 3

 1.  Sébastien Loeb      Citroen   39:30.5
 2.  Dani Sordo          Citroen     + 8.2
 3.  Jari Matti Latvala  Ford       + 37.0
 4.  Mikko Hirvonen      Ford       + 40.6
 5.  Sébastien Ogier     Citroen    + 50.1
 6.  Matthew Wilson      Ford     + 1:40.5
 7.  Kimi Räikkönen      Citroen  + 2:01.0
 8.  Francois Duval      Ford     + 2:18.5
 9.  Petter Solberg      Citroen  + 2:46.7
10.  Ken Block           Ford     + 3:04.1
34.  Franz Wittmann      Peugeot  + 5:44.6

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