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Dakar-Rallye 2006

Die Rallye-Ikone nützte ihre Chance...

Wie schon am Vortag konnte Altmeister und Dakar-Rookie Carlos Sainz auf der WRC-artigen Prüfung brillieren. Doch die Mitsubishi-Fahrer holten auf...

Michael Noir Trawniczek

Die zweite Etappe führte die Dakar-Protagonisten von Portimao nach Malaga, die 100 Kilometer lange Sonderprüfung über die Bergstraßen der Algarve war jedoch weniger schlammig und rutschgefährlich, als dies von einigen Teilnehmern befürchtet wurde. Die zweite Prüfung war im Vergleich zur ersten eher trocken.

Autos: Sainz baute seine Führung aus!

Und weil auch diese zweite Sonderprüfung jenen der Rallye-WM nahe kommt, konnte die Rallye-WM-Ikone Carlos Sainz noch einmal zugeschlagen und die Bestzeit markieren - genauso wie das viele Experten vorausgesagt haben. Ein perfektes Dakar-Debüt für den Altmeister, der somit seine Führung in der Gesamtwertung weiter ausbauen konnte.

Der VW-Pilot erklärte: "Das war ein richtig runder Auftakt: Beide Prüfungen in Europa zu gewinnen, ist natürlich ein sehr schöner Start in meine erste Rallye Dakar."

Sainz und sein Kopilot Andreas Schulz bewältigten die Prüfung in 1:34.28 Minuten, die beiden waren damit um 25 Sekunden schneller als das Mitsubishi-Duo Luc Alphand und Gilles Picard. Für die beiden Franzosen verlief dieser zweite Tag ziemlich zufrieden stellend, konnten sie doch auf Platz 2 der Gesamtwertung vorrücken. Alphand erklärte: "Ich habe erwartet, dass die heutige Prüfung trockener sein wird, weil wir doch in höheren Regionen unterwegs waren. Wichtig war heute, mit den Führenden in Kontakt zu bleiben, ohne dabei zu viel zu riskieren und möglichst wenig Zeit zu verlieren. Es war ein guter Tag für mich."

Das kann auch Teamkollege Joan Roma behaupten, der mit einem fünften Tagesrang auf Platz 3 der Gesamtwertung vorrücken konnte. Auch Roma sagte, dass er nicht zu viel riskieren wollte, er fügte hinzu: "Jetzt können wir Europa hinter uns lassen und uns auf die wirkliche Dakar-Rallye konzentrieren. Für mich startet die Dakar am Montag in Marokko." Bekanntlich wird der Dakar-Tross nun mittels Fähre nach Afrika transportiert, wo die unendlichen Weiten der Wüste auf sie warten...

Dort möchte sicher auch Mitsubishi-Markenkollege Stéphane Peterhansel sein Pech abschütteln, denn der Titelverteidiger und Topfavorit musste sich wie schon gestern abermals mit einem Reifenschaden abfinden. Peterhansel und sein Beifahrer Jean Paul Cottret wurden dennoch Sechster der Tageswertung und belegen in der Tabelle nun Platz 10. Peterhansel erklärte: "Ich werde nicht gerade die besten Erinnerungen an meine Passage durch Portugal haben. Wir mussten schon wieder einen Reifen wechseln und haben wieder Zeit verloren."

Repsol Mitsubishi Rallart-Teamdirektor Dominique Serieys zeigte sich dennoch zufrieden damit, dass "alle vier Autos in den Top 10 der Gesamtwertung zu finden sind, bevor wir nach Afrika gehen". Der vierte Mitsubishi-Pilot, Hiroshi Masouka, wurde heute Vierter und liegt in der Gesamtwertung auf Rang 6. Ein Extra-Lob gab es für Luc Alphand - Serieys: "Das war eine großartige Performance - dass er auf einer Strecke, die viel mehr einer WRC-Sonderprüfung entspricht, so knapp hinter Carlos Sainz ins Ziel kommen konnte."

In der Gesamtwertung liegt VW-Fahrer Bruno Saby nach einem siebenten Tagesrang hinter Sainz, Alphand und Roma auf Rang 4. Stallkollegin Jutta Kleinschmidt wurde heute Zehnte und belegt im Gesamtklassement Platz 7. Die Deutsche liegt damit direkt vor Nasser Saleh Al-Attiyah, der mit seinem in Österreich gebauten BMW heute den guten dritten Tagesrang erzielte.

Stichwort Österreich. Nach einem viel versprechenden Dakar-Debüt gestaltete sich der zweite Tag im jungen Dakar-Leben des Raphael Sperrer als ziemlich problematisch. Der Österreicher belegte mit seinem Buggy heute nach Problemen mit dem Gaspedal den 170. und letzten Rang der Tageswertung, verlor über eine Stunde an Zeit. Das Duo Sperrer/Floene wird im Gesamtklassement auf Rang 161 geführt, Rückstand 1:18.36 Minuten.

