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Die neuen WRC-Boliden kämpfen zum ersten Mal auf Schotter

Die motorline-LeserInnen blieben nach dem Ford-Triumph in Schweden skeptisch. Ist die Loeb-Dominanz tatsächlich vorüber? Mexiko liefert erste Antworten…

Michael Noir Trawniczek

Am kommenden Wochenende könnte es erste Antworten auf jene Fragen geben, die nach dem Saisonauftakt der Rallye-Weltmeisterschaft in Schweden, dem Dreifacherfolg von Ford im Raum standen:

Ist das Kräfteverhältnis dank der neuen World Rally Cars jetzt ausgeglichen? Findet die über Jahre hinweg andauernde, erdrückende Dominanz von Citroen und vor allem Sébastien Loeb damit ein Ende? Darf man eine spannende Weltmeisterschaft erwarten?

motorline.cc-LeserInnen sind skeptisch

In einer motorline.cc-Umfrage zeigten sich unsere LeserInnen vorsichtig bis skeptisch: Nur 20 Prozent waren davon überzeugt, dass die Schweden-Rallye ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis gezeigt habe und man daher eine spannende WM-Saison erwarten könne.

59 Prozent wollten sich noch nicht festlegen, die Rallye in Schweden sei nicht typisch für die gesamte Saison, man müsse die nächsten Rallyes abwarten.

21 Prozent waren überzeugt: „Schweden war ein spezieller Fall. Citroen und Loeb werden auch heuer wieder überlegen sein.“

Extreme Höhenlage

Am kommenden Wochenende werden die neuen WRC-Boliden zum ersten Mal auf Schotter gegeneinander antreten. Es ist ein rauer Schotter, der auf die WM-Protagonisten in Mexiko wartet…

Und auch diesmal sind die Bedingungen nicht wirklich typisch für den Rest der Saison: Die große Herausforderung in Mexiko besteht in der extremen Höhenlage, denn es werden Passstraßen bis zu 2.737 Meter über dem Meeresspiegel überwunden.

Bei den Turbomotoren kann diese extreme Höhenlage einen Leistungsverlust von bis zu 20 Prozent zur Folge haben. Aus diesem Grund könnten die herkömmlichen Sauger-S2000 gerade in Mexiko für die eine oder andere Überraschung sorgen. Schon in Schweden tauchten immer wieder S2000-Teams in den Top 10 auf.

Micky Maus-Feld

Zumal in Mexiko ohnehin nur ein Micky Maus-Feld am Start ist. Insgesamt haben nur 25 Teams für die Rallye genannt.

In der großen WRC-Spielklasse sind zwölf Teams dabei – und obwohl die zweite Saisonrallye den Auftakt für die WM der S2000-Boliden (SWRC) bildet, haben in dieser Kategorie nur fünf Teams genannt.

In der WRC sind drei Citroen DS3 WRC am Start: Die beiden „Werks-Sébastiens“ Loeb und Ogier sowie Privatier Petter Solberg. Der Rest des Feldes besteht vertraut auf den neuen Ford Fiesta RS WRC.

Allen voran natürlich die beiden Werkspiloten Mikko Hirvonen und Jari Matti Latvala – beide fahren auf Sieg, Hirvonen möchte auch die zweite Saisonrallye gewinnen.

Doch auch Vorjahrssieger Loeb ist heiß auf einen fünften Mexiko-Sieg – wer den Serienweltmeister nach seinem unauffälligen Schweden-Resultat bereits abgeschrieben hat, könnte schon am Wochenende eines Besseren belehrt werden.

Und weil die Schere zwischen Werks- und Kundenautos bei der noch jungen Fahrzeuggeneration noch nicht so groß ist wie in den Jahren zuvor, muss man auch wieder Citroen-Privatier Petter Solberg und den jungen Mads Östberg im Auge behalten, der wieder für Stobart Ford an den Start geht.

Zu seinen Stallkollegen zählt auch der junge Russe Ewgeni Nowikow [die deutsche Schreibweise seines Namens, d. Red.], der 2009 wie ein Komet am Himmel der Rallye-WM auftauchte, allerdings auch wegen seiner vielen Unfälle bald wieder zu verglühen drohte. Nach einem Jahr Pause möchte es Nowikow bei seiner Comeback-Rallye vorsichtig angehen…

Ilka Minor wieder mit Henning Solberg

Eine Zielankunft würde auch Henning Solberg und seine in Wien lebende Co-Pilotin Ilka Minor freuen, die neben Teamchefsohn Matthew Wilson ebenfalls für Stobart an den Start gehen.

Eines ist klar: Wer es bei dieser Rallye ins Ziel schafft, darf mit einem reichen Punktesegen rechnen.

Sogar Federico Villagra darf mit Punkten rechnen – sollte er die S2000-Piloten hinter sich halten können…

SWRC: Premiere für Red Bull Skoda

In der SWRC wird das neu gebildete Red Bull Skoda-Team seine Premiere geben: Das BRR-Team von Raimund Baumschlager setzt den Skoda Fabia S2000 Evo2 von Juho Hänninen ein, der heuer den SWRC-Titel erringen möchte.

Die wenigen Gegner sind umso stärker: Nasser Al-Attiyah, Martin Prokop und Ott Tänak pilotieren jeweils einen Ford Fiesta S2000, der junge Este Karl Kruuda setzt wie Hänninen auf den Skoda Fabia.

365 SP-Kilometer

Schon am Donnerstagabend wird die Mexiko-Rallye mit einem zeremoniellen Start und der „Guanajuato Street Stage“ eingeläutet, der Start erfolgt um 20.06 Uhr Ortszeit (Freitag 3.06 Uhr MEZ).

Am Freitagmorgen wird um 8.43 Uhr Ortszeit (15.43 Uhr MEZ) die erste richtige SP in Angriff genommen – insgesamt sind rund 365 Sonderprüfungskilometer veranschlagt, aufgeteilt auf 22 Wertungsprüfungen. Die Gesamtdistanz der Rallye beträgt rund 1031 Kilometer.

Den Abschluss der Rallye bildet die Guanajuato Power Stage am Sonntag. Diese Prüfung wird um 11.06 Uhr Ortszeit (18.06 Uhr MEZ) gestartet.

Update: Es gibt diesmal keine TV-Liveübertragung - sport1.de bringt die Highlights des dritten Tages am Sonntagabend von 23.45-0.00 Uhr. Bleibt zu hoffen, dass diese 15 Minuten nicht wie zuletzt bei der Übertragung aus Schweden zur Hälfte für Werbung genützt werden.

Laut der Pressestelle des TV-Senders werden "nicht alle" Powerstages live übertragen, dies würde von Rallye zu Rallye variieren...

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