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Dakar-Rallye 2006

Führungswechsel - Doppelführung für Mitsubishi!

Mitsubishi blies zum Angriff: Peterhansel gewann die Sonderprüfung, ist Gesamtzweiter. Es führt Alphand. Sperrer nach Strafe auf Rang 103, rutschte auf den 78. Gesamtrang ab.

Michael Noir Trawniczek

Von Zouérat aus waren heute nur zehn Kilometer zu fahren, schon begann die 499 Kilometer lange Sonderprüfung, danach wartete nach nur 12 Kilometern das Ziel, in Atar. Es war die erste Prüfung, die ausschließlich in der Wüste abgehalten wurde. Bei sonnigen 24 Grad Celsius erlebte die Rallye Dakar heute eine ziemlich turbulente siebente Etappe...

Autos: Tagessieg für Peterhansel, Führung für Alphand!

Immer wieder erklärten die Protagonisten jenes Teams, welches die letzten fünf Ausgaben der Wüsten-Rallye gewinnen konnte, dass man "auf Abwarten" fahren und erst später zum Angriff blasen werde. Und heute war es so weit! "Volle Attacke!", hieß der Befehl von Mitsubishi-Teamchef Dominique Serieys. Und die Fahrer hielten sich daran.

Vorjahrssieger Stephané Peterhansel konnte die Sonderprüfung für sich entscheiden, obwohl er einen Reifen wechseln musste. Der Franzose erzählt: "Das war eine sehr schwierige Sonderprüfung mit viel Sanddünen und ein wenig Kamelgras. Das Wichtigste war heute die Navigation, und nicht im Sand stecken zu bleiben. Ich hatte einen schleichenden Plattfuß, weshalb ein Reifenwechsel nötig wurde. Aber es war trotzdem ein sehr positiver Tag für uns."

Da kann sich Mitsubishi-Stallkollege Luc Alphand nur anschließen - der Ex-Skistar wurde mit seinem Navigator Gilles Picard heute mit 4:23 Minuten Rückstand Zweiter und konnte somit die Führung im Gesamtklassement übernehmen. Hinter ihm liegt bereits Peterhansel mit einem Rückstand von 3:12 Minuten. Mitsubishi konnte Erzkonkurrent Volkswagen also nicht nur die Führung entreißen, sondern darf sich nun sogar über eine Doppelführung freuen.

Der Gesamtführende Alphand strahlte: "Es ist schön, nach der ersten wirklichen Wüsten-Sonderprüfung vorne zu liegen. Aber es liegt noch ein langer Weg vor uns." Alphand klagte über leichte Nackenschmerzen, die er sich bei einem Sprung respektive bei der dazugehörenden harten Landung zugezogen hat. Aber: "Das ist nichts schlimmes. Ich bin heute ein paar Mal stecken geblieben und verlor rund 15 Minuten im Kamelgras - aber ich bin froh, ohne größere Probleme ins Ziel gekommen zu sein." Der Dritte im Mitsubishi-Bunde, Nani Roma, wurde heute Siebenter und belegt in der Gesamtwertung Platz 6.

Schlechter Tag für VW. Während es für Mitsubishi heute prächtig lief, gab es bei Volkswagen lange Gesichter. Nach zirka 100 Kilometern kamen einige Fahrer vom Weg ab, darunter auch Jean-Louis Schlesser (im Schlesser-Buggy, nun Gesamt-7.) und eben auch Volkswagen-Pilot Giniel de Villiers, der damit seine gestern übernommene Gesamtführung gleich wieder los wurde und auf Rang 4 zurückrutschte. Und auch Bruno Saby bleib mit seinem VW nach einem Defekt liegen, konnte weiterfahren, um danach abermals einem Defekt zum Opfer zu fallen, Saby verlor satte 2,5 Stunden. Zwei Stunden und 15 Minuten verlor auch Stallkollege Mark Miller, nach einem Überschlag. Glücklicherweise gab es keine Verletzungen zu beklagen. Und schließlich patzte auch Carlos Sainz, der schon mehrere Sonderprüfungen gewinnen konnte. Der Rallye-Haudegen blieb in den Dünen stecken, wurde Tages-Fünfter und belegt nun auch im Gesamtklassement Rang 5.

Und auch bei VW-Pilotin Jutta Kleinschmidt lief es heute wenig erfreulich - sie wurde mit 11:49 Minuten Tages-Dritte und ist auch in der Gesamtwertung auf dem dritten Rang zu finden, die Deutsche ist nun die Speerspitze von VW. Kleinschmidt erlebte ebenfalls einen harten Tag, bleibt aber optimistisch: "Nach drei Reifenschäden Platz drei zu halten, bedeutet, dass wir mit einem blauen Auge davon gekommen sind. Wir mussten die Luft nicht nur vor den Dünen ablassen, sondern die Reifen danach auch wieder aufpumpen, da wir keine Reserveräder mehr hatten."

Von einem "blauen Auge" sprach auch Volkswagen-Teamchef Kris Nissen, er bleibt jedoch ebenfalls hoffnungsvoll: "Es ist noch nichts verloren, die Rückstände sind vergleichsweise gering. Die Rallye bleibt spannend."

Sperrer: Von 47 auf 78. Der Österreicher Raphael Sperrer und sein Beifahrer Ola Floene werden bei ihrem ersten gemeinsamen Dakar-Abenteuer auch emotional kräftig durchgeschüttelt: Ein Tag hui, der nächste pfui. Nach der Verhängung einer Strafstunde war heute nur noch Platz 103 möglich. Das Gauloises-Team belegt nun im Gesamtklassement Platz 78. Gestern noch durfte man jubeln, weil man nach einem hervorragenden Tag den 47. Gesamtrang erzielt hatte. Die Dakar ist grausam - umso schöner eigentlich, dass Sperrer/Floene noch im Rennen sind...

8. Etappe. Morgen Samstag geht es von Atar nach Nouachott - der erste Teil der 508 Kilometer langen Sonderprüfung besteht aus einer sehr kurvigen Strecke durch Canyons und Wadis, danach folgt eine sehr lange Gerade. Dort lockt der Tritt auf das Gaspedal, dies kann aber zu üblen Überraschungen führen. Am Sonntag dann gibt es in Nouachott einen wohlverdienten Ruhetag.

Motorräder: Wieder De Gavardo, Coma bleibt in Führung!

Bei den Motorrädern siegte wie schon gestern KTM-Pilot De Gavardo, dahinter sein Markenkollege Coma und fünf weitere KTM-Piloten. Coma bleibt in der Gesamtwertung vorne, doch dahinter, mit 4:30 Minuten Rückstand, lauert schon De Gavardo. Die ersten sieben Piloten der Gesamtwertung fahren ein Motorrad der Marke KTM!

Trucks: Chagin nur Sechster, bleibt aber in Führung!

Und auch bei den Trucks ging es heute turbulent zu. Platz 1 erzielte der Holländer Stacey auf einem LKW der Firma MAN, dahinter das russische Trio Kabirov/Belyaev/Mokeev auf Kamaz. Die Russen belegen auch in der Gesamtwertung Rang 2 - hinter seinem Markenkollegen, dem Führenden Chagin, der heute nur Sechster wurde aber immer noch einen Vorsprung von 1:22.28 Stunden vorweisen kann.

Zu den Ergebnissen/Gesamtwertung!

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