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Dakar-Rallye 2006

Schlammige erste Etappe!

Rallye-Ass Carlos Sainz konnte bei seinem Dakar-Debüt die Eröffnungs-Etappe für sich entscheiden. Die Mitsubishi-Fahrer Sousa und Saby wurden 6. und 7.

Michael Noir Trawniczek

Teilnehmerrekord bei der Dakar-Rallye - 475 Fahrzeuge standen heute morgen in Lissabon bereit. 232 Motorräder, 174 Autos und 69 Trucks nahmen die erste Etappe von der portugiesischen Hauptstadt nach Portimao auf. Die schlammige Prüfung stellte für die Piloten eine Herausforderung dar, hinzu kamen Regenfälle.

Autos: Debütant Sainz auf vertrautem Boden Schnellster!

Quasi auf vertrautem Boden konnte der siegreichste Rallye-WM-Pilot aller Zeiten, Carlos Sainz, die erste Etappe der Dakar-Rallye für sich entscheiden. Die ersten beiden Etappen der 28. Ausgabe der Marathon-Rallye entsprechen am ehesten jenen eines Rallye-WM-Laufs, was dem Dakar-Newcomer natürlich entgegen kam. Der Volkswagen-Pilot gewann die 83 Kilometer lange Etappe mit einer Zeit von 56:20 Minuten, dahinter reihten sich Nissan-Fahrer Carlos Sousa (1:30 Minuten Rückstand) und Bruno Saby im zweiten VW Touareg (+1:51) auf den Rängen 2 und 3 ein.

Carlos Sainz, mit dem deutschen Kopiloten Andreas Schulz unterwegs, zeigte sich naturgemäß zufrieden mit seinem Dakar-Debüt: "Ich bin zufrieden, gleich zu Beginn die Bestzeit erreicht zu haben. Dabei waren die Bedingungen alles andere als einfach: Eine Kreuzung war schlecht zu sehen und wir mussten sogar zurücksetzen. Umso schöner ist das Ergebnis." Teamkollegin Jutta Kleinschmidt belegte Rang 4 der ersten Tageswertung.

Das beste Mitsubishi-Pärchen waren heute der Spanier Joan Roma mit seinem Beifahrer aus Andorra, Henri Magne - sie belegten Platz 6 und weisen einen Rückstand von 3:12 Minuten auf. Direkt hinter den beiden reihten sich Luc Alphand und sein Kopilot Gilles Picard mit einem Rückstand von 3:20 Minuten ein. Alphand sprach von einem problemlosen Tag, warnte jedoch: "Die zweite Etappe ist sehr schlammig, das könnte gefährlich werden. Wenn du die Traktion verlierst, fangen die Probleme an."

Pech hatte der Vorjahrssieger Stéphane Peterhansel - der Mitsubishi-Pilot musste einen Reifenwechsel vornehmen und belegte am ersten Tag Platz 11, Rückstand 3:46 Minuten. Peterhansel musste als Erster durch die Prüfung und wurde bereits kurz nach dem Start von einem Reifenschaden gestoppt. Zwei Minuten dauerte der Wechsel des Pneus. Kurz vor dem Ziel ereilte auch Mitsubishi-Teamkollege Hiroshi Masuoka das gleiche Schicksal - der Japaner konnte so nur den 13. Platz belegen.

Stéphane Peterhansel erklärte: "Die heutige Prüfung war sehr variantenreich. Es gab einige Plätze, an denen man vorsichtig fahren musste. Es war stellenweise schlammig und es gab auch einige Wasserpfützen zu überwinden. Andere Stellen wiederum konnte man weitaus schneller befahren - aber nach dem Reifenschaden hatten wir keine Chance mehr, eine schnelle Zeit zu fahren."