Nachdem die Boliden, die Fahrer und alle anderen Dakar-Protagonisten mit der Fähre nach Afrika gebracht wurden, wird morgen Montag in Nador die 672 Kilometer lange dritte Etappe gestartet. Die 314 Kilometer lange Sonderprüfung ist neu im Programm - hier müssen viele ausgetrocknete und mit groben Steinen übersäte Flussbetten überquert werden - es lauern also die klassischen Dakar-Fallen...

Ergebnis 2. Etappe Autos:

1. Carlos Sainz (E)/Andreas Schulz (D) Volkswagen Touareg 1h 34m 28s
2. Luc Alphand (F)/Gilles Picard (F) Mitsubishi Pajero/Montero Evolution 1h 34m 53s
3. Nasser Saleh Al-Attiyah (QA)/Alain Guehennec (F) BMW X3 CC 1h 34m 56s
4. Hiroshi Masuoka (J)/Pascal Maimon (F) Mitsubishi Pajero/Montero Evolution 1h 35m 29s
5. Joan Roma (E)/Henri Magne (AND) Mitsubishi Pajero/Montero Evolution 1h 35m 30s
6. Stéphane Peterhansel (F)/Jean-Paul Cottret (F) Mitsubishi Pajero/Montero Evolution 1h 36m 53s
170. Raphael Sperrer (Aut)/Ola Floene (Nor) Gauloises Buggy 2h 44m 59s

Gesamtwertung Autos:

1. Carlos Sainz (E)/Andreas Schulz (D) Volkswagen Touareg 2h 30m 48s
2. Luc Alphand (F)/Gilles Picard (F) Mitsubishi Pajero/Montero Evolution 2h 34m 33s
3. Joan Roma (E)/Henri Magne (AND) Mitsubishi Pajero/Montero Evolution 2h 35m 02s
4. Bruno Saby (F)/Michel Périn (F) Volkswagen Touareg 2h 35m 10s
5. Carlos Sousa (P)/Jean-Marie Lurquin (B) Nissan Pick-Up 2h 35m 20s
6. Hiroshi Masuoka (J)/Pascal Maimon (F) Mitsubishi Pajero/Montero Evolution 2h 36m 23s
7. Jutta Kleinschmidt (D)/Fabrizia Pons (I) Volkswagen Touareg 2h 36m 37s
8. Nasser Saleh Al-Attiyah (QA)/Alain Guehennec (F) BMW X3 CC 2h 37m 30s
9. Guerlain Chicherit (F)/Matthieu Baumel (F) BMW X3 CC 2h 37m 35s
10. Stéphane Peterhansel (F)/Jean-Paul Cottret (F) Mitsubishi Pajero/Montero Evolution 2h 37m 35s
161. Raphael Sperrer (Aut)/Ola Floene (Nor) Gauloises Buggy 3h 49m 24s

Motorräder: Und wieder KTM on top!

Bei den Motorrädern findet man auch am zweiten Tag drei KTM-Piloten an der Spitze. Die Reihung lautet Faria, Pujol und Casteu. Cyril Despres, der gestern am schnellsten war, belegte heute Rang 11. In der Gesamtwertung tummeln sich eifrig die KTM-Fahrer - in den Top 6 gibt es mit Yamaha-Pilot Rodrigues auf Rang 3 nur einen Piloten, der nicht auf das österreichische Zweirad setzt. In Führung liegt Pujol.

Ergebnis 2. Etappe Motorräder:

1. Faria (KTM) 01:37:07h
2. Esteve Pujol (Gauloises KTM) +01:07
3. Casteu (Gauloises KTM) + 01:28
4. Rodrigues (YAMAHA) + 02:00
5. Coma (Repsol KTM) + 02:08
6. Pellicer (KTM) + 02:28
7. Farres Guell (YAMAHA) + 02:52
8. Goncalves (HONDA) + 03:07
9. Fretigne (YAMAHA) + 03:28
10. Sala (Repsol KTM) + 03:28

Gesamtwertung Motorräder:

1. Esteve Pujol (Gauloises KTM) 02:37:24h
2. Coma (Repsol KTM) + 00:08
3. Rodrigues (YAMAHA) + 00:43
4. Casteu (Gauloises KTM) + 00:47
5. Despres (Gauloises KTM) + 01:31
6. Pellicer (KTM) + 02:05
7. Fretigne (YAMAHA) + 02:26
8. Goncalves (HONDA) + 03:35
9. De Gavardo (Repsol KTM) + 04:51
10. Farres Guell (YAMAHA) + 04:51

Trucks: Wieder Chagin!

Kamaz-Pilot Chagin war auch am zweiten Tag der schnellste LKW-Pilot, dahinter abermals De Azevedo auf Tatra und Bisasion auf Iveco, die gestern jedoch Dritter und Zweiter wurden. In der Gesamtwertung heißt die Reihung daher Chagin (Kamaz/3:13 Stunden) vor De Azevedo (Tatra/+5:05 Minuten) und Biasion (Iveco/+6:50 Minuten).

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