
Dakar-Rallye 2006 | 03.01.2006
Halbzeit: Vorsprung für Mitsubishi!
Vorjahrssieger Peterhansel führt nun vor Mitsubishi-Stallkollege Alphand, Sainz (VW) in Troubles. Tagessieger wurde Magnaldi, Sperrer heute toller 19.
Michael Noir Trawniczek
Heute wartete die achte Etappe auf die Dakar-Protagonisten - sie führte von Atar nach Nouakchott, beinhaltete mit 508 Kilometern die bislang längste Sonderprüfung. An deren Anfang mussten die Piloten kurvige Bergstraßen über die Canyons überwinden, danach wartete eine lange und gerade Strecke. Manche konnten dabei den Wind zu ihren Gunsten nützen.
Autos: Peterhansel führt vor Alphand!
Vorjahrssieger Stephané Peterhansel konnte die Gesamtführung übernehmen, der Mitsubishi-Pilot wurde heute lediglich von Thierry Magnaldi im Schlesser-Buggy (Gesamt-6.) geschlagen. Doch völlig unkompliziert war sein Tag wiederum nicht: "Ich blieb einmal im Sand stecken und wir hatten auch zwei Reifenschäden. Der zweite Teil der Sonderprüfung war sehr schnell, mit Rückenwind erreichten wir dort 196 km/h." Peterhansel musste sich den zweiten Tagesrang mit dem amerikanischen Volkswagen-Fahrer Marc Miller (Gesamt-8.) teilen, die beiden brauchten für die Sonderprüfung die exakt gleiche Zeit.
Auf Platz 2 der Gesamtwertung rutschte Mitsubishi-Stallkollege Luc Alphand ab, allerdings liegt er nur 32 Sekunden hinter Peterhansel. Alphand wurde heute nur Fünfter und klagte: "Das war ein schlimmer Tag für mich. Ich blieb über eine Viertelstunde lang im Sand stecken und wir haben uns für eine Zeit lang auch verirrt."
Die dritte Mitsubishi-Speerspitze, der Spanier Joan-Nani Roma, wurde heute Vierter und belegt auch im Gesamtklassement den vierten Rang. Mitsubishi-Teamchef Dominque Serieys erklärte: "Wir befinden uns erst auf dem halben Weg nach Dakar - aber wir wollen nicht bestreiten, dass wir einige sehr positive Tage hatten. Aber dies ist die Rallye Dakar und hier kann immer und überall etwas passieren."
Mitsubishi konnte heute gegenüber Erzkonkurrent Volkswagen den Vorsprung vergrößern. Nach einem schlechten Tag für Dakar-Königin Jutta Kleinschmidt (verlor im Sand 47 Minuten) ist nun Giniel de Villiers die neue VW-Speerspitze - ihm fehlen nun rund 26 Minuten auf die Spitze. De Villiers erklärte: "Es ist erstaunlich, dass wir uns um eine Position verbessert haben, denn heute ging alles schief: Drei Reifenschäden, einmal festgefahren, dann auf eine Auto aufgelaufen, einmal verirrt und zum Schluss angehalten, um Gras aus dem verstopften Kühler zu ziehen."
Carlos Sainz hat indes noch viel größere Probleme, bereits nach 25 Kilometern traf er mit seinem VW einen Stein und musste auf den Assistenz-Truck warten, nun versucht der Spanier mit großem Rückstand doch noch das Ziel zu erreichen.
Sperrer/Floene wurden 19.! Kalt/Warm erleben auch Raphael Sperrer und sein Kopilot Ola Floene bei ihrem ersten Dakar-Abenteuer. Nachdem das österreichisch-norwegische Duo gestern eine "Tour der Leiden" erleben durfte, und beispielsweise bei Dunkelheit ohne Licht, mit rausgestreckten Köpfen, absolvieren musste, darf man sich heute wiederum über das beste Tagesergebnis freuen. Sperrer/Floene belegten heute den ausgezeichneten 19. Platz und liegen in der Gesamtwertung nun auf Rang 65.
Weil die Rallye Dakar 2006 bei der Halbzeit angelangt ist, dürfen sich die Wüstenfüchse morgen in der mauretanischen Hauptstadt einen Ruhetag gönnen. Dafür wartet dann am Montag die mit 599 Kilometern längste Sonderprüfung des gesamten Bewerbs auf die Tapferen. Die Etappe führt von Nouakchott nach Kiffa.
Motorräder: Coma ist der Halbzeit-Leader!
Bei den Motorräder bleibt KTM-Pilot Coma der Leader, er führt sechs Minuten vor Markenkollege Pujol. Die Tageswertung gewann der Franzose Casteu, ebenfalls auf KTM. Im Gesamtklassement belegen sage und schreibe elf KTM-Piloten die ersten Plätze.
Trucks: Chagin ungefährdet!
Auch bei den Trucks gab es keinen Führungswechsel. Der Russe Chagin auf Kamaz führt rund 30 Minuten vor Markenkollege und Landsmann Kabirov, der die Tageswertung gewonnen hat. Die Dakar bleibt also in punkto LKW fest in russischer Hand.
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