Der Teamdirektor des Mitsubishi-Ralliart-Teams, Dominique Serieys, weiß jedoch genau, dass es sich lediglich um den ersten Tag einer Marathon-Rallye handelt und dass folglich noch alles möglich ist: "Wir hatten heute ein bisschen Pech. Es ist niemals einfach, die Prüfung zu eröffnen und Stéphane bezahlte den Preis mit einem Reifenschaden. Er verlor Zeit beim Reifenwechsel und dann musste auch Hiroshi stoppen, um einen Pneu zu wechseln. Aber wir sind gerade erst am Anfang. Wir sind zuversichtlich, wir werden keine Risiken auf uns nehmen und erst mal abwarten, bis wir in Afrika angelangt sind."

Wie erging es Raphael Sperrer bei seinem Dakar-Debüt? Der Österreicher erlebte einen problemlosen ersten Tag und konnte mit seinem Sechszylinder-Buggy den sehr guten 25. Platz belegen.

Morgen Sonntag wird von Portimao aus gestartet, nach 65 Straßenkilometern folgt die 115 Kilometer lange zweite Etappe über die Berge der Algarve, danach müssen weitere 387 Straßenkilometer zurückgelegt werden - das Ziel heißt Malaga-City. Dort wartet die Fähre in Richtung Afrika.

Erste Etappe/Gesamtklassement Autos:

1. Carlos Sainz (E)/Andreas Schulz (D) Volkswagen Touareg 56m 20s
2. Carlos Sousa (P)/Jean-Marie Lurquin (B) Nissan Pick-Up 57m 50s
3. Bruno Saby (F)/Michel Périn (F) Volkswagen Touareg 58m 11s
4. Jutta Kleinschmidt (D)/Fabrizia Pons (I) Volkswagen Touareg 58m 44s
5. Guerlain Chicherit (F)/Matthieu Baumel (F) BMW X3 CC 59m 22s
6. Joan Roma (E)/Henri Magne (AND) Mitsubishi Pajero/Montero Evolution 59m 32s
7. Luc Alphand (F)/Gilles Picard (F) Mitsubishi Pajero/Montero Evolution 59m 40s
8. Giniel de Villiers (ZA)/Tina Thörner (S) Volkswagen Touareg 59m 48s
9. Thierry Magnaldi (F)/Arnaud Debron (F) Schlesser-Buggy 59m 50s
10. Mark Miller (USA)/Dirk Von Zitzewitz (D) Volkswagen Touareg 1h 00m 00s
11. Jean-Louis Schlesser (F)/Francois Borsotto (F) Schlesser-Buggy 1h 00m 06s
12. Stéphane Peterhansel (F)/Jean-Paul Cottret (F) Mitsubishi Pajero/Montero Evolution 1h 00m 42s
13. Hiroshi Masuoka (J)/Pascal Maimon (F) Mitsubishi Pajero/Montero Evolution 1h 00m 54s


Motorräder: Dreifachführung für KTM!

Bei den Motorrädern liegen nach der ersten Etappe drei Motorräder der österreichischen Firma KTM in Führung. Cyril Despres (Gauloises KTM) gewann mit einer Zeit von 58:10 Minuten, dahinter Faria (KTM/+0:04) und Coma (Repsol KTM/+0:07).

Erste Etappe/Gesamtklassement Motorräder:

1. Despres (Gauloises KTM) 58:10 min
2. Faria (KTM) 58:14 min + 00:04
3. Coma (Repsol KTM) 58:17 min + 00:07
4. Rodrigues (YAMAHA) 59:00 min + 00:50
5. Esteve Pujol (Gauloises KTM) 59:10 min + 01:00
6. Fretigne (YAMAHA) 59:15 min + 01:05
7. Casteu (Gauloises KTM) 59:36 min + 01:26
8. Pellicer (KTM) 59:54 min + 01:44
9. Caldecott (Repsol KTM) 01:00:35 h + 02:25
10. Goncalves (HONDA) 01:00:45 h + 02:34

Trucks: Chagin zwei Minuten vor Biasion

Bei den Lastkraftwagen holte sich das Trio Chagin/Yakubov/Savostin auf Kamac den ersten Tagessieg. Dahinter Biasion auf Iveco und De Azevedo auf Tatra.

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