
Dakar-Rallye 2006 | 11.01.2006
Ankunft in Dakar!
Die BMW-Teamkollegen Chicherit und Cox feierten heute einen Doppelsieg. Mitsubishi-Pilot Luc Alphand fährt seinem ersten Dakar-Sieg entgegen.
Michael Noir Trawniczek
Der Dakar-Tross bewegte sich heute über 634 Kilometer von Tambacounda nach Dakar, dem Zielort der Wüsten-Rallye. Dazwischen gab es noch 254 Kilometer an Sonderprüfung zu bewältigen. Die Rallye-Dakar steht kurz vor ihrem Ende. Morgen umkreisen die Wüstenfüchse nur noch den Lac Rose, das sind nur noch läppische 34 Wertungskilometer.
Autos: Chicherit siegte vor Cox - Doppelsieg für BMW!
Der Franzose Guerlain Chicherit war mit seinem BMW X3 heute der Schnellste, direkt vor seinem Stallkollegen Alfie Cox. BMW erzielte somit den ersten Tagessieg bei der Rallye Dakar 2006. Dahinter reihten sich Miller (Volkswagen) und Schlesser (Schlesser-Buggy) auf den Rängen 3 und 4 ein.
Auf Rang 5 landete der Verfolger von Favorit und Leader Luc Alphand, Volkswagen-Pilot Giniel de Villiers, ein. Er hatte heute quasi seine letzte Chance - doch Mitsubishi-Pilot Alphand überließ De Villiers die Vorfahrt, um sich direkt hinter ihm einzureihen und so den Vorsprung in der Gesamtwertung halten zu können. Lustigerweise unterliefen den beiden im Laufe der Fahrt Navigationsfehler. Alphand passierte rund vier Minuten hinter De Villiers auf Rang 8 die Ziellinie und liegt in der Gesamtwertung nun rund 17 Minuten vor De Villiers - der ehemalige Skistar kann nur noch durch einen Defekt oder einen Crash den Gesamtsieg verlieren.
Luc Alphand wurde bei der Rallye Dakar im Jahr 2004 mit einem BMW Vierter, im letzten Jahr belegte er hinter seinem Mitsubishi-Stallkollegen Stephane Peterhansel den zweiten Platz. Mit seinem Sieg würde er Mitsubishi morgen Sonntag den sechsten Dakar-Sieg in Folge bescheren.
Obwohl er heute rund eine halbe Stunde verloren hatte und nur den 18. Tagesrang belegen konnte, wird Mitsubishi-Stallkollege Joan-Nani Roma in der Gesamtwertung den dritten Platz belegen und somit dafür sorgen, das zwei Mitsubishi-Fahrer auf dem Siegerpodest stehen werden.
Denn während Roma einen Rückstand von 1:50 Stunden aufweist, sind es bei seinem Teamkollegen Stephane Peterhansel bereits satte 3:20 Stunden - der Topfavorit hat keine Chance mehr, aus eigener Kraft auf das Podium zu gelangen. Im Gegenteil: Auf Rang 5 lauert VW-Pilot Miller, nur drei Minuten hinter Peterhansel. Auf einem einsamen sechsten Gesamtrang liegt Dakar-Haudegen Jean-Louis Schlesser - er weist einen Rückstand von 4:09 Stunden auf.
Sperrer musste aufgeben. Traurig aber wahr: Weil der Motorschaden an seinem Renault-Buggy nicht zu reparieren war, musste Raphael Sperrer w. o. geben. Zwar konnte man gestern den Wagen noch ins Ziel schleppen, doch ein Blick in das Motoreninnere offenbarte die bittere Wahrheit. Sperrer und sein norwegischer Kopilot Ola Floene fuhren heute in einem Mietwagen nach Dakar. Kurz vor dem Motorschaden lagen die beiden gestern auf dem sensationellen elften Tagesrang, am Tag zuvor belegten sie den 13. Platz. In der Gesamtwertung war das Duo bereits auf Rang 34 vorgerückt - auch wenn die beiden das Ziel nicht erreicht haben: Was hier gezeigt wurde, war mehr als eindrucksvoll und Sperrer und Floene können stolz auf ihr erstes Dakar-Abenteuer blicken. Und: Die gebotenen Leistungen schreien nach einer Teilnahme an der Rallye Dakar 2007!
Morgen Sonntag umkreisen die Dakar-Teilnehmer den Lac Rose. Die Sonderprüfung beträgt lächerliche 34 Kilometer. Doch alle wissen: Der Defektteufel kann grausam und unbarmherzig sein. Wirklich geschafft hat man es also erst morgen.
Motorräder: Tagessieg für Yamaha!
Während ansonsten stets KTM-Piloten die Spitzenränge befüllten, holte sich heute Yamaha-Pilot Fretigne den Tagessieg vor Leader Coma (KTM) und seinem Markenkollegen Farres-Guell. In der Gesamtwertung jedoch das gewohnte Bild: Acht KTM-Fahrer in den Top 8 - die Reihung: Coma, Despres, Sala. Auch bei den Zweirädern kann nur noch der Defektteufel oder ein Sturz eine Änderung bewirken.
Trucks: Kabirov siegte vor Stacey!
Bei den LKWs holte sich Kamaz-Pilot Kabirov den Tagessieg vor Stacey (MAN), De Azevedo (Tatra) und Gesamtleader Chagin (Kamaz). Hinter dem Russen liegen Stacey und Kabirov - auch hier sind die Abstände riesengroß.
Ergebnisse/Gesamtwertung