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Dakar 2006

Jetzt wird's ernst!

Der Countdown läuft, die Vorbereitungen sind abgeschlossen, nur noch wenige Stunden trennen Raphael Sperrer von seiner Dakar-Premiere.

Unmittelbar nach den Weihnachtsfeiertagen war es soweit: Raphael Sperrer nahm Abschied von seiner Gattin und seiner kleinen Tochter, bestieg in Linz den Flieger Richtung Lissabon und brach damit nach monatelanger Vorbereitung zum größten Abenteuer seiner bisherigen Karriere auf: Zur Rallye Lissabon-Dakar 2006.

Das Abenteuer begann dann schon kurz nach seiner Ankunft in der portugiesischen Hauptstadt: Gerade erst aus dem Flieger gestiegen, mußte der Oberösterreicher mitsamt seinem Team zur technischen und administrativen Abnahme. Was sich harmlos anhört, war eine Nerven und Zeit raubende Prozedur, die sich über einen ganzen Tag hinzog.

Der Wüsten-Buggy des deutschen 2drive-Teams, der Sperrer und seinen Co-Piloten Ola Floene sicher über die 9.000 Kilometer lange Strecke bringen soll, wurde von den Kommissären genauestens durchgecheckt. Am Ende durfte sich das Duo über eine erfolgreiche Abnahme und die Startnummer 361 freuen!

Doch die Freude währte nicht lange: Nach dem Material kam der Mensch an die Reihe, für jeden wichtigen Bereich gab es langwierige Prozeduren. Alleine die Unterweisung in Sicherheits- und Erste-Hilfe-Angelegenheiten nahm zwei Stunden in Anspruch, das norwegisch-österreichische Team mußte brav die „Schulbank“ drücken.

Sperrer: „Es ist ungefähr so, wie ich erwartet habe. Wir lernen mit jeder Sekunde neue Dinge dazu. Unter anderem lerne ich aber auch, daß hier alles ein bisserl genauer ist und ein bisserl länger dauert. Ich war einige Male der Verzweiflung nahe, weil es so akribisch und dementsprechend langsam von statten geht. Aber am Ende haben wir es geschafft, unser Buggy steht im Parc Fermé und wir sind zum Start zugelassen – alles bestens.“

Co-Pilot Ola Floene hatte am meisten mit den Tücken des GPS-Systems zu kämpfen: „Das ist Wahnsinn! Dieses Ding hat mit einem herkömmlichen GPS, das man von den Auto-Navigationssystemen her kennt, nichts zu tun. Es ist enorm kompliziert und bei der ersten Einführung habe ziemlich lange gebraucht, um es halbwegs zu verstehen. Ich frage mich, wie das für absolute Amateure ist… Aber zum Glück gibt’s hier jeden Tag einen „GPS-Kurs“, dort geh’ ich bis zum Start regelmäßig hin!“

Trotzdem: Bislang ist alles nur ein Vorspiel vor der eigentlichen Aufgabe, die ab der Fahrt über die Startrampe wartet: Schon die erste Etappe am 31. Dezember hat 370 Kilometer! Und zum Jahreswechsel bliebt für Feierlichkeiten keine Zeit: Am 01. Jänner warten fast 570 Kilometer auf das Duo Sperrer/Floene, da ist vollste Konzentration gefragt:

„Es wird von Beginn an unheimlich schwierig“, ist sich Raphael Sperrer bewußt: „Das Starterfeld ist noch bunt durcheinander gewürfelt. Man wird oft auf langsamere Teams auflaufen, im Staub der Konkurrenten fahren müssen, dabei sind die Strecken hier in Portugal bestimmt nicht besonders leicht. Wir müssen vorsichtig beginnen.“

Und auch wenn nach diesen beiden Tagen gut 1.000 Kilometer absolviert sind: Die Rallye Lissabon-Dakar hat damit noch gar nicht richtig begonnen: Denn erst in der Nacht von ersten auf zweiten Jänner 2006 setzt der Troß nach Afrika über – wo 8.000 weiter Kilometer vor den Teams liegen und sich die Spreu vom Weizen trennen wird…

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